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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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lief hinter Dr. Zimmerman her. Jack schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Glauben Sie wirklich, daß jemand diese Krankheiten absichtlich verbreitet haben könnte?« fragte Richard. Jack zuckte mit den Schultern.
    »Ehrlich gesagt, weiß ich im Moment überhaupt nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Aber eins scheint mir sicher: Im Manhattan General fühlt man sich offensichtlich in die Defensive gedrängt; nichts zeigt das deutlicher als das Verhalten der beiden eben. Ist Dr. Cheveau eigentlich immer so launisch? Er hat mich grundlos zusammengestaucht wie einen dummen Schuljungen.«
    »Mir gegenüber verhält er sich eigentlich immer sehr höflich«, sagte Richard.
    Jack erhob sich. »Dann muß es wohl an mir liegen. Und nach unserer heutigen Unterredung wird sich unser Verhältnis sicher nicht gerade verbessern. Aber so ist nun mal das Leben. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Hoffentlich hat es Nancy nicht allzu schlimm erwischt.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Richard.
    Jack rang mit sich, ob er ebenfalls in die Notaufnahme gehen und nach den drei infizierten Patienten sehen oder ob er lieber dem Zentralmagazin einen weiteren Besuch abstatten sollte. Schließlich entschied er sich für die Notaufnahme. Da die Station unüberschaubar war und ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, hielt er es für ziemlich unwahrscheinlich, daß er Dr. Zimmerman und Dr. Cheveau noch einmal über den Weg lief.
    Schon beim Betreten der Station spürte er die allgemeine Panik. Charles Kelley beriet sich besorgt mit einigen Mitarbeitern der Krankenhausverwaltung. Dann sah Jack Clint Abelard durch den Haupteingang der Ambulanz stürmen und eiligen Schrittes über den Hauptflur verschwinden. Jack ging zu einer der Krankenschwestern hinter dem Hauptempfang, stellte sich vor und erkundigte sich, ob der ganze Tumult mit den drei infizierten Krankenhausmitarbeitern zu tun habe.
    »Allerdings«, erwiderte sie. »Wir überlegen gerade, wie wir sie am besten isolieren können.«
    »Gibt es schon eine Diagnose?«
    »Wie ich soeben gehört habe, besteht der Verdacht auf Rocky-Mountain-Fleckfieber«, antwortete die Schwester. »Ist ja ganz schön unheimlich«, entgegnete Jack. »Ja, es ist schrecklich«. Eine von ihnen ist Krankenschwester - genau wie ich.«
    Aus dem Augenwinkel sah Jack plötzlich, daß Kelley sich näherte; um nicht erkannt zu werden, blickte er schnell in eine andere Richtung. Kelley kam an den Tresen und bat die Schwester, ihm das Telefon zu reichen.
    Jack beschloß, die hektische Notaufnahme so schnell wie möglich zu verlassen. Nachdem er um ein Haar schon wieder mit Charles Kelley aneinandergeraten wäre, schien es ihm klüger, an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren. Er hatte zwar nichts erreicht, doch wenigstens verließ er die Klinik diesmal aus freien Stücken.
     
    »Wo kommst du denn her?« fragte Chet, als Jack das Büro betrat. »Ich war im Manhattan General«, gestand Jack. »Wie es scheint, hast du dich diesmal wenigstens nicht daneben benommen. Ich habe jedenfalls noch keine tobsüchtigen Anrufe von unserem Chef entgegennehmen müssen.«
    »Ja, ich war ein artiger Junge«, bemerkte Jack. »Oder sagen wir besser - ich habe mich halbwegs gut benommen. Im Manhattan General geht alles drunter und drüber. Es ist schon wieder eine neue Infektionskrankheit ausgebrochen, Rocky-Mountain-Fleckfieber. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Das gibt’s doch gar nicht«, rief Chet.
    »Das habe ich auch gedacht.« Jack berichtete seinem Kollegen, wie er den Labordirektor darauf hingewiesen hatte, daß drei derart seltene Infektionskrankheiten nie und nimmer innerhalb so kurzer Zeit auf natürliche Weise ausgebrochen sein konnten.
    »Ich wette, das kam gut an«, kommentierte Chet. »Dr. Cheveau war ziemlich entrüstet«, fuhr Jack fort. »Aber dann mußte er sich um drei neue Infektionsfälle kümmern und hat die Sache darüber erst mal wieder vergessen.«
    »Es wundert mich, daß sie dich nicht wieder vor die Tür gesetzt haben«, sagte Chet. »Warum tust du dir das bloß an?«
    »Weil ich davon überzeugt bin, daß an der Geschichte etwas stinkt«, erwiderte Jack. »Aber genug davon. Wie ist es dir mit deinem Fall ergangen?«
    Chet lachte verächtlich. »Kaum zu glauben, daß ich mich mal darum gerissen habe, Schußopfer zu obduzieren«, sagte er. »Dieser Fall hat ein kräftiges Gewitter ausgelöst. Von den fünf Kugeln haben drei den Mann von hinten getroffen.«
    »Das dürfte der Polizeibehörde einige

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