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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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gut sein; sie würden sich ausruhen und es schaffen, Johann irgendwie eine Nachricht zukommen zu lassen. Er würde sie finden, sie beschützen, und er würde für sie und das Kind da sein.
    Für immer.
    Ihr Blick fiel auf den Franzosen, der auf dem Stein saß und ruhig atmete. Erst jetzt merkte Elisabeth, wie erschöpft sie selbst war. Einen Augenblick Ruhe werde ich mir gönnen, dachte sie, dann brechen wir wieder auf.
    Sie setzte sich neben Alain, zog die Knie an und ließ den Kopf auf ihre Arme sinken.
    Binnen weniger Augenblicke war sie eingeschlafen.
    XXXII
    Die Pferde hatten Schaum vor den Mäulern, ihre Hufe gruben sich in den schlammigen Boden, der jeden behinderte, der auf diesem Weg reiste, ob zu Fuß oder zu Pferd.
    Doch den Mann, der an der Spitze des Trupps ritt, konnten auch Naturgewalten nicht von seinem Vorhaben abbringen. Wie die Wilde Jagd preschten er und seine Kameraden der untergehenden Sonne entgegen. Wenn ihnen Reisende begegneten, stellten diese rasch aus, vor allem, wenn sie den Anführer erblickten, dessen dunkles Haar vom Wind zerzaust war und dessen Augen zu glühen schienen.
    Ich werde dich finden. Und du wirst büßen.
    Rache war alles, was Johann antrieb. Rache für Elisabeth, Rache für das Leben, das ihm Gamelin entrissen hatte. Er würde den Franzosen in die tiefsten Abgründe der Hölle schmettern, ihn zurückholen und ihn noch tiefer hinabstoßen.
    Büßen.
    Der Preuße und Wolff ritten hinter Johann, Markus, Hans und Karl bildeten den Abschluss. Hans deutete auf Johann. „Er wird die Pferde noch zu Tode hetzen.“
    „Kommt mir bekannt vor. Aber ich glaub, die halten das aus“, brummte Markus. „Achtet lieber darauf, dass sie euch nicht noch einmal gestohlen werden.“
    Hans und Karl warfen ihm einen finsteren Blick zu. Zum Glück hatte der Bauer, bei dem sie übernachtet hatten, auf einem der benachbarten Höfe neue Pferde beschaffen können. Aber sie hatten teuer dafür bezahlt und beinahe einen ganzen Tag verloren.
    „Wenn ich den Schweinehund erwische, der uns bestohlen hat“, sagte Karl zähneknirschend, „dann –“
    Plötzlich zügelte Johann sein Pferd, seine geballte Faust fuhr gen Himmel. Alle hielten ihre Pferde an.
    Unterhalb des Weges, auf dem sie standen, floss ein reißender Bach, daneben steckte ein umgekippter Karren im Schlamm. Johann kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    Die Ladefläche des Karrens war leer. Eine junge Frau, die einen Säugling mit Tüchern um die Brust gebunden hatte, stand neben dem Karren und zerrte verzweifelt daran.
    Plötzlich drehte sich die Frau um. Die letzten Strahlen der Sonne fielen auf ihr Gesicht, Johann stockte der Atem – es war Elisabeth!
    Wie konnte das –
    Dann war der Augenblick vorbei, Johann erkannte, dass er sich getäuscht hatte. Die Frau hatte wohl Elisabeths dunkle Haare, wies aber sonst keine Ähnlichkeiten mit ihr auf.
    Worauf warten wir?“ Markus kratzte sich am Kinn. Alle blickten Johann an, der keine Anstalten machte, hinunterzureiten.
    „Egal, schauen wir uns die Maid mal an.“ Karl ritt den steilen Abhang hinab, Hans und Markus folgten ihm.
    Wolff ritt etwas langsamer. Der Preuße zügelte sein Pferd und sah ihn fragend an. Wolff deutete auf seine verletzte Schulter. „Früher wäre ich mit sowas tagelang durchgeritten und keiner hätte mich eingeholt.“ Er verzog das Gesicht. „Aber in meinem Alter muss ich etwas vorsichtiger sein.“
    Der Preuße zog die Augenbrauen hoch. „Interessant – ein paar der ‚Damen‘ vom Graben haben mir von einem Herren erzählt, der die Bettstatt trotz seines stattlichen Alters wie ein junger Mann umpflügt.“
    „Alles Lug und Trug. Kennst ja die Weiber.“ Wolff und der Preuße grinsten. Dann gaben sie ihren Pferden die Sporen.
    Nur Johann blieb zurück. Er registrierte den Eifer, mit dem seine Kameraden der Frau zu Hilfe eilten, verspürte aber keine Lust, es ihnen gleichzutun.
    Der Preuße sah Johann am Rand des Abhangs stehen und zügelte sein Pferd. Er überlegte kurz, dann ritt er wieder hinauf. „Hast das Reiten verlernt?“, fragte er ironisch.
    Johann blickte zum Wagen hinab. „Wir verlieren nur Zeit.“
    „Also wenn du mich fragst, braucht das Weib da unten Hilfe. Ist dir in den letzten Stunden irgendjemand begegnet, der dieser Anforderung gerecht werden könnte?“
    Johann schwieg, der Preuße seufzte enttäuscht. „Der Johann, den ich kannte, wäre bereits da unten und hätte das Rad eigenhändig gewechselt.“
    Keine

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