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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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Degen. Elisabeth reagierte, ohne zu überlegen – blitzschnell packte sie mit beiden Händen Pienzingers Degen und stieß ihn nach vorn, dem Soldat direkt in die Kehle.
    Mit zerschnittenem Hals fiel der Mann zu Boden, sein gurgelnder Schrei verklang.
    Elisabeth ließ den Degen fallen und starrte den Toten entsetzt an. Was hatte sie getan? Er war ein Österreicher gewesen, vielleicht die einzige Chance –
    Grinsend und blutverschmiert tauchte Gamelin vor ihr auf. Er blickte den Toten kurz an, dann packte er Elisabeth an den Handfesseln. „Gute Arbeit, mein Täubchen!“ Er zog sie hinter sich her dem Ausgang zu.
    Vor ihnen entledigte sich Brenner seines letzten Gegners, dann war es vollbracht – in dem brennenden Speicher war kein Kaiserlicher mehr am Leben. Allerdings waren auch Pienzinger und die beiden Bauern tot.
    Während hinter ihnen die ersten Deckenbohlen funkenstiebend auf den Boden krachten, rannten die drei aus dem brennenden Speicher.
    Draußen hörten sie einen Ruf, sahen eine kleine, dicke Gestalt auftauchen. „Herr im Himmel! Mein Speicher!“ Es war Scarpi, die entsetzten Augen weit aufgerissen.
    Erst jetzt erblickte er Gamelin, Brenner und Elisabeth. Er erstarrte, dann wandte er sich zur Flucht, aber Brenner hatte ihn bereits gepackt.
    Gamelins Gesicht war hassverzerrt. „Danke für deine Gastlichkeit, mein Freund!“
    Er gab Brenner ein Zeichen. Der zerrte den Händler zum Tor des brennenden Gebäudes und stieß ihn in die lodernden Flammen. Schreie ertönten, wurden immer schriller – und brachen schließlich ab.
    „Elender Verräter.“ Gamelin spuckte aus und schwang sich auf sein Pferd.
    „Und jetzt?“, fragte Brenner.
    „Die Stadt hat mit dem Brand genug zu tun“, antwortete Gamelin. „Eine bessere Deckung könnten wir uns nicht wünschen.“ Er wandte sich Elisabeth zu. „Nicht wahr, mein Täubchen? Wenn du uns weiter so hilfst wie vorhin im Speicher, steht Turin nichts mehr im Wege.“
    Elisabeth starrte wütend zurück. „Ich hatte keine Wahl!“
    „Ist das nicht die köstlichste Ausrede für all unser Tun?“, lachte er, packte die Zügel ihres Pferdes und gab dem seinem die Sporen. In rasendem Galopp ritten sie die nächtliche Straße entlang und ließen den brennenden Speicher hinter sich, der nun endgültig in sich zusammenfiel.
    LII
    Johann und Wolff ritten den Fluss entlang, der sich durch das enge, bewaldete Tal schlängelte. Am Ausgang des Tals lag der Weg nach Süden.
    Der Weg nach Turin. Zu Elisabeth.
    Er würde sie finden, er würde sie heilen. Und mit ihr das Kind. Und sie würden leben.
    Zum ersten Mal verspürte Johann so etwas wie Hoffnung. Abt Bernardin musste Vorkehrungen getroffen haben, die Dominikaner hatten offensichtlich die falschen Seiten verbrannt. Und offenbar hatte der Abt auch seiner Umgebung nicht getraut und deshalb das Geheimnis in ein Rätsel gekleidet, dass er Johann mit letzter Kraft anvertraut hatte.
    Ich danke Euch, Abt Bernardin. Für alles.
    „Ein kluger Mann, dein Abt“, sagte Wolff.
    Johann nickte. „Das war er.“
    „Wenn er etwas von seiner Klugheit auf dich übertragen hat, kannst du mir sicher sagen, wie wir nach Turin kommen sollen. Mailand ist feindlicher Boden, Savoyen fast zur Gänze von den Franzosen besetzt.“
    Johann lächelte. „Ich vertraue auf göttliche Hilfe.“
    Verständnislos blickte Wolff ihn an.
    „Vertrau mir“, antwortete Johann und trieb sein Pferd an.
    „Ich hoffe, ich mache damit keinen Fehler“, murmelte Wolff griesgrämig und ritt hinter Johann dem Talausgang entgegen.
    Das Hospiz war klein und lag etwas abgelegen von der Hauptstraße. Es war ideal, befand Johann.
    Vor dem Haus zügelten sie ihre Pferde und beobachteten, wie sich aus der entgegengesetzten Richtung zwei Pilger näherten.
    Johann sah Wolff vielsagend an, der blickte verständnislos zurück.
    Die Pilger erreichten das Hospiz. Es waren Jakobspilger. Die breitkrempigen Hüte, der Beutel aus Hirschleder und die Wanderstäbe mit den Eisenspitzen waren unverkennbar.
    „Gott zum Gruße“, sagte einer der beiden freundlich.
    „Ich grüße euch, Brüder.“ Johann hob die Hand.
    Die Pilger verschwanden im Hospiz. Johann deutete mit dem Kopf zum Eingang.
    Wolff sah immer noch verständnislos aus, sein Gesicht rötete sich langsam. „Zum Teufel, würdest du mir endlich –“
    Dann auf einmal verstand er, ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.
    „Na Gott sei Dank“, sagte Johann amüsiert und stieg vom Pferd. Er ging auf das

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