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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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sich nur Jonas anschauen. Und dass sie nicht verstehen könne, wie Danielle die schrecklichen psychischen Probleme ihres Sohnes weiterhin leugnen könne …“
    „Schön.“ Langley unterbricht sie, während er Sevillas einen nervösen Blick zuwirft. „Haben Sie auch persönlich Verhaltensweisen bei Miss Parkman beobachtet, die Sie als ungewöhnlich bezeichnen würden?“
    „Ja, ich fürchte, das habe ich.“
    „Können Sie eine solche Verhaltensweise für uns beschreiben?“
    „Ich versuche mein Bestes.“ Sie wendet sich an die Richterin, ganz so als unterhielten sich die beiden gerade bei Kaffee und Kuchen in einem Coffeeshop. „An einem Tag saßen Danielle und ich draußen. Vollkommen aus dem Blauen heraus stellte sie mir die merkwürdigsten Fragen.“ Der Blick der Richterin ist vollkommen gebannt. „Sie sagte: ‚Marianne, hast du irgendeine Erfahrung mit den Computersystemen von Krankenhäusern?‘ Ich antwortete ihr, dass ich während meiner Jahre als Krankenschwester und auch zu Hause sehr gut im Umgang mit dem Computer geworden bin. Daraufhin stellte sie mir eine Menge Fragen zu Firewalls, Passwörtern, Sicherheitseinrichtungen – solche Dinge. Ich dachte, sie wolle einfach nur Konversation betreiben. Dann saß sie einen Moment still da. Sie schaute mir direkt in die Augen und sagte: ‚Was weißt du über Maitlands Computersystem?‘ Darauf erwiderte ich: ‚Was meinst du?‘ Plötzlich bekam sie diesen ganz seltsamen Gesichtsausdruck, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Dann sagte sie mir, dass sie in Maitlands Computersystem einbrechen wolle.“
    Die Augen der Richterin weiten sich. Langley sieht aus wie die Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hat. „Warum wollte sie das tun?“
    „Einspruch – Hörensagen.“ Sevillas Stimme klingt wie einstudiert. Er weiß, dass die Richterin ihn zurückweisen wird. Sie tut es, indem sie mit der Hand abwinkt.
    Mariannes Augen sind klar und blau. „Sie wollte versuchen alle möglichen Aufzeichnungen, die das Personal zu Max angelegt hatte, an sich zu bringen. Sie war fest davon überzeugt, dass das gesamte Krankenhausteam seine Symptome nur erfand.“ Traurig schüttelt sie den Kopf. „Natürlich habe ich mich nicht nur geweigert, ihr zu helfen, sondern habe ihr auch gehörig die Leviten gelesen. Ich fürchte, ich war ein wenig harsch zu ihr, Richterin. Ich habe ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass ich einem strengen Moralkodex folge und mich niemals an einer solchen Tat beteiligen würde.“
    Sevillas schließt die Augen und fragt sich, ob es jemals enden wird.
    „Was ist dann geschehen?“
    Marianne zuckt die Achseln. „Sie erklärte mir, dass sie diese Aufzeichnungen unbedingt an sich bringen wolle, und wenn ich ihr nicht helfen würde, dann würde sie es eben allein tun.“
    „Und, hat sich Miss Parkman Ihres Wissens nach tatsächlich in das Computersystem von Maitland eingehackt?“
    „Ich muss davon ausgehen, dass sie es getan hat“, versetzt Marianne ruhig. „Etwas später in jener Woche sagte sie mir, dass sie sich Max’ Aufzeichnungen angeschaut habe und jetzt ganz sicher wisse, dass die Klinik sie aus welchen Gründen auch immer gefälscht habe.“
    Hempstead hebt die Augenbrauen und wirft einen Blick in Sevillas’ Richtung. Der reagiert aber nicht. Langley fährt fort. „Haben Sie sonst noch etwas erfahren?“
    Marianne blickt der Richterin direkt ins Gesicht. „Sie sagte mir, dass sie, nachdem sie die Aufzeichnungen gelesen hatte, furchtbar wütend geworden sei. Dann verriet sie mir, dass sie zu den Aufzeichnungen zurückgekehrt ist – und sie geändert hat.“
    Sevillas schüttelt den Kopf. Sie lügt das Blaue vom Himmel – dessen ist er sicher –, aber er hat keinen Zeugen, geschweige denn eine Mandantin, die ihre Aussagen entkräften könnte. Ihm dreht sich der Magen um. Er schaut zu Georgia herüber, der es offensichtlich extrem schwerfällt, ruhig zu bleiben – so wie Max es tut. Sie wirft Sevillas einen mitfühlenden Blick zu. Sie weiß auch: Wenn man vernichtet wird, rappelt man sich auf, klopft den Staub ab und macht weiter.
    Langley geht langsam vor der Richterin auf und ab. „Sie hat also professionelle psychiatrische Aufzeichnungen zu ihrem Sohn verändert?“
    „Zumindest hat sie mir das gesagt.“
    „Haben Sie sie gefragt, warum sie so etwas tut?“
    Marianne blickt ihn bekümmert an. „Ganz ehrlich, Mr Langley? Ich hatte ein wenig Angst davor, zu tief zu bohren. Sie wirkte so, nun ja,

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