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Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Nächstenliebe: Thriller (German Edition)

Titel: Nächstenliebe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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bewusst gebucht gehabt,  damit er, falls es notwendig sein sollte, schnell das Klo aufsuchen konnte.
    „Den Start noch, dann hast du es geschafft“, sagte er sich und merkte wieder, wie der Schweiß sich seiner annahm.
    „Flugangst?“, fragte die hübsche Stewardess.
    „Ja, leider.“
    „Sie brauchen keine Angst haben. Flugzeuge sind die sichersten Verkehrsmittel die es gibt. Das ist wissenschaftlich erwiesen.“
    „Danke“, sagte Nick und dachte sich, dass ihm das auch nicht weiter hilft.
    Also versuchte er seinen altbewährten Trick. Er blätterte in der Sports Illustrated und hoffte, dass die hübschen Frauen ihn auf andere Gedanken bringen mochten. Doch weit gefehlt, der Start war ein einziger Horror für ihn.
    Zwangsläufig musste er an John denken, der ihm beim Hinflug eine große Hilfe war, aber leider war er nun nicht zugegen. Was wohl aus ihm geworden ist?, dachte Nick. Hatte er das gefunden, was er im Heiligen Land suchte, oder ist es ihm wie mir ergangen?
    Nick fand keine Antwort auf diese Gedanken, er hoffte nur noch, dass er sich nicht wieder übergeben musste. Und er hatte Glück und überstand den Start schweißgebadet.
    Nach kurzer Zeit erlosch das Licht, welches signalisierte, dass man angeschnallt bleiben sollte. Nick , der eigentlich während des gesamten Fluges den Gürtel nicht abschnallte, legte diesen ab, da er auf die Boardtoilette wollte, um sein Gesicht zu waschen. Leider kam ihm ein Pärchen zuvor. Er überlegte kurz, ob er warten sollte, aber seine Eitelkeit ließ ihn seine Flugangst vergessen. Ihm gegenüber saß eine sehr hübsche, junge Frau.
    Könnte glatt Model sein, dachte er und wunderte sich, warum er sie nicht schon vorher bemerkt hatte. Ihr Blick wanderte zu Nick, und da er wusste, dass er schweißgebadet war, war ihm dieser Umstand auf einmal so peinlich, dass er noch mehr schwitze. Also erhob er sich von seinem Sitz und beschloss die Toilette in der Touristenklasse aufzusuchen.
    Die Frauen und deine Eitelkeit, Junge, die haben dich im Griff, dachte Nick und bewegte sich schnellen Schrittes in Richtung Waschraum. Flugzeuge sind die sichersten Verkehrsmittel der Welt. Wie ging das noch mit dem autogenen Training, positiv denken, mein Ziel ist das Klo, um mich zu waschen, oder war das, ich gehe zum Klo, um mich zu waschen, ach, scheiß autogenes Training. Was mache ich mir vor. Nick Adams, du hast eine Heidenangst.
    So zitterte sich Nick seinen Weg zum Klo, als er plötzlich erschrak, aber sich nichts anmerken ließ. Wenige Meter vor ihm saß Andreas Hagen. Der hier, dachte Nick. Aber nicht seine Erscheinung war es, die ihn erschrecken ließ, sondern das, was dieser gerade aus seiner Tasche holte.
    Es war ein Buch. Das Buch! Das Tagebuch, welches jede Menge Ärger beschert hatte. Nick ging an Andreas vorbei, dieser schien ihn nicht bemerkt zu haben. Andreas saß auch in der ersten Klasse. Es war die letzte Reihe und er saß alleine.
    Das kann nicht das Buch sein, dachte Nick. Du hast dich verguckt. Wie soll dieser Deutsche es bekommen haben? Das macht keinen Sinn, Nick Adams. Also weiter zum Klo. Lass deine Flugangst nicht Herr über deine Sinne werden. Nicht mehr weit. Gleich hast du es geschafft.
    Dass er noch den gleichen Weg wieder zurücklegen musste, diesen Gedanken wollte er gerade nicht an sich heran lassen. Gleich, dachte er, als er plötzlich vor Schreck einen kurzen Schrei von sich gab.
    „Oh, verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.“
    Noch immer unter Schock, drehte sich Nick um, um zu sehen, wer ihn da am Bein berührt hatte.
    Er wollte seinen Augen nicht trauen. Es war John.
    John hier, Andreas hier, was geschieht eigentlich?, dachte Nick.
    „Hallo Nick. Ich bin’s , John. Sie erinnern sich? Der Hinflug nach Frankfurt?“
    Nick schaute noch ein wenig desorientiert drein.
    „Ach ja. Klar. Hallo John. Wie geht’s Ihnen?“
    „Danke, den Umständen entsprechend. Und Ihnen?“
    „Nun, auch den Umständen entsprechend, ganz okay, wie man sieht. Ich versuche gerade zur Toilette zu gehen“, sagte Nick und musste unweigerlich lachen. John lachte auch.
    „Sich der Angst stellen. Wenn Sie wollen, gehe ich gerne hinter Ihnen her.“
    „Das ist nett, danke. Aber die paar Meter schaffe ich auch noch.“
    „Wenn Sie mögen, können Sie gerne auf dem Rückweg für ein kleines Pläuschchen hier Halt machen.“
    „Sehr gerne John“, sagte Nick und ging weiter.
    Und ob ich das will, dachte Nick, der neugierig wurde.
    Andreas und John in einem Flugzeug.

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