Namibia

prangert an, dass die Planung des Staatshauses „im Geheimen“ stattgefunden habe und dem Projekt daher jegliche Transparenz fehle. Spätestens seit der Enteignung (mit Mindestausgleich) von 50 umliegenden Hausbesitzern „aus Sicherheitsgründen“ werden auch die Proteste in der Bevölkerung immer lauter.
    Präsident Hifikepunye Pohamba weist jede Kritik von sich – das neue Staatshaus sei eine Notwendigkeit für Namibia, denn bislang habe es kein Staatshaus vorzuweisen, das sich am Weißen Haus messen könnte. Er betont, dass es sich um „nationales Vermögen“ handelt. Warum zur Errichtung des nationalen Vermögens nicht namibische Arbeiter, sondern nordkoreanische Bauarbeiter herangezogen werden, entzieht sich der Kenntnis des gemeinen Volkes. Zumindest kann es nicht an der Annahme liegen, dass die nordkoreanischen Bauarbeiter effizienter seien – die Fertigstellung des neuen State House, ursprünglich für 2005 vorgesehen, zog sich bis 2008 hin. Warum dann auch noch nordkoreanische Ornamente in den Zaun – das einzig wirklich sichtbare Element des Baus – eingearbeitet werden, kann bislang nur vermutet werden: Stolze Namibier erkennen darin, offensichtlich mit extrem viel Fantasie, die Welwitschia mirabilis. Das neue Wohnhaus des Präsidenten auf dem Areal wird wiederum ausschließlich von chinesischen Baufirmen gebaut, hierfür trägt China die Gesamtkosten.
    Im April 2006 wurden erstmals Regierungsangehörige und Medienvertreter zur Besichtigung des 26 ha großen Geländes geladen – die Journalisten allerdings durften über die Empfangshalle nicht hinaus. Im neuen Amtssitz des Präsidenten soll in Zukunft auch der Premierminister sein Amt ausüben. So werden Kabinettssitzungen dann auch hier abgehalten werden. Vorherrschende Bauelemente des neuen, modern und monumental anmutenden Staatshauses sind Marmor, Granit, Chrom, Glas und Beton, die Dekoration besteht u. a. aus ausgestopften Tieren.
    Das State House wurde am 21. März 2008 zur namibischen Unabhängigkeitsfeier eingeweiht. Gebaut wurde auf dem Gelände allerdings auch noch Mitte 2010.
    Das Owela Museum in der Robert Mugabe Avenue / Lüderitz Street (der Eingang ist von beiden Seiten erreichbar) bietet einen Überblick über Naturgeschichte und Völkerkunde Namibias sowie wechselnde Ausstellungen über die hiesige Kunst, etwa Bushman Art.061-276822,Sommerzeit Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa, So 10–13 und 15–17 Uhr,Winterzeit Mo–Fr 8–17 Uhr, Sa, So 10–13 und 15–17 Uhr, Eintritt frei.
    Das National Theatre of Namibia in der Robert Mugabe Avenue wurde mit Hilfe von Spendengeldern von der Kunstvereinigung gebaut. Zuvor hatte diese ein Komitee gegründet, welches Möglichkeiten und Notwendigkeiten für ein Theater diskutieren sollte. Als Architekt wurde Pieter Odendaal berufen. 1973 fand die feierliche Eröffnung mit einer Galavorstellung von Giacomo Puccinis
Madam Butterfly
statt.
    Bis heute finanziert sich das Theater selbst, durch Spenden, Zuwendungen und Einnahmen, ohne Subventionen. Unter061-374406 kann man den Spielplan erfahren. Siehe auch Kunst und Kultur im Kapitel „Land und Leute“.
    Direkt daneben in der John Meinert Street steht die 1947 eröffnete National Art Gallery , die größte und bedeutendste Galerie Namibias. Die permanente Ausstellung zeigt zeitgenössische Kunst aus Namibia und Südafrika, u. a. von Namibias bedeutendstem Künstler John Muafangejo. Außerdem werden Ausstellungen moderner europäischer Maler und Bildhauer organisiert. Unter www.nagn.org.na gibt es Informationen zu den Ausstellungen und Projekten der Galerie.Di–Fr 8–17 Uhr, Eintritt frei.
    Das Kaiserliche Landesvermessungsamt wurde 1902 erbaut, war bis Juli 2002 das Buchungsbüro von Namibia Wildlife Resorts und beherbergt heute die Verwaltung von SACU (South African Customs Union).
    Das Kudu Monument wurde der Stadt Windhoek von E. Behnsen gestiftet, sein Freund Prof. Behn aus München hat die Statue entworfen und gefertigt. In den 60er-Jahren wurde die Statue vor dem Obergericht aufgestellt.
    Die Turnhalle wurde 1913 vom „Turnverein Windhoek“ eingeweiht und Anfang der 50er-Jahre an die Regierung verkauft (vom Erlös wurde der SKW Sport Klub Windhoek gebaut). 1975 wurde die Halle zu einem Versammlungsraum umgebaut, in der die Turnhallenkonferenz stattfand. Seit November 2005 kommt der Turnhalle die ehrenvolle Aufgabe zu, den SADC-Gerichtshof zu beherbergen. Zuvor hatte die namibische Regierung das Gebäude auf eigene Kosten renovieren lassen. Das