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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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da zuvor schon viele Soldaten an Malaria gestorben waren, wurde die Station nicht mehr besetzt.
    Der Name Etosha
    Die ausdrucksvollste der vielen Übersetzungen des Namens „Etosha“ wurde 1978 von Hu Berry geprägt: „großer Platz des trockenen, weißen Wassers“. Steht man in der Hitze am Jahresende kurz vor dem ersten Regen auf einer der kleinen Anhöhen am Rande der Pfanne und blickt hinunter in die Ebene, könnte man schwören, es wäre Wasser, das dort in der Weite steht. Schaut man jedoch durch ein gutes Fernglas, so tut sich die faszinierende Welt endloser Luftspiegelungen auf. Bis zu dem Punkt, wo sich der Horizont im Himmel auflöst, flimmert, schimmert und spiegelt sich alles. Selten genug – nur nach guten Regenfällen – gibt es hier tatsächlich Wasser. In der guten Regensaison 2008 war die Pfanne erstmalig nach 30 Jahren wieder zu 70 % gefüllt.
    Weitere Übersetzungen von „Etosha“ sind „großer, weißer Platz“, „Ort der Leere“, „der Lauf ins Ungewisse“ (geprägt durch einen Jäger, der versucht hatte, die Pfanne zu durchqueren) oder „See der Tränen“ (beschreibt den unerträglichen Schmerz einer Heikom-Mutter, deren Kind in Etosha starb).
    1915 nahmen die südafrikanischen Truppen das Fort als Ausgangspunkt für Patrouillen ins Ovamboland in Besitz. Danach verfiel das Gebäude, ein Blitz zerstörte dann noch den letzten Rest. Von 1951 an wurde das alte Fort als Touristencamp wieder aufgebaut und 1957 mit hoher südafrikanischer Polit-Prominenz eröffnet.
Fauna und Flora
    Auf der Liste der internationalen Wildparks nimmt Etosha einen ganz besonderen Platz ein. Der Reiz liegt wie überall in Namibia vor allem in der Leere und Weite. Was den Wildbestand angeht, wird der Etosha Park vom Massai Mara National Reserve (Kenya) und dem Krüger National Park (Südafrika) übertroffen.
    Im Krüger Park beispielsweise gibt es etwa 1800 Löwen, 900 Leoparden, 7600 Elefanten, 21 000 Büffel und 2050 Nashörner. Zwar ist Etosha größer als diese beiden Parks – etwa so groß wie Hessen und halb so groß wie die Schweiz –, doch leben hier beispielsweise nur ungefähr 300 Löwen.
    Die Parkverwaltung, die ihren Sitz in Okaukuejo hat, kontrolliert in unregelmäßigen Abständen die Wildbestände . Dabei gibt es zwei Verfahrensweisen: Die Bestandsaufnahmen 1952 und 1991 waren Zählungen „am Boden“: Verschiedene Teams saßen über einen längeren Zeitraum an den Wasserstellen und notierten jede Wildbewegung. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurde der Bestand dann hochgerechnet.
    Erst im Jahr 2000 und dann gleich wieder im Oktober 2002 gab es neue Erhebungen, diesmal vom Flugzeug aus. Bei diesen Luftzählungen werden die Tiere jedoch nur auf vorher festgelegten Abschnitten gezählt. Die Ergebnisse werden auf die Gesamtfläche des Parks hochgerechnet, da nicht jedes im Busch versteckte Tier gesehen und mitgezählt wird. Die Parkverwaltung spricht daher von „geschätzten“ Ergebnissen, dennoch bezeichnet sie die Angaben als „ziemlich genau“.
    Tierbestände in Etosha
     
    k. A. = keine Angabe
     
    1 Diese Tiere sind gut getarnt und halten sich bevorzugt unter Bäumen und Büschen auf. Bei Kudus und Springböcken wurde 2000 noch eine genaue Zahl angegeben, die Angabe zu den Schwarznasen- impalas war auf Grundlage einer Studie geschätzt worden. Bei den Löwen ging die Parkverwaltung davon aus, dass die Bestände zwischen 1991 und 2000 in etwa gleich geblieben sind. Zusätzlich zur Luftzählung wurde 2002 für einen kurzen Zeitraum jede Sichtung der genannten Tierarten an Wasserlöchern und an den Wegen des Parks notiert und aus allen Ergebnissen ein Durchschnitt errechnet.
    2 Die Zahl der Nashörner wird zum Schutz der Tiere vor Wilderern nicht mehr veröffentlicht.
    3 Diese Raubtiere sind aus der Luft ebenfalls kaum oder gar nicht zu sehen, zudem sind sie (außer Gepard) nachtaktiv und können daher bei einer Luftzählung nur schwer ausgemacht werden. Die Angaben für 2002 sind geschätzt. Die Hyänen werden dabei sogar unterteilt: Der Bestand der Tüpfelhyänen wird auf 450–500 geschätzt, der der Braunen Hyänen auf 50.
    4 Der Leopard ist nachtaktiv, daher war es der Parkverwaltung bislang nicht möglich, einen genauen Bestand anzugeben. Es wird jedoch angenommen, dass sich relativ viele Leoparden im Etosha Park aufhalten.
    Die letzte Zählung fand 2005 statt, wiederum vom Flugzeug aus. Angaben wurden nur für die Tiere gemacht, die gut gesehen wurden und deren Zahlen dem

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