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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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frei«, sagte Rachel und stupste sie.
    Allie folgte Katie in eine ruhige Ecke.
    »Du weißt ja, was letztes Trimester passiert ist, wie du allen das Leben gerettet hast und so«, sagte Katie.
    Darauf wären Allie spontan tausend sarkastische Antworten eingefallen, doch sie verzog keine Miene, sondern nickte bloß.
    »Und wie wir echt gut zusammengearbeitet haben?«
    Sie nickte erneut, diesmal etwas misstrauischer.
    »Also, das war wirklich wichtig, und ich bin echt froh, dass wir das gemacht haben, aber ich finde nicht, dass wir Freunde werden sollten. Okay? Ich meine … trotz alledem. Es war toll, und du warst nicht so ’ne Idiotin wie sonst, aber ich kann wirklich nicht mit dir abhängen. Um ehrlich zu sein, mag ich dich eigentlich nicht so. Na ja, also meistens jedenfalls. Also, was ich sagen wollte, ist: Erwarte jetzt bloß nicht, dass wir beste Freundinnen werden oder so was.«
    Allie war sprachlos und überlegte, wie sie darauf reagieren sollte. Ihr schoss nur ein Gedanke durch den Kopf:
Wie kann jemand so hübsch und gleichzeitig so … grässlich sein?
    Eine lange peinliche Pause entstand. »Wie du meinst«, sagte Allie schließlich, drehte sich um und ging kopfschüttelnd davon.
    Als sie an ihren Platz zurückkehrte, schossen Rachels Augenbrauen sofort himmelwärts, doch Allie schüttelte nur angewidert den Kopf.
    »Egal«, sagte Rachel. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Ich glaube, wir waren gerade dabei, uns dafür zu loben, wie toll wir hier gearbeitet haben«, sagte Allie, doch plötzlich ging ihr noch mal die Absurdität ihres Gesprächs mit Katie auf, und sie musste laut loskichern und konnte gar nicht mehr aufhören.
    Rachel sah etwas verdutzt drein, stimmte aber bald in ihr Gelächter ein. »Ich weiß zwar nicht genau, worüber wir lachen, aber ich kann’s mir ungefähr vorstellen.«
    »Mann, ist das … eine blöde Zicke«, prustete Allie und weinte fast vor Lachen.
    Immer noch kichernd gingen sie kurz darauf zum Anmeldungstisch, wo Allie dann aber ziemlich schnell das Lachen verging, als sie Zelazny sah. Kerzengerade saß er da und blätterte durch die Papiere auf dem Tisch vor ihm.
    »Sheridan, Patel«, bellte er und starrte sie finster an. »Ein bisschen leiser, ja? Hier ist Ihr Kursplan und die Leseliste.«
    »Danke, Mr Zelazny«, sagte Rachel, eine Spur zu höflich.
    »Sheridan«, blaffte er mitten in ihren Dank hinein. »Hier ist Ihr Plan.« Allie hob an, etwas zu sagen, unterließ es aber, als er sie mit eisigem Blick fixierte und fortfuhr: »Sie haben zudem außerschulische Veranstaltungen in diesem Trimester. Der Raum ist auf dem Plan verzeichnet. Um 21 Uhr heute Abend erwartet man Sie. Und zwar pünktlich.«
    Allie warf einen Blick auf den Plan und las ganz oben die Wörter »Übungsraum Eins«. Es lief ihr kalt den Rücken herunter. Sport hatte sie nicht belegt und auch kein anderes Wahlfach. Es konnte nur einen Grund geben, warum sie in den Übungsraum kommen sollte.
    Es geht los
, dachte sie.
Jetzt geht’s wirklich los.
     
    Kurz nach Mittag flitzte Allie in den Speisesaal – und prallte zurück, als wäre sie gegen eine Wand aus Lärm gerannt. Der Raum war gerammelt voll. Die Tische waren gleichmäßig verteilt und füllten den Saal von einem Ende bis zum anderen aus. An jedem standen acht mit aufwendigen Schnitzereien verzierte Stühle. Der Lärm, den die ausgelassene Schülermenge machte, war gewaltig.
    Jo winkte ihr aufgekratzt von einem Tisch in der Nähe des wuchtigen Kamins zu. »Hierher!«
    Allie bahnte sich ihren Weg durch den Saal zu dem Tisch, an dem Jo saß und die sie umgebenden Schüler ignorierte, von denen Allie keinen einzigen kannte.
    Jo tätschelte den leeren Stuhl neben ihr. »Ich hab dir einen Platz frei gehalten, damit du nicht verhungerst. Es ist der reinste Wahnsinn hier drin.«
    Allie war immer noch überwältigt. Sie machte eine ausladende Armbewegung und fragte: »Wo kommen denn die alle auf einmal her?«
    Jo lachte. »Ging mir auch so! Krasser Unterschied zum Sommer, oder? Der Saal ist proppenvoll. Diese Rotznasen haben uns sogar unseren Tisch weggenommen.« Sie deutete auf den Tisch in der Mitte des Raumes, an dem sie normalerweise saßen und der jetzt von milchgesichtigen Vierzehnjährigen besetzt war, die in peinlicher Stille vor sich hin aßen. »Ich hab’s nicht übers Herz gebracht, sie zu vertreiben.« Jo lächelte selig. »Das sind doch noch Kinder. Ich werd dafür sorgen, dass Lucas es ihnen nachher schonend beibringt.«
    »Du meinst, du

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