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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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und
Gesicht –, waren vollständig mit weichen, frisch verheilten Hautpartien
bedeckt. Seine ursprüngliche Haut war relativ dunkel, die frisch nachwachsende
dagegen etwas heller, sodass er irgendwie aussah wie ein aufgewühlter Teich.
    Â»Ich erinnere mich an Sie«, sagte er nun. Seine Augen
waren hellbraun, fast golden, und wenn er lächelte, legte sich die Haut um sie
herum in kleine Fältchen.
    Â»Ich erinnere mich auch an Sie.« Ich erwiderte sein
Lächeln. »Noch mal vielen Dank, und entschuldigen Sie, dass ich Sie geweckt
habe.«
    Â»Eigentlich schlafe ich gar nicht richtig.« Er setzte
sich in seinem Bett auf.
    Während ich durch das Zimmer ging, legte ich mir
einen Plan zurecht. Ich würde die Blutabnahme erst ganz am Schluss vornehmen,
sodass ich anschließend schnell verschwinden und mich verstecken konnte. Ich
wusste nichts von irgendwelchen Zugängen bei ihm, aber ich hatte eine
Flügelkanüle dabei, mit der ich ihm das Blut abnehmen konnte. Eigentlich
piekste ich die Leute nicht gerne, wenn es nicht notwendig war, aber es war ja
schließlich nicht so, als ob er jetzt noch eine Infektion bekommen und an dem
Nadelstich sterben konnte, oder? Zunächst griff ich aber nach dem
Blutdruckmessgerät, um die ersten Vitalzeichen zu prüfen, und hielt es fragend
hoch. »Welcher Arm?« Viele Patienten, die stark vernarbt waren, hatten eine
Seite, die sie bevorzugten, da der Druck der Manschette dort weniger schmerzte.
    Seine hellen Augenbrauen hoben sich. »Ich denke, Ihre
Vorgängerin hat sich da einen Scherz mit Ihnen erlaubt.«
    Â»Inwiefern?« Ich löste den Klettverschluss der Manschette.
    Â»Ich habe keinen Blutdruck.« Ein leichtes Lächeln
umspielte seine Lippen. »Ich habe zwar Blut, aber soweit ich weiß, fließt es
eigentlich nirgendwohin.«
    Â»Oh.« Die Kanüle in meiner Tasche schien plötzlich
tonnenschwer zu sein, und ich spürte, wie ich rot anlief. »Verdammt.«
    Â»Waren Sie … auf der Suche nach einer Portion?«,
fragte er und beugte neugierig den Kopf vor.
    Â»Eigentlich schon, ja. Tut mir leid.« Frustriert
runzelte ich die Stirn. Wie sollte ich Anna in der nächsten Nacht, wenn ich
wieder dienstfrei hatte, nur dazu kriegen, dass sie näher kam?
    Â»Ich könnte Ihnen … einen Finger überlassen.« Er
streckte den kleinen Finger seiner rechten Hand aus. »Ich brauche sie nicht
alle. Einen weniger könnte ich verkraften.« Ich wurde leichenblass, woraufhin
er laut auflachte. »Nur ein Scherz. Er würde nachwachsen – aber das sollte
wirklich nur ein Scherz sein.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Ha, ha. Tut mir
leid.«
    Â»Sie entschuldigen sich viel zu oft.«
    Â»Tut mir …«, setzte ich instinktiv an.
    Â»Sehen Sie?«
    Ich rollte mit den Augen. Er hatte ja recht, aber was
wusste er schon von mir und den Dingen, für die ich mich entschuldigen musste? Er rannte ja nicht rum wie
Igor persönlich und stahl Blut.
    Verstohlen sah ich mich im Zimmer um. Er war schon so
lange hier, dass inzwischen Fotos an der Wand hingen: Uniformierte Männer, die
vor einigen großen, roten Fahrzeugen aufgereiht waren. Auf dem Fensterbrett am
anderen Ende des Zimmers stand ein Essenstablett. Ich ging rüber und nahm es an
mich. Auf dem Teller waren nur ein kleiner Rest braun-gräulicher Soße und ein
abgenagter Knochen übrig geblieben. »Was gab es denn zum Abendessen?«
    Â»Mensch auf Toast?«, schlug er vor. Als ich ihm einen
misstrauischen Seitenblick zuwarf, wedelte er abwehrend mit den Händen. »Ich
bin nicht sicher. Ich esse einfach, was sie mir bringen.«
    Einen Moment lang hatte ich das Bild vor Augen, wie
er langsam und taumelnd hinter mir herschlurfte, wie in einem schlechten
Horrorfilm. Er war wesentlich witziger als jeder Horrorfilm-Zombie, aber
technisch gesehen war er immer noch ein Untoter. Ich hob das Tablett an – es
hatte ein anständiges Gewicht. Falls es nötig sein sollte, konnte man es
jemandem gut über den Schädel ziehen. Langsam drehte ich mich um und achtete
darauf, dass das Tablett zwischen uns blieb.
    Â»Wieso sind Sie überhaupt Feuerwehrmann, wenn Sie
eigentlich Menschen essen wollen?«
    Â»Ich will überhaupt niemanden essen. Das Fleisch
brauche ich lediglich, um mich zu regenerieren. Und das ist auch genau der
Grund, warum ich hier bin: Damit ich unter fachmännischer,

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