Nimmerzwerg
Glutschwirrling handelte. Er hatte dabei irgendwie das Gefühl, dieses Tier schon einmal gesehen zu haben.
Der Käfer flog über seinen Kopf hinweg einen kleinen Halbkreis und landete dann auf der Schulter des Trolls.
Glimmspan schaute ihn fragend an.
Der Troll hob die Mundwinkel und entblößte lächelnd seine Hauer.
„Es ist, wie ich dir gesagt habe, Zwerg, ich bin kein gewöhnlicher Troll. Durch die Augen dieses Käfers kann ich sehen und durch die Hände anderer Wesen wirken. Ich bin vieles, Thorf Glimmspan, und habe so viele Arme, wie du Haare im Bart hast.“
Glimmspan nickte, auch wenn er nichts von dem verstand, was der Troll da sprach. Dann wandte sich der ehemalige Vertraute Tihf Schwartzbarths wieder der Sturmgluth zu und kaute auf seiner Unterlippe, während sich seine Augen nachdenklich verengten.
„Wenn du tatsächlich durch die Augen dieses glutzerfressenen Dings blicken kannst, dann wird es uns mehr nützen als mein Fernrohr.“
Ohne dass Glimmspan es bemerkte, nahm der Troll in diesem Moment den Käfer von seiner Schulter und drehte ihn in den Händen, bis er den roten Splitter fand, der zwischen Rücken und Kopfpanzer hervorragte. Mit einem leisen Grunzen legte er die klobigen Daumen auf beide Seiten des Käfers und zerbrach das Tier mit einem leisen Knacken in der Mitte. In einer trockenen Staubwolke fiel der Steinsplitter in seine Hand. Mit der anderen zog der tote Troll den spitzen Zylinder aus seinem Gürtel hervor.
Glimmspan, der den Blick immer noch auf das vor Anker liegende Piratenschiff gerichtet hatte, fuhr grüblerisch fort: „Lass deinen hässlichen Käfer noch einmal in Schwartzbarths Kajüte schwirren und…“
In diesem Moment packte der Troll den Zwerg von hinten und rammte ihm in einer einzigen fließenden Bewegung den Splitter in den Hinterkopf…
Fazzgadt, der blinde General und der Ferkelbändiger standen noch immer vor dem greisen Kieselbruch, inmitten seines allgegenwärtigen Bartes. Seine Worte verwirrten sie. Alles, was sie wussten, was sie gelernt hatten, beruhte auf der Annahme, dass die Entzwergten die Verdammten ihres Volkes waren. Und nun enthüllte ihnen der älteste aller Zwerge eine andere Wahrheit.
Während die Gefährten den Worten Kieselbruchs lauschten, versuchte Zweibart, Lunt Glimmboldt aus dem Knäuel von Barthaar zu befreien, in dem dieser sich verheddert hatte.
„Warum schneidest du ihn nicht einfach heraus?“, fragte Fazzgadt beiläufig über seine Schulter hinweg.
Zweibart hielt kurz inne und starrte ihn entsetzt an.
„Den Bart des Allvaters zu beschädigen, ist, als verhöhne man die Götter! Als leugnete man die Schaufel! Wer die Wurzel des Seins stutzt, erzürnt das Schicksal.“
Fazzgadt beschloss, es einfach sein zu lassen. Wenn sinnvolle Ratschläge und Aberglauben aufeinanderstießen, holte sich stets der Sinn die Beule. Daran hatte er sich während dieser Schicksalsfarce inzwischen gewöhnt. Also ließ er den Zwipfelbart weiter Knötchen lösen und wandte sich stattdessen wieder Grogk Kieselbruch zu.
„Du sagst, ehrwürdiger Kieselbruch, dass nicht die Entzwergten, sondern die Zwerge des Imperiums die Verdammten sind“, sagte Blechboldt gerade. „Was aber meinst du damit? Bitte, erzähle uns mehr darüber und lass uns verstehen.“
Der Alte nickte matt, und um sie herum zuckte sein Bart.
„Vor langer Zeit, als die Gänge noch kürzer und noch nicht so tief in den Fels geschlagen waren, da sprach das große Erzferkel zum Ehernen Volk, das in jenen Tagen noch vereint war…“
Der Ferkelbändiger erschauerte, als er von jenem Tier hörte, das er verehrte wie kein zweites, weil es der sichere Beweis für die Göttlichkeit der Erzferkel war.
Fazzgadt nickte.
„Ja, ja, so viel ist uns bekannt, Alter. Gut bekannt. Wir haben mit der Großen Rüsselratte schließlich schon einiges an Ärger gehabt.“
In diesem Bart roch es nach Aberglauben. Er wollte so schnell wie möglich wieder hier raus. Bevor noch irgendjemand irgendetwas prophezeite und er es dann wieder ausschaufeln musste.
Blechboldt warf ihm einen bösen Blick zu.
Kieselbruch hustete leise und fuhr fort.
„Nun, der Hohepriester jener längst vergangenen Schichten, der dem vorausging, den ihr heute als Höchsten kennt, war weise genug, die Götter zu befragen, ob das Erzferkel die Wahrheit gesagt hatte.“
Fazzgadt knurrte leise: „Wäre ja auch noch schöner, wenn man jedem Tier, das drauflosbrabbelt, einfach so glauben würde.“
Der Alte aber ließ
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