Nur eine perfekte Affäre?
lieb von dir, dass du mir Mut machst.“
Sam nickte. „Was gestern angeht“, fuhr er fort, „möchte ich dir für das danken, was du gesagt hast. Das hat mir viel bedeutet. Aber lass uns jetzt wieder zur Tagesordnung übergehen. Du musst mich nicht wie ein rohes Ei behandeln.“
„Heißt das, dass du bereit bist, mit mir über dein Leben zu reden?“
Er schüttelte den Kopf. „Das würde nichts ändern, Caroline. Deshalb werde ich die Vergangenheit nicht heraufbeschwören.“
Sie seufzte. Der Schmerz saß wohl immer noch zu tief. Das verstand sie. Als Gil sie sitzen gelassen hatte, hatte sie Wochen gebraucht, bevor sie es jemandem hatte gestehen können. Sie hatte einfach so getan, als wäre nichts passiert, und Ausreden erfunden, weshalb ihr Mann nicht da war. Doch schon nach kurzer Zeit hatten ihre Freunde und Nachbarn Verdacht geschöpft. Caroline konnte sich noch an die Qual erinnern, als wäre es gestern gewesen. Sie hatte Gil für das gehasst, was er Annabelle angetan hatte. Sie hatte sich betrogen und gedemütigt gefühlt – als ob sie als Frau total versagt hätte.
Caroline hatte lange Zeit gebraucht, um das zu verarbeiten. Sie hatte sich gefragt, ob es vielleicht auch ihre charakterlichen Schwächen gewesen sein könnten, die Gil ausdem Haus getrieben hatten. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass er nicht der Richtige für sie gewesen war. Er war nicht die Liebe ihres Lebens gewesen. Das hatte sie schon bald nach der Hochzeit erkannt. Aber am Anfang hatte sie ihn geliebt. Sie hatte versucht, eine gute Ehefrau und Mutter zu sein. Schließlich war sie zu dem Schluss gekommen, dass Gil derjenige mit den charakterlichen Mängeln war. Gil war nicht bindungsfähig gewesen. Er hatte sich immer nur um sich selbst gekümmert. Caroline war jetzt reif genug, um das zu erkennen. Deswegen konnte sie Sam verstehen.
„Okay, lassen wir die Vergangenheit ruhen.“
Sam lächelte sie charmant an. Es war das erste Lächeln, seit sie ihn gestern in Annabelles Zimmer entdeckt hatte. „Danke.“
Sein Lächeln und seine Dankbarkeit ließen ihr Herz höherschlagen, sodass sie froh war, als er in die Einfahrt der Hilfsorganisation bog. „Möchtest du, dass ich hier warte? Oder soll ich mitkommen?“
„Oh, ich würde liebend gern deine Meinung über die Pferde hören. Vielleicht finden wir hier ein Stutfohlen.“
„Okay.“ Sam begleitete sie.
Innerhalb weniger Minuten hatte Caroline ein Gespräch mit den Leitern der Einrichtung, die ihr alles noch einmal persönlich erklärten. Da sich Caroline schon durch das Internet und einige Telefonate informiert hatte, war ihr das, was sie über die Organisation erfuhr, nicht völlig neu. Sie reichte ihre restlichen Papiere ein. Einen Teil ihrer Bewerbung hatte sie schon vorab abgeliefert.
„Da uns jetzt alle Unterlagen vorliegen, möchten Sie vielleicht unsere Pferde sehen?“, fragte die Direktorin Betty Manning.
„Ja, bitte. Wie Sie wissen, suche ich ein Fohlen. Am besten ein Stutfohlen. Es ist für meine Tochter. Es wäre das Beste, wenn sie zusammen aufwachsen.“
„Nun, da hätten wir zwei zur Auswahl. Von jedem Geschlecht eines. Sie sind ganz jung zu uns gekommen.“
Als sie nach draußen gingen, entdeckte Caroline mehr als ein Dutzend friedlich grasende Tiere in den Korrals. Einige hatten offensichtlich körperliche Probleme, aber die meisten sahen gesund und gepflegt aus.
„Es ist ein Irrtum, dass wir nur Pferde retten, die keiner haben will. Viele der Pferde sind Tausende von Dollar wert. Aber ihre Eigentümer wollten dafür sorgen, dass sie durch eine Adoption in gute Hände kommen. Wie Sie wissen, stellen wir sicher, dass wir die Tiere nur jemandem geben, der Pferde liebt und mit ihnen umgehen kann.“
„Ja, ich weiß. Das ist ein Grund, weshalb ich mich für eine Adoption entschieden habe. Glauben Sie mir, wenn Sie mir ein Tier überlassen, wird es all meine Liebe bekommen.“
Betty lächelte und nickte. „Das ist alles, was wir wollen. Ah, hier sind sie.“ Sie blieb vor einem kleineren Korral stehen, in dem zwei Tiere miteinander spielten. „Der Braune ist Striker, unser Hengstfohlen. Der Fuchs ist Princess, unser Stutfohlen. Strikers Besitzer ist gestorben, und die Familie verkauft die Farm. Aber sie haben entschieden, Striker hierherzuschicken, weil sie keine Erfahrung mit dem Verkauf von Tieren haben. Princess, nun, das ist eine Geschichte für sich. Kurz gesagt, hat sie eine furchtbare Schlammlawine überlebt und war ein Wrack, als sie hier
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