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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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zurück nach drinnen gehen sollte, doch entschied mich dagegen. Wenn ich mich jetzt schon schlecht fühlte, würde es ohne meine morgendliche Schwimmrunde nur noch schlimmer werden.
    Kaum berührten meine Zehen das Meerwasser, kehrte meine Energie zurück. Ich schob mich durch die Brandung und tauchte in die Tiefe. Sofort wurde mein Körper ganz schwerelos, und ich genoss das Gefühl. Ich atmete tief ein und überließ mich der Strömung. Die Wellen schaukelten mich zwischen dem fernen Horizont und dem Ufer hin und her. Schließlich probierte ich aus, ob meine Arme und Beine mir wieder richtig gehorchten. Ein einziger Schwimmzug ließ mich mehrere Meter durchs Wasser schnellen. Zufrieden wendete ich und ließ mich zurück zum Strand treiben.
    »Geht’s dir gut?«
    Abrupt hielt ich an, als ich den Jungen sah, der nur mit einer Outdoor-Hose bekleidet am Ufer stand. Ich war wie erstarrt und fühlte die Brandung um meinen Körper spülen.
    »Was machst du hier?«, brachte ich schließlich hervor.
    Colin musterte mich und zeigte auf zwei Kajaks hinter sich. »Ich wollte unser Boot abholen. Schließlich ist das Haus jetzt verkauft. Meine Mutter hat bei deiner nachgefragt, und die hat gesagt, dass ich jederzeit vorbeikommen kann, also …« Er schüttelte den Kopf und schaute mich ungläubig an. »Geht’s dir gut ?«
    Am liebsten wäre ich in die Meerestiefe zurückgeflüchtet, bis er aufgab und wegpaddelte. Aber vermutlich wäre er mit medizinischer Begleitung zurückgekehrt, also verschränkte ich die Arme vor der Brust und wollte stumm an ihm vorbeimarschieren. Doch dann sah ich, dass sein Pulli, das T-Shirt und die Schuhe zu seinen Füßen im Sand lagen. Er hatte sich tatsächlich ins Meer stürzen wollen, um mich zu retten. Da war ich ihm wenigstens eine Antwort schuldig.
    »Mir geht’s prima«, sagte ich über die Schulter.
    »Aber du warst so lange unter Wasser … die meisten Leute wären …«, stammelte er mir hinterher. »Ich meine, wie bist du … ohne Sauerstoffflasche oder …«
    Ich hielt wieder an, diesmal bei den Felsstufen, die zu meinem Teil des Bungalows hinaufführten. Zwar hatte ich nicht die geringste Lust, mich weiter zu unterhalten, aber meine Energie verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Normalerweise hielt mich eine solche Schwimmtour mehrere Stunden frisch, oft bis in den frühen Abend. Lag es am Stress? An dem Schock, dass ein Fremder beobachtet hatte, wie ich etwas tat, was nicht menschenmöglich war? An der erschreckenden Vorstellung, er könnte anderen davon erzählen?
    Was auch immer der Grund war, jedenfalls streikte mein Körper, und ich sackte zusammen. Meine Knie landeten auf dem Fels und meine Handflächen gleich daneben.
    »Ist schon okay«, sagte ich mit möglichst normaler Stimme. »Mir geht es gut, ich muss nur –«
    Seine Hand legte sich auf meinen Rücken – ganz sanft, als hätte er Angst, mir weh zu tun – doch die Berührung reichte aus, um eine Welle von Energie durch meinen Körper zu jagen, die in meiner Brust regelrecht zu explodieren schien. Ich stieß ein Keuchen aus, und er zog erschrocken die Hand zurück.
    »Tut mir leid«, flüsterte ich. »Könntest du … würde es dir was ausmachen …?«
    Ich war nicht einmal sicher, worum ich ihn bat. Zum Glück verstand Colin mich trotzdem. Er umfasste meine Arme und half mir, mich sitzend auf den Felsen aufzurichten. Dann hockte er sich neben mich. Als ihm bewusst wurde, wie nah wir uns waren, versteifte er sich. Mir ging es genauso, aber nur kurz. Die Versuchung, einfach die Augen zu schließen und mich an ihn zu lehnen, war zu groß.
    Kaum hatten wir den ersten Hautkontakt, schlang er mir auch schon die Arme um die Taille.
    Alles okay … das ist bloß Simon … mein Simon, der sich um mich kümmert wie immer …
    »Sind deine Eltern zu Hause? Soll ich –«
    »Nein.« Ich fasste nach seinem Handgelenk und drückte es sanft. »Ich brauche nur eine Minute, um mich zu erholen. Bitte, geh nicht.«
    Er nahm mich fester in die Arme, so dass ich seinen beschleunigten Herzschlag an meinem Rücken spüren konnte. Nach einem kurzen Moment löste er eine Hand, um mir das feuchte Haar aus der Stirn zu streichen. Mit jeder Sekunde fühlte ich mich kräftiger – und schuldiger. Am liebsten hätte ich mich losgemacht und wäre die Stufen hochgerannt, sobald ich die nötige Energie dazu besaß … aber um ganz sicherzugehen, musste ich noch eine letzte Vorkehrung treffen.
    »Colin?«
    Er lehnte das Gesicht an

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