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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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du deshalb die Stirn?“
    „Ich runzle die Stirn? Es tut mir leid. Ich frage mich nur, wie du vorgehen wirst, um den Vampir zu finden, dessen Brieftasche ich gestohlen habe, und was du ihm sagen wirst.“
    „Mach dir keine Sorgen! Dafür bin ich ausgebildet. Er wird nicht schwer zu finden sein. Der Führerschein ist in der Brieftasche. Damit fange ich an.“
    „Und dann?“ Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu. „Wenn du ihn findest, was wirst du ihm sagen?“ Würde der Blutegel zugeben, dass er in dem Blut-Bordell gewesen war und von den Mädchen getrunken hatte? Oder würde er die Existenz des Bordells leugnen?
    „Ich werde dafür sorgen, dass er mit der Wahrheit rausrückt. Ich verspreche es dir.“
    Sie nickte. „Und wenn er nicht weiß, wohin sie verschwunden sind?“
    „Ich habe das Gefühl, dass er es weiß. Ich vermute, dass sie allen Stammkunden mitteilen werden, wohin sie umgezogen sind. Warum sollten sie erst wieder versuchen, neue Kunden zu werben, wenn sie doch die alten haben? Sie müssen einen Weg haben, ihren bisherigen Kunden mitzuteilen, wo sie jetzt sind.“
    „Ich hoffe, du hast recht. Wir müssen herausfinden, wo sie die anderen Mädchen hingebracht haben.“ Sie musste ihr Versprechen ihnen gegenüber halten und ihnen helfen, der Hölle, in der sie sich befanden, zu entkommen.
    „Du sorgst dich um sie“, meinte Oliver.
    „Wir waren wie Schwestern. Unsere Wärter erlaubten uns nicht viel Kontakt, aber wir fanden trotzdem Wege zu kommunizieren. Die gleiche schreckliche Sache durchzumachen verbindet einen.“ Deshalb musste sie ihnen helfen, denn zu wissen, was sie immer noch durchmachten, schmerzte sie.
    „Ich werde tun, was ich kann. Aber du weißt, dass wir Scanguards einschalten müssen, sobald wir wissen, wo sie sich verstecken. Das ist nicht etwas, was ich auf eigene Faust machen kann.“
    Ursula wusste, worauf er anspielte. „Aber du wirst ihnen nicht von meinem besonderen Blut erzählen, oder?“ Sie sah ihn an, aber er starrte geradeaus auf die Straße.
    „Warum macht es dir so viel Angst, dass sie es herausfinden? Du hast es mir doch auch gestanden.“
    „Ich kenne sie nicht. Was ist, wenn sie wie die Vampire sind, die mich gefangen gehalten haben? Was ist, wenn sie das Gleiche wollen?“
    Oliver schüttelte den Kopf. „Mich kennst du genauso wenig.“
    Ihr Atem stockte. Was wollte er damit sagen? „Du willst mein Blut auch?“ Ihre Stimme brach ab. Hatte sie einen monumentalen Fehler begangen, ihm zu vertrauen?
    Sie hörte ihn schwer atmen, dann bemerkte sie ein Schaudern durch seinen Körper gehen.
    „Es ist nicht so wie du denkst. Ja, ich will dein Blut. Wegen dem, was wir gerade getan haben.“ Er warf ihr einen Blick zu, der ihn wie ein Raubtier aussehen ließ. „Wenn ein Vampir Liebe macht, dann will er die Frau auf jegliche Art und Weise nehmen. Und das bedeutet auch, dass er seine Fänge in sie senken und ihr Blut trinken will.“
    Ursula versank noch tiefer in ihrem Sitz und rückte immer näher an die Tür.
    Er schien es zu bemerken und hob die Hand vom Lenkrad. „Bitte fürchte dich nicht vor mir! Ich werde dein Blut nicht trinken, denn das kann ich nicht.“
    Ungläubig starrte sie ihn an, denn sie verstand nicht, was er damit meinte. „Aber du hast doch gerade gesagt –“
    „Ich weiß, was ich gesagt habe“, schnitt er ihr das Wort ab. „Aber es gibt etwas, das du wissen musst. Wenn dein Blut wirklich wie eine Droge wirkt, dann wird es für immer tabu für mich bleiben. Ich war vor langer Zeit drogenabhängig. Als ich noch ein Mensch war. Und das will ich nie wieder durchmachen. Nie wieder.“
    Seine blauen Augen suchten ihre und sie erkannte eine Intensität in ihnen, die ihr nie zuvor aufgefallen war.
    „Denn wenn ich jemals wieder mit Drogen anfange, egal welche Art Drogen es sind, werde ich es diesmal nicht schaffen. Sie werden mich vernichten. Und ich habe mir geschworen, dieses zweite Leben, das mir geschenkt wurde, nicht wegzuwerfen.“
    Seine entschlossene Stimme ließ sie innehalten. War er wirklich stark genug, um der Versuchung zu widerstehen?
    „Ich verzichte lieber darauf, von dir zu trinken, während wir Liebe machen, als wieder süchtig zu werden.“ Er hielt einen Moment inne. „Das heißt, wenn du jemals wieder mit mir schläfst.“
    Ein einziges Wort entkam ihren Lippen. „Oh.“ Er wollte wieder mit ihr schlafen? Sie senkte ihren Blick.
    „Du musst mir jetzt nicht antworten. Ich bitte dich nur, dass du mich nicht von

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