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Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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e kunden lang mit offenem Mund auf die Paarung des nackten Odysseus – sein Körper vom Kampf zernarbt, gebräunt, brei t brüstig, aber klein – mit der blassen, exotischen, gelenkigen, sinnlichen und leicht b e haarten Frau mit dem unglaublichen Augen-Make-up gestarrt habe, weiß ich, dass meine Gymnastik mit Helena im Vergleich zu dem, was diese Erotik-Athleten treiben, zahm, fantasielos und zeitlupenartig gewesen ist.
    »Das reicht«, sage ich mit trockenem Mund. »Schaltet es ab.«
    Das Porno-Fenster verschwindet. »Wer ist diese … Dame?«, bringe ich heraus.
    »Sie nennt sich Sycorax«, antwortet Retrograde Irgendj e mandendessohn. Es ist immer wieder seltsam, diese kräftige Stimme aus der winzigen Metallbox auf den langen dünnen Be i nen kommen zu hören.
    »Lasst mich mit Mahnmut und Orphu von Io reden«, sage ich. Diese beiden Vecs kenne ich am längsten, und Mahnmut ist das menschlichste all dieser Maschinenwesen. Wenn ich irgendj e manden hier auf der Queen Mab überzeugen kann, dann ihn.
    »Ich fürchte, auch das wird nicht möglich sein«, erwidert Aste a gue/Che.
    »Warum nicht? Haben die gerade Sex mit irgendwelchen M o ravec-Mäuschen?« Ich höre, wie töricht meine bemühte Witz e lei klingt, während sie mental in den sich anschließenden langen S e kunden des missbilligenden Schweigens widerhallt.
    »Mahnmut und Orphu sind mit einem Landeboot, in dem sich auch Mahnmuts U-Boot befindet, in die Erdatmosphäre eingetr e ten«, erklärt Asteague/Che.
    »Könnt ihr keine Verbindung zu ihnen aufnehmen, per Funk oder so? Ich meine, so was haben sie ja schon in meinem zwa n zigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhundert hing e kriegt.«
    »Ja, wir stehen mit ihnen in Kontakt«, sagt Retrograde Wera u chimmer. »Aber ihr Schiff wird gerade angegriffen, und wir wo l len sie nicht mit unnötigen Funkrufen ablenken. Ob sie überleben, ist bestenfalls zweifelhaft.«
    Ich würde gern weiter nachfragen – wer auf der Erde greift me i ne Freunde an? Warum? Wie? –, aber dann wird mir klar, dass ein solcher Dialog mich nur vom eigentlichen Grund für meine A n wesenheit ablenken würde.
    »Ihr müsst ein Bran-Loch zum Strand bei Ilium erzeugen«, sage ich.
    General Beh bin Adee bewegt seine mit schwarzen Dornen b e setzten Arme, als wollte er eine Frage stellen. »Wieso … «
    »Die Griechen werden von den Trojanern bis auf den letzten Mann abgeschlachtet, und sie haben es nicht verdient, auf diese Weise ausgelöscht zu werden. Ich möchte ihnen helfen zu en t kommen.«
    »Nein«, sagt der General. »Ich meinte, wieso glauben Sie, wir besäßen die Fähigkeit, nach Lust und Laune Bran-Löcher zu e r zeugen?«
    »Weil ich einmal gesehen habe, wie ihr es getan habt. Ihr habt all diese Löcher erschaffen, durch die ihr vom Asteroidengürtel zum Mars und dann zufällig zur Ilium-Erde gesprungen seid. Vor über zehn Monaten. Ich war dabei, wisst ihr noch?«
    »Unsere Technologie ist der Aufgabe, Bran-Löcher zu anderen Universen zu erzeugen, nicht gewachsen«, sagt Cho Li.
    »Aber ihr habt ’ s doch getan, Herrgott noch mal.« Ich höre das Winseln in meiner Stimme.
    »Nein«, sagt Asteague/Che. »In Wirklichkeit haben wir d a mals … es ist schwer zu beschreiben, und ich bin weder Wisse n schaftler noch Ingenieur, obwohl es davon bei uns viele gibt … wir haben damals die Bran-Loch-Verbindungen der so genannten Götter gesperrt und ein paar eigene Tunnels in die von ihnen g e schaffene Quantenmatrix gebohrt.«
    »Na also. Dann macht es noch mal. Zehntausende Menschenl e ben hängen davon ab. Und wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr auch gleich die paar Millionen Griechen und andere z u rückholen, die aus dem Europa der Ilium-Erde verschwunden sind – die in einem blauen Strahl ins All geschossen wurden.«
    »Auch das können wir nicht«, erwidert Asteague/Che.
    Wozu seid ihr dann überhaupt zu gebrauchen, verdammt noch mal?, bin ich versucht zu fragen. Ich lasse es bleiben.
    »Aber Sie sind hier in Sicherheit, Dr. Hockenberry«, fährt der Hauptintegrator fort.
    Erneut würde ich diese Wesen aus Kunststoff und Metall am liebsten anbrüllen, aber mir wird klar, dass er – es – Recht hat. Hier auf der Queen Mab bin ich tatsächlich in Sicherheit. Zumi n dest vor den Trojanern. Und vielleicht hat das knackige Mäu s chen, mit dem Odysseus bumst, eine Schwester …
    »Ich muss zurück«, höre ich mich sagen. Zurück wohin, du Id i ot? Zum letzten Gefecht der Griechen?
    »Sie werden sterben«, sagt

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