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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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nicht giftig?
    Oh, ja ... Nein, nein, nein, sie haben nie gebissen. Das wäre fatal gewesen. Am Anfang des Krieges sah man viele tote Hunde, die einfach nur dalagen ohne sichtbare Verletzungen, und man wusste, sie hatten vergiftetes Fleisch gegessen.
 Das ist auch ein Grund, weshalb eine gute Ausbildung so wichtig war. Sie mussten lernen, wie sie sich selbst verteidigen konnten. Zack hat eine Menge körperliche Vorteile, aber Gleichgewichtssinn gehört nicht dazu. Die größeren Hunde konnten ihn immer zwischen den Schulterblättern oder am verlängerten Rücken treffen, damit sie aufs Gesicht fielen. Die Kleinen konnten sie über sich stolpern lassen, ihnen zwischen die Füße laufen oder an die Kniekehlen springen. Maze hat das stets bevorzugt und sie einfach auf den Rücken fallen lassen!
    [Die Hündin regt sich.]  [Zu Maze.] Oh, entschuldige, Kleines. 
    [Streichelt ihr den Nacken.]
    [Zu mir.] Bis Zack wieder aufgestanden war, hatte man so fünf, vielleicht zehn bis fünfzehn Sekunden gewonnen.
 Natürlich mussten wir auch Verluste hinnehmen. Manche Hunde stürzten, brachen sich einen Knochen ... Wenn sie in der Nähe zu freundlichen Einheiten waren, konnten ihre Hundeführer sie ziemlich leicht holen und in Sicherheit bringen. Meistens konnten sie in den aktiven Dienst zurückkehren.
    Und wenn nicht?
    Wenn sie zu weit weg waren, beim Anlocken oder auf einer LSP - zu weit entfernt, um sie zu retten, und zu dicht bei Zack ... Wir baten um Gnadenladungen, kleine Sprengkörper in den Geschirren, die wir zünden konnten, wenn keine Aussicht auf Rettung bestand. Aber die bekamen wir nicht. »Eine Verschwendung kostbarer Ressourcen.« Schwanzlutscher. Einen verwundeten Soldaten von seinem Elend zu erlösen, das war Verschwendung, aber sie in Sprengköter zu verwandeln, daran haben die ernsthaft gedacht!
    Pardon?
    »Sprengköter.« Das war der inoffizielle Name für das Programm, das fast, fast grünes Licht bekommen hätte. Irgendein Arschloch vom Generalstab hatte gelesen, dass die Russen im Zweiten Weltkrieg »Minenhunde« eingesetzt hatten, sie hatten ihnen Sprengstoff auf den Rücken gebunden und beigebracht, unter Nazi-Panzer zu laufen. Der einzige Grund, weshalb Iwan sein Programm beendete, war der, weshalb wir unseres nie begonnen haben: Die Lage war nicht mehr verzweifelt genug. Scheiße, wie verzweifelt muss man denn sein? Die geben es nie offiziell zu, aber ich glaube, die Gefahr eines weiteren Eckhart-Zwischenfalls hat sie davon abgehalten. Da sind sie richtig aufgewacht. Sie wissen davon, nicht?
 Sergeant Eckhart, Gott hab sie selig. Sie war eine erfahrene Hundeführerin und arbeitete bei der AGN. Ich habe sie nie persönlich kennengelernt. Ihr Partner war auf einer Anlockmission bei Little Rock, fiel in einen Graben und brach sich ein Bein. Die Horde war nur wenige Schritte entfernt. Eckhart schnappte sich ein Gewehr und wollte ihm nach. Ein Offizier versperrte ihr den Weg und laberte sie mit Vorschriften und halbherzigen Rechtfertigungen voll. Sie ballerte ihm ein halbes Magazin in sein blödes Maul. MPs brachten sie zu Fall und hielten sie am Boden fest. Sie konnte alles mit anhören, als die Toten ihren Partner einkreisten.

    Was ist passiert?
    Die haben sie gehängt, öffentliche Hinrichtung, viel Tamtam. Ich verstehe das, nein, wirklich. Disziplin war alles, strenge Vorschriften, mehr hatten wir nicht. Aber Sie dürfen mir glauben, dass sich danach einiges änderte. Hundeführer durften versuchen, ihre Partner zu retten, auch wenn sie dabei das eigene Leben aufs Spiel setzten. Sie wurden nicht mehr als Inventar betrachtet. Zum ersten Mal sah uns die Armee als Teams, die Hunde galten nicht mehr als eine Art von Maschine, die man beliebig ersetzen konnte, wenn sie »kaputt« war. Sie schenkten Statistiken über Hundeführer Beachtung, die sich umgebracht hatten, nachdem ihren Partnern etwas zugestoßen war. Wissen Sie, wir hatten die höchste Selbstmordrate jeder Armeeeinheit. Mehr als die Spezialeinheiten, mehr als die Gräberregistratur, sogar mehr als diese kranken Arschlöcher vom China Lake. In der Hundestadt begegnete ich Hundeführern aus dreizehn anderen Ländern. Es spielte keine Rolle, woher sie kamen, welchen kulturellen Hintergrund sie hatten, das Gefühl war immer dasselbe. Wer konnte so einen Verlust erleiden und einfach unbeschadet wegstecken? Jeder, der nicht zum Hundeführer taugte. Das machte uns zu etwas Besonderem, diese Fähigkeit, ein so starkes Band zu etwas zu knüpfen, das

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