Orks vs. Zwerge
großen Holzkeil, der unter dem Torflügel klemmte. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, ein Tor geschlossen zu halten. Je stärker man von außen dagegenschob, desto mehr verkeilte es sich.
Als sie das verdatterte Gesicht des jungen Dalkar sahen, lachten die beiden Wächter schallend. Der Hofmeister beugte sich kopfschüttelnd zu dem Keil hinunter und zog an dem Ring, der daran befestigt war.
Glond runzelte die Stirn. Sollten sie nicht warten, bis Stein die Umgebung ausgekundschaftet hatte? Oder war der kleine Dalkar inzwischen schon wieder aufgetaucht, und er hatte ihn nur übersehen? Gewundert hätte es ihn nicht. Er warf einen Blick zu Axt hinüber, als ihn ein Schrei zusammenzucken ließ.
Der junge Dalkar am Tor zappelte und brüllte wie am Spieß, während ein massiger Ork versuchte, sich durch den Torspalt an ihm vorbeizudrängen.
Ein Armbrustbolzen schoss an Glond vorbei und bohrte sich durch die Stirn des Orks, der lautlos in sich zusammensackte. Gleich darauf kletterten zwei weitere Orks über ihn hinweg und stürmten auf die Wächter zu.
Vierundzwanzig
L os, los, los!«, brüllte der Broca neben Krendar. »Aus dem Weg, ihr dämlichen Bastarde!« Er stieß zwei der Krieger Gorotaks aus dem Weg, um an den Spalt im Tor zu kommen. Krendar wurde gegen das Tor gequetscht. Direkt vor seiner Nase stak ein Axtblatt im nassen Holz. Es hatte sich durch eine gepanzerte Hand und tief in den Torflügel gegraben. Den Besitzer der Hand konnte er nicht sehen. Der befand sich auf der anderen Seite des Tors.
Vor Krendar versuchte ein massiger Krieger vergeblich, sich durch den Spalt zwischen den Torflügeln zu zwängen. Als sich sein Brustpanzer verkeilte, fluchte er unflätig. Mitten im Wort brach er ab, sein Kopf schnellte nach hinten. Blut spritzte über Krendar, und plötzlich ragte die Spitze eines Wühlerpfeils aus dem Hinterkopf des Kriegers. Mit einem rasselnden Seufzen sackte der Krieger zusammen. Groshakk! Krendar zuckte zurück. Das hätte ich sein können!
»Du bist der Nächste.« Ragroth packte ihn an der Schulter und zog ihn beiseite.
Die beiden Korrach sprangen auf den Rücken des toten Aerc und quetschten sich durch den Spalt.
»Was?« Krendar starrte den Broca an.
»Du trägst keine Rüstung, du bist der Nächste.« Die Pranke des alten Aerc drehte ihn um und stieß ihn gegen den toten Krieger.
Krendar blieb nichts anderes übrig, als auf den Leichnam zu steigen. Für einen grässlichen Moment hatte er die Befürchtung, ebenfalls stecken zu bleiben, dann war er durch und rutschte von dem Toten herunter auf das Pflaster des Hofs. Ein Spieß stach knapp neben seinem Gesicht durch das Tor. Sein Spieß. Er packte den Schaft und wirbelte herum. Direkt neben ihm stand ein mickriger Wühler, der mit verständnislos geweiteten Augen an sich hinabstarrte. Seine Hand war noch immer auf der Außenseite des Tors festgenagelt, doch er schien es gar nicht wahrzunehmen. Stattdessen betrachtete er verwundert das Loch in seinem Bauch, das der Speer eines der Korrach hinterlassen hatte. Blut sprudelte in kräftigen Stößen heraus und durchnässte seine Hose.
Krendar dachte an Wühlerpfeile, warf sich zur Seite und sah sich hastig nach Angreifern um. Der Hof war voller Zwerge. Die meisten befanden sich auf der anderen Seite, in einem weit geöffneten Tor, das in das größte Wühlergebäude hineinführte, das er je gesehen hatte. Sie schienen sich gerade mit einem großen Karren beschäftigt zu haben und rissen jetzt ihre Waffen hervor. Erleichtert stellte Krendar fest, dass niemand einen Pfeilwerfer auf ihn gerichtet hielt. Dudaki wand sich neben ihm durch den Spalt, dicht gefolgt von dem alten Broca. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr und ließ sich fallen. Ein Beil fauchte dicht über seinen Kopf und prallte mit dumpfem Pochen vom Tor ab. Dudaki sprang über ihn hinweg und krachte in einen Wühler, den Krendar wohl übersehen hatte. Der bärtige Krieger trug eine Lederrüstung, eine langstielige Axt und einen dornartigen Dolch im rechten Auge. »Gah«, sagte er und sackte neben Krendar zu Boden.
Der Froschaerc riss seine Waffe aus dem Schädel des Wühlers und bedachte Krendar mit einem roten Grinsen. »Immer schön die Augen offen halten, Häuptlingstöter. Und Finger weg von dem Bart.« Er deutete auf den Toten. »Das ist meiner.«
Krendar sah in das Gesicht des toten Wühlers, dessen verbliebenes Auge anklagend zurückzustarren schien.
Als er sich endlich losriss, war Dudaki schon
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