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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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weitergelaufen. Einige Schritte links von ihm stachen die beiden Korrach mit ihren Speeren auf einen Leichtgerüsteten ein, der sich verzweifelt mit einem Kurzschwert wehrte.
    Ragroths Stiefel tauchten neben Krendar auf. Der Broca packte ihn im Kragen und riss ihn auf die Füße. »Mach das Tor frei!« Er deutete auf die Leiche eines massigen Zwergs, der vor dem Torflügel zusammengesunken war.
    Krendar nickte, und mit einem Grunzen war Ragroth wieder verschwunden. Der junge Aerc warf einen schnellen Blick über die Schulter. Die ersten Zwerge rannten mit donnernden Stiefeln auf ihn zu, ihnen voran ein wahrhaft furchterregender Gepanzerter, der eine Kriegsaxt über den Kopf hob. Weiße Bartzöpfe hingen unter seinem Helm hervor, doch das Erschreckende an diesem Wühler war sein vollkommen unbewegter, grimmiger Gesichtsausdruck. Krendar fand es unmöglich, aus der steinernen Miene etwas herauszulesen, und das machte die Angstwürmer in seinen Eingeweiden nur noch hektischer. Er ließ den Speer fallen und packte den Toten mit dem gespaltenen Schädel an den Stiefeln. Verflucht, der Kerl war schwerer als ein totes Schwein! Grunzend zerrte er an dem Leichnam. Irgendwie schaffte er es, den Wühler vom Tor wegzurollen – und erstarrte. Es war nicht der Tote, der das Tor blockierte. Dort, wo der Wühler gelegen hatte, steckte ein massiver hölzerner Keil unter dem Torflügel. Er war zusätzlich mit eisernen Bändern beschlagen, die sich unter dem Druck des Tors verformt hatten. Der Block hatte sich in den Fugen des Pflasters verkantet, und Krendar wurde schlagartig klar, dass er allein keine Chance hatte, dieses Hindernis zu entfernen. Groshakk!
    Erneut fluchte er aus vollstem Herzen und wagte einen weiteren, gehetzten Blick hinter sich. Der Gepanzerte war nur noch wenige Schritte entfernt. Hastig griff er nach seinem Speer. In diesem Moment gelang es einem schweinsgesichtigen Aerckrieger, sich durch den Spalt im Tor zu quetschen. Er fletschte die Zähne, hob ein gewaltiges Haumesser und brüllte dem Wühler eine Herausforderung entgegen. Verschwinde! Hau ab! Lauf!
    Alles in Krendar schrie danach, den Speer wegzuwerfen und sein Heil in der Flucht zu suchen. Aber wohin? Panisch warf er einen letzten Blick auf das verdammte Tor, und plötzlich sah er es. Etwa in der Mitte des Torflügels waren zwei massive, eiserne Riegel befestigt. Sie hielten eine knapp mannshohe Pforte verschlossen, so geschickt in das Tor eingebaut, dass sie ihm bis jetzt entgangen war.
    Hinter ihm krachten Wühler und Aerckrieger aufeinander, doch diesmal sah sich Krendar nicht um. Mit einem Sprung war er am Tor, packte den ersten Riegel und zerrte ihn aus seinen Führungsringen. Das Brüllen des Aerckriegers riss mit einem feuchten Knirschen ab. Krendar ließ seinen Speer fallen und stemmte sich mit aller Kraft gegen den zweiten Riegel, der mit einem leisen Schaben beiseiteglitt. Etwas pfiff, und er warf sich zur Seite, ohne die Tür loszulassen. Sie schwang erstaunlich leicht auf, nur einen Lidschlag bevor die Klinge einer Kriegsaxt weniger als eine Handbreit von seinem Brustkorb entfernt in das Holz biss. Die Wucht des Aufpralls schleuderte die Tür vollends auf und warf Krendar gegen das Tor.
    Draußen erschollen erstaunte Rufe, dann brandete zorniger Jubel auf. Als der erste Krieger durch die Pforte sprang, stolperte Krendar zur Seite. Der Aerc lief direkt in den Rückschwung der Axt, die der gepanzerte Wühler anscheinend mühelos aus dem Holz gerissen hatte. Benommen taumelte der Aerc ein, zwei Schritte auf den Hof hinaus, wo ihm ein zweiter Panzerwühler ein Schwert in die Kehle stieß.
    Ein weiterer Krieger drängte durch die Pforte und hieb in einem wilden Ausfall seine Keule gegen den Weißbärtigen. Der Zwerg parierte den Schlag mit dem Stiel der Axt. Blitzschnell griff er zu, packte den Aerc am Ohr und riss so hart daran, dass der Krieger mit einem überraschten Aufschrei vorwärtsstolperte, direkt in das Knie des Wühlers. Der Zwerg stellte seinen Fuß wieder auf den Boden. Aus der Panzerung seines Knies tropfte Blut von einem handlangen Dorn. Mit einem hohen Wimmern brach der Aerc zusammen, doch sein Gegner beachtete ihn schon nicht mehr. Immer mehr Hyänenkrieger drängten auf den Hof. Sie warfen sich mit Todesverachtung gegen den Gepanzerten, der nun Schritt für Schritt zurückweichen musste, wenn auch nur, um seine Axt effektiver einsetzen zu können. Ein dritter von Gorotaks Leuten fiel, von der Axt beinahe in zwei Hälften geteilt.

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