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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Du Drecksack hast den letzten Aerc abgeschlachtet. Für dich ist hier und jetzt Schluss.« Ohne Vorwarnung warf sich Gorotak nach vorn. Die Axt des Wühlers zischte herum und verfehlte den Ohrensammler nur um Haaresbreite, als dieser abrupt stehen blieb. Krendar wurde plötzlich klar, dass der Zwerg auf eine Finte hereingefallen war. Normalerweise hätte das dem Ohrensammler nichts genützt, doch als der Wühler der Bewegung seiner Axt folgen wollte, gab sein verletztes Knie nach, und er wäre beinahe gestürzt. Ein wildes Grinsen zog über das Gesicht des Raut, als er nun wirklich vorsprang. Er versuchte gar nicht erst, den Wühler zu treffen, sondern trat mit aller Gewalt auf das Holzstück in dessen Knie. Mit einem Aufschrei verlor der Zwerg endgültig das Gleichgewicht. Als er versuchte, sich abzufangen, klirrte seine Axt gegen das Pflaster. Gorotak riss sein Schwert hoch und ließ es in den Winkel zwischen Schulterpanzer und Helm des Wühlers krachen. Die klobige Klinge biss tief. Für einen Moment kniete der Gepanzerte auf allen vieren vor dem Aerc. Dann hebelte Gorotak das Schwert aus der Wunde, und der Zwerg sackte zusammen.
    Ohne Umschweife zerrte der Raut den Helm vom Kopf des Zwergs und zog seinen krummen Dolch. Ein Hieb, und das rechte Ohr des Wühlers klatschte leise auf die Steine. Anschließend packte Gorotak den Bart des Toten und säbelte ihn mit groben Schnitten vom Kinn ab, bevor er sich aufrichtete und die Faust mit seiner Trophäe in den Nachthimmel reckte. Er stieß ein markerschütterndes Brüllen aus, in das seine Krieger einfielen. Dann stürmten Gorotaks Aerc wie eine donnernde Flut auf die Wühler zu, die verzweifelt versuchten, das Portal des großen Gebäudes zu schließen.
    S ie passt ganz wunderbar.« Dvergat schlug Talus so kräftig auf den Rücken, dass es schepperte. Nachdem der Unteroffizier beinahe eine Ewigkeit an den Riemen und Gurten herumgezerrt hatte, schien die alte Vollrüstung des Heetmanns einigermaßen zu sitzen. Mehr aber auch nicht.
    Talus stieß einen Seufzer aus. Es war schon eine ganze Weile her, dass er den Harnisch der Ambosser das letzte Mal getragen hatte. Damals war er ihm noch bedeutend geräumiger vorgekommen. Vor allem um den Bauch herum.
    »Manche wachsen irgendwann im Leben über sich selbst hinaus«, sagte Dvergat. »Sie immerhin über ihre Rüstung.«
    Talus grunzte und hob versuchsweise den Arm. Es klappte unerwartet gut. »Gib mir mal die Axt.«
    Mit beinahe religiöser Ehrfurcht reichte Dvergat ihm die doppelblättrige Streitaxt. Sie war ein Meisterwerk dalkarischer Schmiedekunst, geschaffen für Meister des Tötens.
    Ehemalige Meister , korrigierte sich Talus. Ausgemusterte und abgestellte Meister, die die meiste Zeit des Tages in billigen Gasthäusern verbringen und sich den Wanst vollschlagen.
    Jetzt war er froh, dass er zumindest die Streitaxt hin und wieder bewegt hatte, um die alten Muskeln geschmeidig zu halten und dem stetig wachsenden Bauch nicht vollends das Feld zu überlassen. Seine Finger fuhren liebevoll über das abgewetzte Griffleder, erkannten jede Unebenheit und jede raue Stelle, als wären sie alte Freunde. Es war ein gutes Gefühl. Trotz allem.
    Er schwang die Axt nach vorn. Für ihre Größe war sie erstaunlich leicht, und das musste sie auch sein, wenn sie in einer Schlacht geschwungen werden wollte, deren Ende nicht absehbar war. Ein schwerer Arm hatte schon so manchen Krieg entschieden.
    »Sie sehen gut aus, Heetmann.«
    »Verdammt. Ich hatte gehofft, dass ich eher böse aussehe.« Talus spuckte auf den Boden. »Na ja, das ist nun auch nicht mehr zu ändern.«
    Dvergat grinste. »Sind Sie bereit?«
    »Ein bisschen nervös.«
    »Das ist normal.« Dvergat klopfte dem Heetmann noch einmal auf den Rücken, zog einen Riemen nach und schickte ihn nach draußen. »Auf in die Schlacht. Zeigen Sie es ihnen!«
    Die Männer hatten sich in einem großen Halbkreis um das Tor der Lagerhalle herum aufgestellt. Es waren ausgemergelte Gestalten, vom Alter geschrumpft und von Kämpfen gezeichnet, die meisten ausgediente Veteranen aus verschiedenen Teilen der Armee, denen die Mauerwacht als Auffangbecken diente. Andere waren einfache Arbeiter, die es nicht zu Reichtum und Ehren geschafft hatten und denen keine Familie den Zugang zu einer der ehrenwerten Gilden ermöglicht hatte. Männer und Frauen, die ihr Leben lang auf der untersten Sprosse der Leiter festsaßen. Nicht unbedingt ein Haufen, der es verdiente, Armee genannt zu werden.
    Talus’

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