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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine falsche Schlange –, und du wirst bezahlen. Der Lohn der Sünde ist der Tod«, erinnerte er sie kalt. »Und du wirst sterben. Schon sehr bald wirst du sterben.«
    Sam schluckte ihre Angst hinunter, ihre Finger krampften sich um den Kuli in ihrer Hand. Wer ist er? Warum ist er so wütend? Was soll das heißen, er war dabei? Wobei, zum Kuckuck? »Warum drohst du mir, John? Was habe ich dir getan?«
    »Weißt du’s nicht mehr? Erinnerst du dich nicht?« Er brüllte beinahe.
    Annies Worte, etwas früher am Abend: »Erinnern Sie sich nicht an mich?«
    »Nein. Warum sagst du’s mir nicht? Wo haben wir uns kennen gelernt?«, fragte sie, und seltsamerweise klang ihre Stimme fest, obwohl sie kaum Luft holen konnte. Ihre Haut glühte, innerlich aber war ihr eiskalt.
    John sagte kein Wort. Das war sogar noch unheimlicher, als wenn er sie anschrie. Zu wissen, dass er in der Leitung war, lauschte, war entsetzlich. Sam fing Melanies Blick hinter dem Glasfenster auf. Sie redete und nickte, sie gestikulierte, als könnten die Polizeibeamten sie durch die Leitung hindurch sehen.
    »John, bist du noch da?«
    »Hast du die Lautsprecher eingeschaltet?«, raunzte er plötzlich. »Es hallt in der Leitung.«
    »Hör zu, John, sag mir, warum du mich anrufst …« Das Telefon klingelte laut, und Leitung vier blinkte ungeduldig. Sam achtete nicht darauf. »Was genau willst du von mir?«
    »Du hast die Lautsprecher eingeschaltet, du verlogene Fotze. Ich habe dir doch gesagt, dass ich ein persönliches Gespräch führen will.«
    »Es ist ein persönliches Gespräch, glaub mir. Los, John, sag mir, was du von mir willst.«
    »Vergeltung«, sagte er. »Ich will dich auf den Knien sehen. Ich will, dass du um Vergebung bettelst.«
    »Wofür?«
    Doch die Leitung war plötzlich tot. Als hätte er den eingehenden Anruf gehört und Angst bekommen. »Verdammt«, fluchte Sam, innerlich zitternd. Lass dir das nicht gefallen. Lass nicht zu, dass er dir zu nahe tritt. Aber sein Hass, seine Wut auf sie waren derart Furcht erregend, dass sie sich schwach und verwundbar fühlte. Sie war der Situation nicht gewachsen.
    »Ich habe alles auf Band«, bemerkte Tiny, als sie die Taste für Leitung vier drückte.
    » WSLJ .«
    »Sam, bist du das? Was zum Teufel ist bei euch los? Du solltest mich zurückrufen«, bellte Eleanors Stimme aus dem Lautsprecher. »Ist alles in Ordnung?«
    »Alles bestens.«
    »Das war eine merkwürdige Sache heute Nacht«, fuhr Eleanor fort. »Ich war fassungslos, als das Mädchen am Telefon sagte, sie sei Annie Seger.« Eleanor hielt inne und holte tief Luft. »Sam, sag mir, dass es dir gut geht.«
    »Das habe ich doch bereits gesagt.«
    »Ja, aber ich weiß doch, was damals passiert ist und wie dich die Sache mitgenommen hat, ich war schließlich dabei.«
    Sam war es unangenehm, dass Tiny das gesamte Gespräch mithörte, wahrscheinlich sogar mitschnitt, deshalb fiel sie Eleanor ins Wort. »Hör zu, wir alle sind todmüde, lass uns jetzt nicht ins Detail gehen. Ich komme morgen früher zur Arbeit, dann können wir reden. Es gibt auch noch andere Dinge, die wir besprechen müssen.«
    »Andere Dinge?« Eleanor stutzte vernehmbar.
    »Der Kerl, der sich John nennt, hat nach der Sendung wieder angerufen. Ich habe gerade erst den Hörer aufgelegt.«
    »Nach der Sendung? Was soll das alles?«
    »Ich weiß es nicht, aber es war schon das zweite Mal, dass er sich nach der Sendung gemeldet hat. Beim ersten Mal sagte er, er habe zu tun gehabt und was passiert sei, sei meine Schuld. Und heute hat er gesagt, er wolle ein persönliches Gespräch. Er wurde regelrecht wütend, als er merkte, dass ich die Lautsprecher eingeschaltet hatte, und dann drohte er mir.«
    »Das gefällt mir nicht, Sam. Das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Mir auch nicht.«
    »Wir müssen noch einmal die Polizei rufen.«
    »Das hat Melanie gerade erledigt.« Sie blickte durch die Scheibe und sah Melanie nicken und noch immer gestikulieren, während sie ins Mikrofon sprach. »Wir haben alles im Griff.«
    »Dass ich nicht lache! Die Sache geht zu weit, hörst du? Entschieden zu weit! Also, ich will nicht, dass einer von euch heute Nacht allein das Gebäude verlässt, okay? Geht in der Gruppe zum Parkhaus. Oder du nimmst ein Taxi. Hast du mich verstanden?«
    »Klar und deutlich«, sagte Sam. Im Nebenraum legte Melanie den Hörer auf.
    »Es ist mein Ernst, Sam. Diese Geschichte ist mir unheimlich.«
    »Und mir erst.«
    »Sag den Beamten, sie sollen sich beeilen und den

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