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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hatte, dass er jetzt vielleicht noch weniger als eine nutzlose Geisel war... möglicherweise jemand, dessen Karte zum Ausspielen fällig war.
    Mein Vater hasst mich,
hatte er ihnen beizubringen versucht, aber sie hatten es als irrelevant abgetan. Sie waren nicht die, welche die Entscheidungen fällten. Dieser Jessad war es, und wo steckte er jetzt?
    Es sollte ein Besucher zum Schiff unterwegs sein, irgendeine Person von Bedeutung.
    Jessad selbst, um von seinem Scheitern zu berichten und ein nutzloses Stück menschliches Gepäck zu beseitigen?
    Er hatte noch Zeit, seinen Zweiten Drink zu sich zu nehmen, bevor die Aktivität der Besatzung und schließlich ein leichter Stoß am Schiffsrumpf von einem Kontakt kündeten.
    Zahlreiche Maschinen dröhnten und ein fahrender Aufzug war zu hören, der mit einem Krachen in Synchronisation mit dem Rotationszylinder ging. Jemand kam herauf. Vittorio blieb mit dem Glas vor sich reglos sitzen und wünschte sich, er wäre noch einen Grad betrunkener als ohnehin schon. Die nach oben verlaufende Deckskrümmung verbarg den Liftausgang hinter der Brücke. Er konnte nicht sehen, was ablief, bemerkte nur, dass ein paar Besatzungsleute der
Hammer
nicht mehr an ihren Stationen waren. In plötzlicher Bestürzung sah er auf, als er sie den anderen Weg kommen hörte, hinter ihm durch die Mannschaftsunterkünfte den Hauptraum betraten.
    Blass von der
Hammer.
Zwei Besatzungsmitglieder. Eine Anzahl fremder Militärs und einige Leute ohne Uniform hinter ihnen. Vittorio erhob sich schwankend und starrte sie an. Ein grauhaariger verjüngter Offizier, der vor Silber und Rangabzeichen strotzte. Und
Dayin.
    Dayin Jacoby.
    »Vittorio Lukas«, identifizierte ihn Blass. »Kapitän Seb Azov, Befehlshaber der Flotte; Mr.
    Jacoby von Ihrer Station; und Mr. Segust Ayres von der Erdkompanie.«
    »Vom Sicherheitsrat«, korrigierte dieser.
    Azov nahm am Tisch Platz, und die anderen setzten sich auf die Bänke ringsherum. Auch Vittorio sank wieder auf seinen Stuhl, die Hand taub auf der Tischplatte liegend. Ihn umgab ein alkoholischer Golf, dessen Ebbe und Flut ständig wiederkehrten. Er versuchte, eine natürliche Haltung einzunehmen. Sie waren gekommen, um mit ihm zu sprechen... mit ihm... und er konnte unmöglich eine Hilfe für sie oder sonst jemanden sein.
    »Die Operation hat begonnen, Mr. Lukas«, sagte Azov. »Wir haben zwei von Mazians Schiffen eliminiert. Sie werden nicht leicht auszuschalten sein, denn sie halten sich dicht an die Station. Wir haben nach weiteren Schiffen geschickt und die Kauffahrer vertrieben, sämtliche Langstreckenfrachter. Was bei Pell noch verblieben ist, sind die Kurzstreckentransporter, die als Tarnung dienen.«
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Vittorio.
    »Mr. Lukas, Sie kennen die Kauffahrer, die auf der Station beheimatet sind. Sie haben die Lukas-Gesellschaft
geführt
- zumindest in gewissem Ausmaß - und Sie kennen die Schiffe.«
    Er nickte ängstlich.
    »Ihr Schiff
Hammer,
Mr. Lukas, wird in Funkweite zu Pell zurückkehren, und wo es Kauffahrer ausfindig macht, werden Sie der Kom-Operator des Schiffes sein... nicht unter Ihrem wirklichen Namen, nein, sondern man wird Ihnen eine Akte über die Hammer-Familie geben, die Sie sorgfältig studieren werden. Sie werden als einer von ihnen antworten. Sollte die
Hammer
jedoch von der Kauffahrer-Miliz oder von Mazian angehalten werden, dann hängt Ihr Leben von Ihrem Erfindungsreichtum ab. Die
Hammer
wird den verbliebenen Kauffahrern nahe legen, dass der beste Weg zum Überleben darin besteht, den Rand des Pell-Systems aufzusuchen und mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun zu haben, völlig aus dem Weg zu gehen und den Handel mit Pell einzustellen. Wir wollen diese Schiffe aus dem Weg haben, Mr. Lukas; und es wäre ganz und gar undiplomatisch, die Kauffahrer wissen zu lassen, dass wir uns an der
Hammer
und
Schwanenauge
zu schaffen gemacht haben. Wir wollen nicht, dass das bekannt wird, haben Sie verstanden?«
    Die Besatzungen dieser Schiffe, überlegte er, würden nie mehr freigelassen werden... nicht, ohne einer Anpassung Unterzogen worden zu sein. Ihm fiel ein, dass auch sein eigenes Gedächtnis für die Union gefährlich war, dass es politisch nie vertretbar sein würde, Kauffahrer wissen zu lassen, dass die Union ihre Neutralität verletzt hatte, obwohl sie das als eine Sünde ausgab, die nur Mazian beging. Dass sie nicht nur Personal in ihren Dienst gepresst hatte, sondern ganze Schiffe, Namen... am meisten die Namen, das

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