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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Aufklärer. Das wussten sie. Möglicherweise gab es noch einen von dieser Sorte, ein Schiff namens
Schwanenauge,
ein Kauffahrer wie die
Hammer,
der keinerlei Handel trieb, und noch einen dritten, dessen Namen sie nicht kannten, ein Geist, der immer wieder im Fernscanner Gestalt annahm und sich wieder auflöste und verschwand, der durchaus ein Kriegsschiff der Union sein konnte - oder sogar mehr als nur eines. Die noch im System verbliebenen Kurzstreckentransporter hielten die Minen im Gang, hielten sich fern von Pell und dem, was am Rande geschah, verzweifelte Kauffahrer, die ihren eigenen Geschäften nachgingen, ohne das bitterernste Geschehen anzuerkennen, die Abwesenheit der Ferntransporter, die um den Rand des Pell-Systems geisternde Flotte, die Aufklärer, die sie im Auge behielten, überhaupt die ganze Situation.
    Und ihrem Beispiel entsprechend verhielt sich auch die Station, unternahm in einigen ihrer Sektionen einen Versuch in Normalität, während sich diensthabende und beurlaubte Soldaten unter ihnen bewegten. Das Flottenkommando war gezwungen, Urlaub zu gewähren, denn es war einfach unmöglich, Soldaten oder Schiffsleute monatelang angespannt auf den Docks festzuhalten, während die Annehmlichkeiten Pells in Reichweite lagen und die Wohnräume auf den Trägern nur spartanisch und während eines ausgedehnten Dockaufenthaltes auch überfüllt waren.
    Und dieser Zwang führte zu besonderen Schwierigkeiten. Mazian trat ein, in seinem Erscheinen so makellos wie gewohnt. Setzte sich, breitete Papiere vor sich auf dem Tisch aus sah sich um. Hielt den Blick zuletzt und am längsten auf Signy gerichtet. »Käptn Mallory. Ich glaube, dass Ihr Bericht am besten zuerst drankommt.«
    Sie griff in aller Ruhe nach den vor ihr liegenden Papieren und stand an ihrem Platz auf - ihre eigene Entscheidung, das zu tun. »Am 28. 11. 52 betrat ich um 23:14 Uhr Nummer 0878 Blau auf dieser Station, eine Wohnraumnummer in einer gesperrten Sektion, ging dabei einem Gerücht nach, das mir auf den Schreibtisch gekommen war, und wurde dabei von meinem Truppenkommandeur, Major Dison Janz, sowie zwanzig bewaffneten Soldaten aus meinem Kommando begleitet. Ich entdeckte dort Soldat Leutnant Benjamin Goforth, Soldat Sergeant Bila Mysos, beide von der
Europe,
sowie vierzehn weitere Individuen von den Truppen in dieser Vier-Zimmer-Wohnung anwesend. Drogen und Alkohol fielen sofort ins Auge. Die Soldaten und Offiziere in dieser Wohnung protestierten verbal gegen unser Eindringen und unsere Einmischung, aber die Gefreiten Mila Erton und Tomas Centia waren in solchem Ausmaß berauscht, dass sie nicht mehr in der Lage waren, Autorität zu erkennen. Ich ordnete eine Durchsuchung der Räumlichkeiten an, in deren Verlauf vier weitere Individuen entdeckt wurden: männlich, Alter vierundzwanzig; männlich, Alter einunddreißig; männlich, Alter neunundzwanzig; weiblich, Alter neunzehn. Alles Zivilisten.
    Sie waren in unbekleidetem Zustand, wiesen Zeichen von Verbrennungen und anderen Misshandlungen auf und waren in einem Zimmer eingeschlossen. In einem zweiten Zimmer fanden wir Kisten voller Alkohol und Drogen, die aus der Stationsapotheke stammten und entsprechend etikettiert waren; des weiteren eine Schachtel mit dreizehn Schmuckgegenständen, sowie eine weitere mit hundertachtundfünfzig Sets von zivilen I.D.s von Pell und Kreditkarten. Auch fanden wir einen schriftlichen Bericht mit einer Liste von Wertgegenständen und zweiundfünfzig Soldaten und Mannschaftsangehörigen der Flotte, den ich als Anlage diesem Bericht hinzugefügt habe. Jeder der aufgeführten Personen, zu denen die in den Räumlichkeiten Anwesenden nicht gehörten, waren bestimmte Wertgegenstände zugeordnet. Ich konfrontierte Leutnant Benjamin Goforth mit diesen Entdeckungen und forderte ihn auf, die Umstände zu erklären. Seine Worte lauteten: Wenn Sie einen Teil wollen, ist dieses Spektakel nicht erforderlich. Welcher Anteil würde Sie zufriedenstellen? Ich antwortete: Mr. Goforth, Sie stehen unter Arrest; Sie und Ihre Komplizen werden zur Bestrafung Ihren Kapitänen übergeben; ein Band wird angefertigt und für die Strafverfolgung verwendet werden. Leutnant Goforth daraufhin: Miststück. Bastard von einem Miststück. Nenn deinen Anteil! An diesem Punkt beendete ich die Auseinandersetzung mit Leutnant Goforth, indem ich ihm in den Bauch schoss. Das Band wird erweisen, dass die Beschwerden seiner Gefährten im selben Moment aufhörten. Meine Soldaten konnten sie ohne weiteren

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