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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Morgen brachte eine Feuerechse dem Harfner eine dringende Botschaft von Meister Esselin.
    »Offenbar hat sich durch den Regen und das Erdbeben das Erdreich gesenkt und einen Zugang zu diesen Höhlen eröffnet!« rief Robinton erfreut. »Wir müssen V'line wohl bitten, so schnell wie möglich herzukommen.« Er rieb sich erwartungsvoll die Hände.
    Der stets wachsame Breide hatte am frühen Morgen eine große Mulde sowie einen breiten Riß im Boden entdeckt. Meister Esselin hatte Arbeitskräfte an die Stelle beordert, aber niemandem gestattet, vor Meister Robintons Ankunft in die Höhle hinabzustei-gen. Vorsorglich hatte der Bergwerksmeister prüfen lassen, ob die Bruchkante auch stabil war. Die Tragfähigkeit reichte aus. Außerdem hatte man Leuchtkörbe zusammengetragen, eine feste Leiter hinabgelassen und sie fest in den Höhlenboden gerammt. Als Robinton eintraf, war zwischen dem schwitzenden Breide und Meister Esselin, der diese Leiter mit seinem eigenen Körper verteidigte, ein heftiger Streit entbrannt.
    »Ich bin für das Plateau verantwortlich«, erklärte der Harfner und schob sowohl Breide wie auch Esselin beiseite, als er begriff, daß die Debatte darum ging, wer den >gefährlichen< Schritt wagen und als erster hinabsteigen sollte.
    »Aber ich bin gelenkiger als Sie, Meister«, sagte Piemur. »Ich gehe voran.« Er huschte so schnell die Sprossen hinab, daß der Harfner gar keine Zeit fand, ihm zu widersprechen. Jemand ließ an 416
    langen Seilen Leuchtkörbe hinunter, um ihm den Weg zu erleuchten.
    Meister Robinton folgte seinem Gesellen ohne Zögern, dann kam Esselin und schließlich Breide.
    »Das ist phantastisch!« rief der Harfner aus, als Piemur ihm über die Trümmer der eingebrochenen Erdschicht hinweghalf. Sie befanden sich in einem schmalen Gang. Piemur hielt einen Leuchtkorb hoch über seinen Kopf und drehte sich langsam im Kreis.
    Der Lichtschein erhellte ein unglaubliches Durcheinander von Kisten, Schachteln und durchsichtig verpackten Gegenständen, manche willkürlich auf einen Haufen geworfen, andere ordentlich an den unregelmäßigen Felswänden aufgestapelt. Die Höhle mit der gewölbten Decke schien zu einem System aus mehreren, miteinander verbundenen Grotten zu gehören. Die vier Forscher waren ganz starr vor Staunen.
    »Das steht nun alles seit zahllosen Planetenumläufen hier und wartet darauf, von den rechtmäßigen Besitzern abgeholt zu werden«, murmelte der Harfner und berührte fast ehrfürchtig eine Kiste mit dem Finger.
    Dann stieg er über einen weiteren Behälter hinweg und spähte in die Schatten. »Ein ganzes Arsenal von Funden.«
    »Sieht so aus, als hätten sie es eilig gehabt«, Breide, »wenn man die ordentlichen Stapel an den Wänden mit dem Chaos hier vergleicht. Ach, da ist ja eine Tür.« Er schlug ein paarmal kräftig dagegen, fand aber weder Griff noch Riegel, um sie zu öffnen.
    »Stiefel«, sagte Piemur, hob ein Paar auf und streifte den Schmutz von der transparenten Schutzhülle. Die Folie ließ sich nicht zusammendrücken. »Fühlt sich genauso an wie das Zeug, mit dem die Karten überzogen waren.« Er sprach mit respektvoll gedämpfter Stimme.
    »Stiefel in allen Größen. Und aus robustem Material.
    Sieht nicht wie Leder aus.«
    Meister Robinton lag auf den Knien und versuchte, eine scheinbar 417
    fest verschlossene Kiste zu öffnen. »Was bedeutet das?« fragte er und deutete auf Linien in verschiedenen Breiten und Farben an einer Ecke des Deckels.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Piemur. »Aber dafür weiß ich, wie man das Ding aufkriegt.« Auf dem Paradiesflußbesitz hatten die gleichen Kisten gestanden.
    Er faßte zwei kurze Metallklappen in der Mitte der Schmalseiten, drückte sie kräftig nach unten, und der Deckel hob sich.
    »Laken!« Meister Esselins schriller Schrei hallte durch die Tunnel.
    »Laken aus dem alten Material! Meister Robinton, sehen Sie nur!
    Ganze Stapel!«
    Meister Robinton hob ein durchsichtiges flaches Paket heraus, eine Handspanne breit, zwei lang und zwei Finger dick. »Hemden?«
    »Sieht jedenfalls so aus«, bestätigte Piemur, leuchtete kurz mit seinem Korb darüber und ging weiter, um nach weniger prosai-schen Dingen zu suchen.
    Später, als man sich von der ersten Aufregung erholt hatte, schlug Meister Robinton vor, ein Verzeichnis über den Inhalt des Lagers anzufertigen und zumindest die Gegenstände aufzulisten, die leicht zu identifizieren waren. Nichts dürfe aus den Schutzhüllen genommen werden, sagte er. Man

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