Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Bitte vortrugen.
    »Selbstverständlich«, versicherte Piemur herablassend und half Jancis auf Clarinaths Rücken. »Wir sollen die Markierungen auf unseren Kartons mit denen vergleichen, die am Paradiesfluß gefunden wurden. Eine dieser öden Tätigkeiten, die eben erledigt werden müssen, und Jancis und mir hat man sie aufgehalst!« Sehr mit sich zufrieden stieg er hinter dem Mädchen auf. Es war sein gutes Recht, während des Fluges die Arme um sie zu legen.
    Jancis warf ihm wegen seiner kaltblütigen Schwindelei einen vielsagenden Blick zu und grinste, doch als Clarinath sich in die Lüfte schwang, keuchte sie erschrocken auf und griff nach seinen Armen.
    »Du sitzt doch gewiß nicht zum ersten Mal auf einem Drachen?«
    fragte Piemur, den Mund dicht an ihrem Ohr. Unter ihrem Helm lugten ein paar Löckchen hervor und kitzelten ihn an der Nase. Sie schüttelte den Kopf, aber ihr Griff lockerte sich nicht, und das verriet ihm, daß sie wohl noch nicht sehr viele Ritte hinter sich hatte.
    Dann gingen sie ins Dazwischen, und ihre Finger krallten sich noch fester in seine Arme. Gleich darauf schwebten sie über dem sauberen Sandstrand, und Clarinath glitt aufs Flußufer zu und landete ein paar Drachenlängen vom Wohnhaus entfernt. Hier war es sehr viel heißer als auf dem kühlen Hochplateau. Piemur überlegte flüchtig, warum Alemi sein Schiff wohl so weit westlich des Paradiesflusses vertäut hatte. Dann tauchte Farli über Clarinaths Schulter auf und stimmte mit silberhellem Trompeten in den Begrüßungschor der ansässigen Feuerechsen ein, die nun alle auf das Anwesen herabstießen.
    »Hör mal, V'line, ich weiß nicht, wie lange es dauern wird«
    begann Piemur, schnallte hastig Helm und Jacke auf, als ihn die Hitze traf, und half auch Jancis sich auszuziehen.
    »Clarinath muß auf die Jagd«, sagte V'line »Deshalb wurde ich 435
    auch nicht als Patrouille eingeteilt und konnte euch herbringen.
    Könntest du Jayge fragen, wo man am ehesten wilde Renner findet?«
    Piemur stieg ab und half Jancis herunter, und in diesem Moment trat Jayge auf die Veranda, um nachzusehen, wer gekommen war.
    Piemur beeilte sich, in den kühlen Schatten der Terrasse zu gelangen, stellte Jancis vor und fragte, wo Clarinath jagen könne
    »Sag ihm, er soll flußabwärts fliegen, etwa zwanzig Minuten geradeaus. Um diese Tageszeit grasen sie dicht am Wasser«, empfahl Jayge und fügte hinzu, V'line solle zurückkommen, um den Bronzedrachen zu baden und mit ihnen zu Abend zu essen, während Clarinath seine Mahlzeit verdaute.
    »Piemur, du bist verrückt, in der größten Hitze hierherzu-kommen.« Jayge gähnte herzhaft. Dann wandte er sich an Jancis.
    »Möchten Sie etwas Kühles trinken?«
    »Vielen Dank, Jayge«, lehnte Jancis mit einem verschmitzten Blick auf Piemur ab, »aber wir haben kurz vor unserem Aufbruch vom Plateau gegessen, und wir müssen unbedingt die Kodierung auf den Kartons in Ihrem Lagerhaus überprüfen, wenn Sie gestatten.«
    Piemur zog sich aus bis auf das weite Unterhemd das er unter seinem Kittel trug. Jancis schien viel weniger unter der Hitze zu leiden, aber Schmiede waren schließlich an Wärme gewöhnt. »Hör mal, Jancis, ich habe das nur gesagt ...«
    »Natürlich, Piemur«, fuhr Jancis ungerührt fort »aber es war eine gute Idee, und ich finde, wir sollten sie auch ausführen.«
    »Tut ihr beiden, was ihr wollt.« Jayge sah grinsend von einem zum anderen, »ich ziehe mich in meine Hängematte zurück und warte, bis der Nachmittagsregen Kühlung bringt. Nur Verrückte rennen in dieser Hitze herum!« murrte er schon im Gehen.
    »Also, Jancis«, begann Piemur und wischte sich mit seinem Kittel die Stirn ab.
    »Nur ansehen, das kann doch nicht so lange dauern!« sagte sie 436
    mit einem sehnsüchtigen Blick auf die leeren Schaukelstühle und die Kinderschaukel auf der Veranda. Dann ging sie über den sauber mit Muscheln eingefaßten Pfad auf die anderen Gebäude zu, und Piemur folgte ihr leise fluchend. »Sind die jetzt alle bewohnt?«
    fragte sie auf halbem Wege zum Lagerhaus.
    »Soviel ich weiß«, antwortete er mürrisch. Er wußte, daß sie ihn nur neckte und daß er eigentlich gar nicht darauf reagieren sollte.
    Doch dann fragte er sich, warum sie das tat. Bisher hatte er den Eindruck gehabt, sie finde ihn sympathisch und arbeite gern mit ihm zusammen. Warum gab sie sich jetzt so launisch? War das vielleicht ein Charakterfehler?
    »Jayge und Ara haben ein paar Verwandte aus dem Norden hergeholt«, fuhr er

Weitere Kostenlose Bücher