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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Weise, wie sie Hartok an ihm noch nicht kennengelernt hatte. Das Auftauchen des Liga-Schiffs hätte ihn mit Schadenfreude erfüllen sollen, stattdessen schien er wütend auf den Terraner zu sein. Sein Zorn speiste sich aus jahrtausendealten Ressentiments. Sich von einem terranischen Kriegsschiff aufbringen zu lassen, ging dem alten Springer derartig gegen den Strich, dass er lieber mit dem Teufel persönlich gemeinsame Sache machte.
    »Kurs halten!«, befahl Sinnafoch.
    »Aber wir ...« Der Patriarch verstummte, als Sinnafochs Augen aufleuchteten.
    Es war vorüber. Sie konnten nicht entkommen. Ihr Weg endete hier. Ein Teil Hartoks empfand Triumph, ein anderer, weit größerer, Trauer. Bodenlose, ungeahnte Trauer.
    Die Minuten vergingen in gespanntem Schweigen. Nur der Patriarch ließ sich nicht nehmen, die Annäherung des terranischen Schiffs in Minutenabständen zu melden. Als noch eine halbe Minute das Kriegsschiff von dem Mehandor-Raumer trennte, sagte Vandur: »Funkspruch von dem terranischen Schiff. Der Kommandant.«
    »Leg ihn auf das Zentrale-Holo.«
    Ein Gesicht erschien über ihnen. Es war vor Wut gerötet, durchzogen von tiefen Furchen – und Steelion Hartok kannte es.
    Es gehörte Reginald Bull, dem unsterblichen Gefährten Perry Rhodans und Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner.
    »Ich gebe euch drei Minuten Zeit«, sagte der Terraner ohne Begrüßung, »eure Fahrt abzubremsen, eure Kraftwerke auf Bereitschaftslast herunterzufahren und alle Schleusen für unsere Enterkommandos zu öffnen!«
    *
    »Sie antworten!«, rief Ellin, die neben Bull in der Zentrale der LEIF ERIKSSON IV stand.
    Der merkwürdige Raumer der Mehandor, der den Unsterblichen an einen halb verfaulten Fisch erinnerte, der auf dem Trockenen gelandet war, verschwand vom Zentrale-Holo des Schlachtschiffs.
    Seinen Platz nahm das hässliche Gesicht eines Fremden ein.
    Männer und Frauen in der Zentrale stöhnten auf, als sie es erkannten. Manche von ihnen hatten an Bord des Polyport-Hofs GALILEO gekämpft, fast ausnahmslos alle hatten das Distributionsdepot ITHAFOR gegen den massiven Angriff der Frequenz-Monarchie mitverteidigt.
    Frequenzfolger Sinnafoch.
    Er musste das Schiff der Mehandor in seine Gewalt gebracht haben.
    Sein Gesicht war knochig, die Haut trocken und erinnerte an Pergament und hatte die Farbe von dunkler Asche. Asche, aus der die orangefarbenen Augen wie zwei glühende Kohlen hervorstachen.
    Bull nahm wahr, wie Ellin neben ihm die Luft anhielt. Er hatte sie gebeten, bei ihm zu bleiben. Es war gut, eine Stütze bei sich zu haben – und noch besser eine unsichtbare: Die Bordpositronik blendete Ellin aus den Hyperfunkbildern aus, die sie aussandte.
    Die glühenden Augen fixierten Bull.
    »Du«, sagte Sinnafoch. »Ich kenne dich, Mensch.«
    »Du täuschst dich, Sinnafoch«, entgegnete Bull. »Nur, weil du versucht hast, mich umzubringen, kennst du mich noch lange nicht. Aber ich schwöre dir: Du wirst mich kennenlernen, wenn du dich nicht auf der Stelle ergibst!«
    Der durchdringende Blick des Vatrox gab Bull frei.
    Sinnafoch senkte den Kopf um einen Fingerbreit und sagte: »Reginald Bull. Unsterblich wie Perry Rhodan. Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner.«
    Der Vatrox musste die Informationen von einem Holo ablesen, das für Bull unsichtbar blieb. Sinnafoch sah wieder auf.
    »Die Kriegsordonnanz Rhodans«, schloss er. »Wieso schickt er mir nur seinen Diener?«
    Weil Perry wegen dir und deiner verfluchten Frequenz-Monarchie verschollen ist! , dachte Bull. Deshalb!
    Laut sagte er: »Bei uns Menschen gibt es keine Diener und keine Herren. Ebenso wenig Kanonenfutter wie die Darturka, die du tausendfach in einen sinnlosen Tod geschickt hast!«
    »Die Darturka haben ihre Erfüllung gefunden. Sie mag dir klein erscheinen, aber Darturka können nicht auf mehr hoffen, als für die Frequenz-Monarchie zu sterben. Ich habe ihnen diese Erfüllung gewährt.«
    Bull hatte mit Ellin vereinbart, den Wütenden zu spielen. Jetzt stellte er fest, dass keine Schauspielerei vonnöten war.
    »Du weißt nicht«, entgegnete er eisig, »wie oft ich in den Jahrtausenden Sprüche wie diese gehört habe – stets von denen, die die Befehle geben. Seltsam nur, dass sie kneifen, wenn es selbst ans Sterben geht ...«
    » Diesen Vorwurf kannst du mir nicht machen.« Die Augen des Vatrox leuchteten auf.
    Bull hatte ihn an seinem empfindlichen Punkt getroffen: seinem Stolz. Es war eben dieser Stolz, an dem Bull ihn packen musste.
    »Nein«,

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