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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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hört euch zunächst um. Über Funk bleiben wir in Verbindung, sollten aber stets daran denken, dass die SteDat mit ziemlicher Sicherheit mithört.«
    Sie gingen in unterschiedlichen Richtungen davon. Es bereitete Mondra diebisches Vergnügen, als sie Onezime Breaux sah, der mit nicht gerade glücklichem Gesicht in ein Funkgerät sprach.
    Vorbei an schlafenden Terranern, Werberobots und flanierenden Passanten machten sich die beiden auf den Weg zu Anatolie von Prancks mysteriösen Labors.
     
    Thomas Cardif stand vor ihm.
    Perry Rhodan glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Der Neuankömmling glich ihm beinahe bis aufs Haar, nur die Augen waren gelblicher. Exakt so hatte Thomas ausgesehen, damals, vor einer schieren Ewigkeit. Mit keinem seiner Söhne hatte es wohl ein derart problematisches Verhältnis gegeben wie mit Thomas, bis dieser schließlich gestorben war.
    War er nun gestorben ... oder doch nicht?
    Der erste Moment der Verwirrung, ja, des emotionalen Schocks verging. »Du bist nicht Thomas«, sagte Rhodan, obwohl seine Gefühle etwas anderes behaupteten. »Und ich weiß nicht, was du mit einer derartigen Gaukelei bezweckst.«
    Thomas Cardif kam näher. Er legte Anatolie jovial eine Hand auf die Schulter, strich ihr in einer intimen Geste über den Nacken und durch die Haare. Danach setzte er sich neben die Chefwissenschaftlerin des Syndikats. »Gaukelei? Ich bitte dich. Du beurteilst die Lage völlig falsch.«
    »Das habe ich heute schon einmal gehört«, sagte Rhodan. »Und schon da hat es mich weder überzeugt noch beeindruckt.«
    »Ich täusche dich nicht, Perry Rhodan. Ich bin genau der, der ich bin.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Lass mich ausreden. Du täuschst dich. Allerdings, das muss ich zugeben, bin ich daran nicht ganz unschuldig. Ich wende meine Psi-Fähigkeit jedoch nicht bewusst an.«
    »Psi-Fähigkeit?« Rhodan schob nun ebenfalls einen der Stoffstühle nach hinten und setzte sich. Der Tisch zwischen ihnen bestand aus altem, abgegriffenem Holz. »Wahrscheinlich eine dieser ... Tau-acht-Mutationen? Du bist also auch süchtig?«
    Seine abschätzig vorgebrachte, bewusste Provokation weckte nichts als Heiterkeit bei seinem Gegenüber. »Süchtig? Lächerlich! Das mag auf den einen oder anderen der Kleingeister zutreffen, die diese Faktorei bevölkern. Vielleicht gibt es einige unter den Schwachen, die der Verlockung nicht widerstehen könnten, wenn sie es wollten oder müssten ... aber Oread Quantrill süchtig? Anatolie, hast du etwas derart Lächerliches schon einmal gehört?«
    Rhodan ließ sich auf das Spiel nicht ein. »Zurück zu deiner Gaukelei.«
    »Psi-Fähigkeit«, verbesserte Quantrill beiläufig.
    »Was hat es damit auf sich?«
    »Mnemodeceptorei. Oder, um es einfacher zu sagen – ich bin ein Erinnerungstäuscher.«
    Falls Quantrill erwartet hatte, dass Rhodan sich beeindruckt zeigte, hatte er sich getäuscht. Der Terraner blieb gelassen. »Du greifst also auf das Gedächtnis deiner Gegenüber zu und lässt sie Dinge aus ihrer Erinnerung sehen? Man könnte es als einen Eingriff in die Privatsphäre deuten. So wie dein Sicherheitschef meinen Rettungsversuch fälschlicherweise als Angriff auf MERLIN interpretiert und meine Begleiter und mich in Gewahrsam genommen hat.«
    Thomas Cardifs Erscheinung begann zu wabern. Die Konturen wurden seltsam unscharf, als würden sich die äußeren Hautschichten in zerfließenden Nebel auflösen. »Dann wären wir ja quitt. Das passt wunderbar, denn ich habe dir ein Angebot zu machen, Perry Rhodan. Ich denke nicht, dass du zufällig hier bist ... gerade jetzt! «
    »Du sprichst vom Schicksal?« Das Pathos, in dem sich sein Gegenüber erging, stieß Rhodan eher ab.
    »Schicksal«, höhnte Quantrill. »Götter! Was soll ich damit?«
    »Ich denke, dein Aufenthalt in jungen Jahren im Franziskaner-Kloster hat dich einiges gelehrt über ...«
    »... darüber, wie sich Menschen täuschen lassen? Da kann ich dir nicht widersprechen.« Fließend entstand aus Cardifs Gesichtszügen etwas Neues; ein anderes Antlitz schob sich daraus hervor, je mehr die wabernden Nebel vergingen. Dabei sackte die gesamte Gestalt in sich zusammen. Die Nase schrumpfte, die gelblichen Augen verdunkelten sich, wurden grüner, und aus dem Schwarz der Pupillen entstand ein metallisch-blauer Eindruck. Dieser Blick schien jedes Gegenüber sofort in seinen Bann ziehen zu können.
    »Doch eins nach dem anderen, mein Gast. Die Mnemodeceptorei greift in der Tat auf deine Gedankenwelt zu,

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