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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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zusammengefalteter Folie. Vorsichtig öffnete die Bürgermeisterin es mit der rechten Hand.
    Etwas wie Zucker kam zum Vorschein. Eigentlich feiner, eher ein Pulver, das leicht glitzerte.
    Sofaers Miene verdüsterte sich schlagartig. Sie schaute den Toten an, dann die Folie auf ihrer Hand, tippte zögernd mit zwei Fingern an ihre Zunge und tauchte beide Finger in das Pulver.
    Als sie den Kopf hob, wirkte ihr Gesicht kantiger als zuvor. Zorn, Verzweiflung und vor allem Wut vermischten sich in ihrem Blick. Einen Lidschlag später, so erschien es Bull, war da nur noch grenzenlose Verachtung, mit der sie den Toten ansah.
    »Was hat sie in der Hand?«, wollte er wissen.
    »Ich vermute, das ist Tau-acht«, antwortete Starbatty.
    Reginald Bull zuckte innerlich zusammen. Er dachte an Spiros Schimkos und an den Mann, den Schimkos getötet hatte – nein, eher an die Glassitscheibe. Schimkos hatte das Material allein durch seine Berührung platzen lassen. Und er dachte an diese Frau: Pao Ghyss, die sehr viel mit dem bizarren Mordfall zu tun haben musste. Pao und Starbatty, bestand zwischen beiden tatsächlich ein intimes Verhältnis? Vermutlich ging es bei alldem um Drogen, und das war nichts, mit dem sich der Verteidigungsminister befassen musste. Er hatte dennoch mit Schimkos geredet. Versucht, mit ihm zu reden, und eigentlich nichts erfahren.
    »Tau-acht gehört zu den Hyperkristallen, die das Syndikat aus der Jupiteratmosphäre keltert?«, wandte Bull sich an den Senator.
    Der kleine, knorrige Mann zögerte.
    »Hast du keine Antwort parat?«, drängte Bull. »Wenn jemand dazu etwas sagen kann, dann sicherlich du als Erster Senator.«
    Starbatty schürzte die Lippen. Sein ganzer Unterkiefer schien sich selbstständig zu bewegen, offenbar fuhr er mit der Zunge über die Howalgonium-Intarsien seiner Schneidezähne.
    »Eigentlich sollte Tau-acht zu unserer Kristallpalette gehören«, antwortete er bedächtig.
    Nicht bedächtig, sondern nachdenklich, glaubte Reginald Bull zu bemerken. Als müsse der Senator sich erst über einiges bewusst werden.
    Endlos lang anmutende Sekunden vergingen, bis Starbatty den Kopf schüttelte. »Aber Tau-acht wurde nie in den Handel gebracht«, fuhr er fort. »Diese Kristalle hatten Qualitätsdefizite und hätten den guten Ruf des Syndikats gefährden können.«
    »Kann es sein, dass sie trotzdem vermarktet werden?«, drängte Bull. »Unter der Hand? Nicht für die üblichen technischen Zwecke, sondern eher als Drogen? Diese Schlaflosigkeit vieler Ganymedaner, von der Kobschinsk ebenfalls sprach, das kann doch kein Zufall sein.«
    »Das ist es auch nicht.« Kaci Sofaer richtete sich wieder auf. Um mehr als einen Kopf überragte sie den Senator. Verbissen und anklagend schaute sie auf ihn hinab. »Tau-acht verbreitet sich seit Jahren. Es schien nichts zu sein, dessentwegen man sich hätte sorgen müssen – eine harmlose Spielerei, die die Sinne schärft. Inzwischen sehe ich das anders. Sehr viel anders.« Ihre Stimme vibrierte leicht. »Aber woher das Zeug auch kommen mag, es ist nicht aufzuhalten.«
    »Wir verlieren uns in Details«, kommentierte Starbatty. »Jupiters Schwerkraft wächst sehr schnell an, und damit hat Tau-acht bestimmt nichts zu tun.«
    »Wer hat entschieden, dass Tau-acht nicht gehandelt wird?«, wollte Bull wissen.
    »Ich als Senator natürlich«, antwortete Starbatty überrascht. »Tianna Bondoc als Syndikus; sie ist außerdem die Urenkelin des Syndikatgründers. Dazu drei oder vier Personen, die hohe Positionen ausfüllen.«
    »Wer?«
    Starbatty quittierte die Frage mit einem Kopfschütteln.
    »Wenn du es unbedingt hören willst: Daubert Eviglich. Er leitet die Stelle für Datenbeschaffung und ist Venusier. Außerdem Oread Quantrill. Auf Terra geboren, ihm unterstehen die Personalführung und das Finanzwesen. Yegor Varensmann ist unser Finanzchef. Bist du nun zufrieden? Keiner von ihnen ist in der Lage, so etwas wie den Gravitonen-Effektor zu konstruieren, egal ob mit oder ohne Tau-acht.«
    Reginald Bull blieb die Antwort schuldig.
    Ein dumpfes Grollen hing plötzlich in der Luft. Es war einfach da, ohne erkennbare Ursache.
    »Was ist das?«
    Starbatty schien zu lauschen. Wieselflink huschte sein Blick durch die Halle. Er taxierte die Deckenkonstruktion, als fürchtete er, das alles könne schon im nächsten Moment in sich zusammensinken.
    Dieses Rumoren war unangenehm.
    »Es kommt von überallher«, stellte Sofaer fest. »Sogar der Boden vibriert.«
    Jetzt bemerkte Bully es

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