Perry Rhodan - Jupiter
geschlossene Raum
Mondra Diamond öffnete die Augen. Das rechte Lid schmerzte. Es pochte wie von tiefem Schlaf verquollen. Sie lag mit dem Rücken auf dem Boden. Kälte drang durch die Uniform. Ihre Haltung war alles andere als bequem. Sie drehte sich zur Seite, kam auf die Knie und stand auf. Gili, Porcius und Buster sah sie nebeneinander aufgereiht, alle schienen ohnmächtig zu sein. Wunden oder Verletzungen konnte Mondra jedoch nicht erkennen.
Wie waren sie an diesen Ort gekommen? Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war der Anblick von Oread Quantrill, der bestätigte, dass der Parcours jetzt beginnen würde ... dann war sie in dieser fremden Umgebung aufgewacht.
Wie auch immer man sie in diesen Raum transportiert hatte, offenbar stellte er den Beginn des großen Spiels dar – Runde eins. Die erste Gefahr, die sie überstehen mussten, um den nächsten Bereich des Parcours betreten zu können.
Nur sah es alles andere als gefährlich aus.
Mondra stand inmitten eines würfelförmigen Raumes, ihrer Einschätzung nach maß er in alle Richtungen etwa zehn Meter. Wände, Decke und Boden leuchteten in einem sanften Blauton. Nirgends gab es eine Tür, ein Fenster oder eine sonstige Öffnung. In der Mitte schwebte, gerade eine Handbreit über dem Boden, ein gläserner Würfel, der dem Anschein nach völlig leer war; Mondra blickte durch ihn hindurch auf die gegenüberliegende Wand. Die Kantenlänge maß etwa zwei Meter.
Sie war allein mit den drei noch immer reglosen TLD-Agenten; von dem erwähnten zweiten Team, das gegen sie antrat, war nichts zu sehen. Obwohl es keine erkennbare Lichtquelle gab, herrschte gleichmäßige Helligkeit, fast so grell, dass es in den Augen schmerzte. Die Luft roch verbraucht und leicht muffig, wie in einer schlecht gelüfteten Abstellkammer für Lebensmittel.
Mögen die Spiele beginnen, dachte Mondra und atmete tief durch. Sie kniete neben ihren Kollegen nieder. Porcius' Augenlider flatterten; zu ihrer Erleichterung ließ er sich sofort wecken. Er verzog schmerzhaft das Gesicht, setzte sich jedoch auf, ohne einen Augenblick zu zögern. Dabei fuhr seine Hand zum Hinterkopf, als würden ihn dort starke Schmerzen plagen. Er kniff immer wieder die Augen zu. Mondra gab eine knappe Erklärung ab; gleichzeitig kümmerte sich Porcius um Gili Sarandon.
Wenig später hatten alle das Bewusstsein wiedererlangt und zeigten sich offenbar unbeeinträchtigt. Matthaus erste Worte kamen schwerfällig, als könne er kaum die Zunge bewegen. »Fragt sich nur, was das sein soll.«
»Ein Würfel in einem ebenfalls würfelförmigen Raum«, meinte Porcius trocken. »Es ist ein Spiel. Wir müssen uns darauf einlassen, wenn wir siegen wollen.«
»Ein reichlich makabres Spiel mit extrem hohem Einsatz«, erinnerte Mondra. »Wir dürfen es keineswegs auf die leichte Schulter nehmen. Es geht um unser Leben und um die Chance, von hier zu verschwinden.«
Dion Matthau tippte vorsichtig gegen den Würfel. Nichts geschah. »Es ist jedenfalls nicht das, was ich erwartet habe. Keine ... hm ... Kampfroboter oder sonstige Horden von Gegnern. Ich habe mir das alles etwas handfester vorgestellt.«
»Beschrei es nicht«, forderte Mondra. »Ich fürchte, wir werden früh genug das Vergnügen haben. Immerhin sprach Quantrill von sechs Spielrunden. Wir durchlaufen gerade erst den Beginn.«
»Langweiliges Spiel.« Buster ging die Wände entlang und strich sie großflächig mit den Händen ab. »Sieht ganz so aus, als müssten wir einen Ausweg finden.«
Porcius machte eine umfassende Handbewegung. »Es gibt keinen Ausgang.«
»Irgendwie sind wir auch hereingekommen, oder?« Fast hatte Buster seinen ersten Rundgang beendet, als er plötzlich stockte. Mit dem Zeigefinger fuhr er eine senkrechte, nahezu unsichtbare Rille in der Wand hinauf und hinab. Optisch verschwand sie fast vollständig im gekörnten Blau. »Das ist ein Lüftungsschlitz. Ich spüre einen leichten Luftzug.«
Die Worte ließen sämtliche Alarmglocken in Mondra klingeln. »Luftzug in welche Richtung? In den Raum hinein?«
»Luft wird abgesaugt.« Dion sog plötzlich hörbar den Atem ein. »Du glaubst doch nicht etwa, dass ...«
»Und ob ich das glaube. Man entzieht uns die Atemluft! So viel zum Thema Langeweile. Allzu viel Zeit wird uns wohl nicht mehr bleiben, bis wir nach Atem ringen und ohnmächtig werden.«
»Wobei es nicht bleiben wird«, prognostizierte Gili düster. »Keine schöne Vorstellung, in diesem Kasten hier zu ersticken.« Sie hob
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