Perry Rhodan - Jupiter
ihr Handtäschchen, öffnete es und pfiff erleichtert. »Wie es aussieht, hat man mir meine gesamten Gimmicks gelassen. Seltsam – den SERUN haben sie uns genommen, aber dieses Arsenal nicht einmal angetastet.«
Porcius stand dicht vor dem gläsernen Würfel und neigte den Kopf seitlich auf die rechte Schulter, während er mit der flachen Hand über die Außenseite strich. »Vielleicht hat Quantrill es schlicht und einfach nicht bemerkt? Schließlich ist es nicht gerade üblich, dass eine TLD-Agentin in einem Damentäschchen eine Menge technischer Spielereien spazieren trägt.«
»Mag sein«, meinte Gili, klang allerdings alles andere als überzeugt. »Was zählt, ist ohnehin nur, dass wir einen klaren Vorteil gewonnen haben.«
Mondra wusste nicht recht, was sie davon halten sollte; doch wie Gili sagte, galt es, die Situation auszunutzen. Alles andere musste warten. Wobei Mondra bezweifelte, dass während ihres Gangs durch den Parcours Zeit für umfassende Reflexionen blieb. »Also, wie kommen wir hier heraus?«
»Die Lösung liegt im Würfel verborgen«, gab sich Porcius überzeugt. Er zog sich an einer der oberen Kanten hoch und kauerte bald auf dem Würfel. »Er ist rundum geschlossen.«
Buster musterte nach wie vor die Lüftungsschlitze. »Was man durch die gläsernen Seiten auch ohne dein Kunststückchen gesehen hat. Ich glaube eher an eine verborgene Tür. Fragt sich nur, wie wir sie finden und auch noch öffnen sollen.«
Das Ganze war verrückt. Ein Spiel, bei dem es um ihr Leben ging? Rätsel, die sich jemand ausgedacht hatte, um für ein gelangweiltes Publikum etwas Abwechslung und Nervenkitzel zu bieten? Letztlich sollten ihr Leben und ihre Freiheit davon abhängen, ob es gelang, diese Rätsel zu lösen? Und all das, während sich in der Atmosphäre des Jupiters eine Katastrophe fortsetzte, die den gesamten Planeten zu zerstören drohte?
»Vielleicht«, meinte Gili, »gibt es im oder am Würfel eine Vorrichtung, mit der sich diese Tür öffnen lässt.«
Mondra schloss die Augen. Denk nach! Sie war überzeugt, dass sich diese Spielrunde rein auf Logik gründete. Es musste aus dieser Situation einen Ausweg geben. Es war im Grunde genommen nichts anderes als eines der klassischen Rätsel, über das sie sich während ihrer Kindheit auf Horrikos den Kopf zerbrochen hatte. Alle Kinder im Dorf hatten sich auf diese Weise die Zeit vertrieben, allerdings ohne dass es dabei um Leben und Tod gegangen war.
»Alles ist fugendicht verschlossen«, sagte Dion wenig später.
Die Worte lösten eine Assoziation in Mondra aus; war es nicht auch bei einem der Rätsel ihrer Kindheit so gewesen, über das sie wohl ein ganzes Jahr lang nachgedacht hatte? Ihr Vater hatte es sich ausgedacht, und es war zur Tradition geworden, dass er Mondra zu jedem Monatsanfang nach der Lösung fragte, diese aber nie selbst verriet. Du stehst vor einem Haus und siehst vor dir drei Schalter. Einer davon schaltet im Inneren des Hauses, das fugendicht verschlossen ist, eine Glühbirne an. Du kannst schalten und walten, wie du willst, doch du darfst nur einmal die Tür öffnen, um nachzuschauen, ob die Glühbirne brennt, und musst sie danach gleich wieder schließen. Wie findest du mit Sicherheit den korrekten Schalter?
Mondra hatte es damals nicht für möglich gehalten, aber es gab natürlich eine Lösung für dieses fingierte Problem ... also musste es einen Ausweg aus dem Würfelraum geben, obwohl sie diesen noch nicht erkannte.
Die Schwierigkeit dabei war nur, dass ihr dieses Mal kein Jahr Zeit blieb, das Rätsel aufzuklären. Täuschte sie sich, oder war die Atemluft bereits merklich dünner geworden? Wie lange würde es dauern, bis sie zu viert sämtlichen Sauerstoff verbraucht hatten, wenn dieser zusätzlich durch Lüftungsschlitze entzogen wurde?
Schon der Gedanke daran wollte ihr die Kehle zuschnüren. Sie glaubte, tiefer durchatmen zu müssen. Verärgert über sich selbst und die Tatsache, wie beeinflussbar sich ihre Psyche zeigte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit ebenfalls dem Würfel zu. Das Glas war vollkommen durchsichtig. Schräg konnte man durch die Unterseite auf den Boden sehen, der weder eine Luke noch sonst eine Auffälligkeit enthielt. Das wäre auch zu einfach gewesen.
Dennoch wollte sie den Bereich unter dem Würfel genauer abtasten. Sie ging auf die Knie, beugte den Oberkörper nach unten und versuchte, die Hand unter den Gegenstand zu schieben. Zu ihrer Überraschung gelang es problemlos; das gläserne Gebilde
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