Perry Rhodan - Jupiter
beträchtlich, weil sie entweder der Lösung näher kamen oder sich wie die letzten Trottel verhielten.
»Jeder geht in eine Ecke«, forderte sie.
Alle gehorchten, doch es änderte nichts an ihrer Lage.
Gili fluchte. »Die Kantenlänge beträgt noch neunzig Zentimeter.« Sie stand gebückt rechts neben Mondra, so dicht, dass diese ihren Atem spüren konnte.
»Wir befinden uns nicht vollständig im Würfel«, sagte Porcius. »Unsere Beine!«
»Wie sollen wir ...«, setzte Dion an, doch da war Porcius schon auf den schmalen Rand geklettert und kauerte in seinem nun ebenfalls nur noch knapp einen Meter hohen Versteck. Er schwankte auf dem wenigen Platz, der ihm zur Verfügung stand. »Los, komm! Wir können uns gegenseitig stützen!«
Sofort versuchten es alle, standen sich aber gegenseitig im Weg. »Du zuerst«, forderte Mondra Gili auf und stützte ihre Kollegin, ehe sich auch Dion in die Höhe stemmte. Für Mondra selbst blieb nun fast kein Freiraum mehr, und es wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer.
»Ist euch klar, dass wir nicht mehr rauskommen, sondern von dem Mistding zerquetscht werden, wenn das in die Hose geht?«, fragte Gili.
Buster streckte Mondra eine Hand hin. »Wer macht sich in die Hose?«
Mondra schlängelte sich in die Höhe, verbog ihren Körper und kam sich vor wie während einer Zirkusnummer – als sei sie noch immer die Artistin, die sie vor vielen Jahren gewesen war, ehe sie, ohne es zu wollen, an die vorderste Front der galaktischen Wirren gerissen worden war.
Kaum stellte sie auch den zweiten Fuß auf die Innenkante des Würfels, leuchteten die Wände auf. Die obere Fläche des Würfels hob sich.
Porcius gab einen Jubelschrei von sich. »Der Ausgang!«
»Fragt sich nur, wie das funktionieren soll«, warf Dion skeptisch ein. »Oder ist unsere ganze Umgebung nur eine ... eine Art Materieprojektion, die von außen beliebig verändert werden kann?«
Von der Decke, die sich immer weiter entfernte, senkte sich eine Leiter herab. Gleichzeitig schob sich auch die Seitenwand, vor der Dion und Gili standen, nach hinten und schuf so einen größeren Innenraum. Von oben surrte und klackte es. Metallteile bewegten sich wie Arme eines Roboters.
»Dort baut sich etwas auf«, sagte Porcius.
Mondra sah nach oben. Gestänge entfaltete sich und schuf einen Torbogen, wie er auch in der Mitte des Casinos stand. Nur mit einigen Unterschieden. Mondra traute ihren Augen nicht. »Wir sollten die Leiter nehmen«, sagte sie erleichtert. »Wenn Quantrill zusieht, wird er nun kräftig fluchen. Dort oben baut sich gerade unser Ticket zu Runde zwei auf! Das ist ein Transmitter!«
Sämtliche Wände kamen zum Stillstand, auch über ihnen kehrte Ruhe ein.
Gili blickte auf ihren kleinen Analysator, den sie nach wie vor in der rechten Hand hielt. »Dies ist kein Würfel mehr. Das ist jetzt ein ... Monolith. Die Außenmaße stehen in einem perfekten Eins-zu-vier-zu-neun-Verhältnis zueinander. Der Transmitter hat in sieben Metern Höhe ein Feld aufgebaut, das bequem einen Menschen aufnehmen kann.«
»Ich gehe zuerst«, bestimmte Mondra. »Falls das Ding dort oben eine Todesfalle ist, wisst ihr Bescheid.« Sie packte eine Stufe der Leiter und begann mit dem Aufstieg.
Es dauerte weniger als eine Minute, bis sie das Transmitterfeld erreichte und entmaterialisierte.
Aus Oread Quantrills Schriften,
nie veröffentlicht:
Der schlaflose Mensch wird die Geburt eines neuen Zeitalters einleiten. Das Projekt stand auf Messers Schneide, bis es mir vor einigen Tagen gelang, einen brillanten Geist auf meine Seite zu ziehen: Anatolie von Pranck.
Ich traf, nein – ich fand sie auf Ganymed, wo sie auf mich gewartet hatte, auf ihre Bestimmung und ihr Schicksal, ohne es zu wissen. Sie ist eine besessene Wissenschaftlerin, und doch ist ihr Geist in der Lage, Höhenflüge anzutreten. Sie vermag zu erblicken, was noch nicht existent ist ... sie wird die Geburtsstunde des Homo Novus Insomnus einleiten. Ich umgarnte sie, band sie an mich, weckte etwas in ihr, dem sie nicht mehr widerstehen konnte, und reichte ihr schließlich eine Probe Tau-sieben, wie es in winzigsten Mengen in Jupiters Atmosphäre entsteht.
Sie war gefesselt, vom ersten Augenblick an, als sie die kostbare Einzigartigkeit nicht nur sah, sondern spürte, mit jeder Faser ihres Leibes und Geistes. Ich nahm die Probe wieder mit mir, zurück zu MERLIN, und Anatolie folgte mir, ohne eine Sekunde zu zögern. Alles ließ sie hinter sich und ergriff mit
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