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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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zu spüren. Ein messingfarbenes Rätsel.
    »Was ist das?«, fragte er Ileschqa. »Was ist es wirklich?«
    »Wir haben es erforscht«, antwortete der Schiqalaya. »Wieder und wieder untersucht. Natürlich auch mit dem Ziel, irgendwann selbst derartige Psionen synthetisieren zu können. Vorräte anlegen zu können. Ohne großen Erfolg. Es ist, als wäre jede Einsicht ausgeblendet gewesen. Was du in der Hand hältst, sind natürlich nicht die Psionen selbst, sondern ihre Urnen aus Pseudo-Materie. Wir können die Psionen darin weder zählen noch wiegen. Wir können sie auch nicht herauslösen. Die substanzlose Schicht aus Pseudo-Materie, der messingfarbene Mantel der Urnen verhindert jeden Zugriff. Möglicherweise sind die Psionen weder zählbar noch wiegbar. Eine unabzählbare Menge; eine Masse ohne Trägheit.«
    »Wenn sie das alles nicht sind: Was sind sie dann?«, drängte Rhodan.
    »Wir denken, Psionen sind ein Äquivalent zu den Photonen, Gravitonen und anderen vergleichbaren Teilchen. Krafttragende Elemente, die von dieser Kraft weitgehend ununterscheidbar sind. Lokalisierbare Momentaufnahmen von tatsächlich wellenförmigen Phänomenen.«
    Rhodan winkte ab. »Wir bewegen uns im Bereich bildlicher Rede. Das sind bloße Metaphern. Ihr wisst nicht, was diese Psionen wirklich sind. Wenn sie denn sind. Konzentrieren wir uns auf das, was sie bewirken. Sie steigern, wenn ich dich recht verstanden habe, die Intelligenz.«
    »Sie steigern sie nicht nur«, sagte Ileschqa. »Sie programmieren sie neu. Sie lassen den Geist erfindungsreicher werden. Sie geben ihm völlig neuartige Impulse, innovative Vorstellungen von manchmal vagem Umriss, manchmal unerhörter Präzision.«
    »Die Pläne«, murmelte Rhodan. »Die Blaupausen für eine neue Technologie. Okay. Was noch? Was ist mit der Navigation im Hyperraum?«
    Rhodan dachte an die parapsychischen Fähigkeiten, die die Psionen bei den Menschen hervorrufen konnten, die sie in Form von Tau-acht konsumierten. An ihre Schlaflosigkeit. An ihre skurrilen paranormalen Talente. Wirkten die Psionen bei Schiqalaya ähnlich? Machten sie sie zu Mutanten auf Zeit? Mit ähnlich grotesken, teilweise lächerlichen Begabungen, wie sie die Tau-achtler aufwiesen?
    Aber es musste Unterschiede geben. Die Schiqalaya litten doch nicht unter dem partiellen Größenwahn wie Quantrills Neue Menschheit.
    Andererseits sprachen Menschen offenkundig auf Tau-acht an – anders als die Bundesgenossen der Schiqalaya.
    Etwas riet ihm, Ileschqa nicht direkt auf die Effekte anzusprechen, die Psionen auf das terranische Bewusstsein hatten. Nicht auf die Tatsache, dass die Psionen überhaupt eine Wirkung auf Menschen haben konnten. Vielleicht würde der winzige Moment Überraschung, den er sich von Firmion Guidry versprach, irgendwann einen entscheidenden Vorteil bringen.
    Ileschqa sagte: »Zu Beginn unserer überlichtschnellen Raumfahrt waren wir ganz und gar auf die Psi-Navigatoren angewiesen. Diese Abhängigkeit haben wir im Lauf der Zeit abbauen können. Was immer wir aber an Orientierungsgerätschaften, an Ortungs- und Steuerungsmaschinerien bauten – oder bei den Aducc und unseren anderen Bundesgenossen kennenlernten –, nichts kam an Präzision und Erfassungstiefe unseren organischen Navigatoren gleich.«
    Er schwieg.
    Da ist noch etwas, erkannte Rhodan. Etwas ganz Wesentliches. Etwas Entscheidendes. Das Betriebsgeheimnis ihrer Zivilisation? Oder aber etwas, das Ileschqa peinlich war?
    »Sag es mir bitte«, bat Rhodan leise und nachdrücklich.
    »Was?«, fragte der Schiqalaya.
    »Das, was dir so unangenehm ist.«
    In den lackschwarzen Augen leuchtete etwas wie Überraschung auf. Dann fragte er: »Wie sieht deine Art das Phänomen Bewusstsein?«
    Rhodan legte den Kopf ein wenig schräg. »Das Bewusstsein? Nun – das Bewusstsein ist zunächst einmal ein Ganzes, in das alle Wahrnehmungen von außen eingebettet werden. Das Ganze sagt: Diese Einheit unter allem – das bin ich. Etwas in der Art. Entschuldige, ich bin kein Psychologe. Ich bin auch kein Mediziner, ich weiß nur: Anatomisch gesehen laufen unsere höheren Bewusstseinsprozesse in der Großhirnrinde unseres Gehirns ab. Diese Großhirnrinde ist artgeschichtlich jung. Aber alle diese Vorgänge verfügen über ein Substrat in einer Struktur, die artgeschichtlich sehr alt ist. Im Thalamus, einem Teil unseres Zwischenhirns. Wozu willst du das wissen?«
    »Wir sehen es ähnlich wie ihr: Wir verstehen unter Bewusstsein ebenfalls eine dauernde und

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