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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Gravitonen-Effektor eingeschlagen, um endlich dieses Gefühl der Hilflosigkeit loszuwerden. Nichts war schlimmer, als dazusitzen und warten zu müssen.
    Worauf? Dass Ganymed schneller auf den Mutterplaneten zustürzte? Lange war er draußen gestanden, vor den alten Laborhallen, und hatte Jupiter angestarrt und die Hände geballt. Den riesigen goldfarbenen Wirbel – er wollte den Gravo-Mahlstrom nicht mehr sehen.
    Es gab keine neue Nachricht von der CHARLES DARWIN II.
    War keine der Funksonden am Ziel angelangt? Auch nicht die zweite Welle, die Immel Murkisch losgeschickt hatte, während Bull mit Starbatty im Schweber unterwegs gewesen war? Der Hyperphysiker hatte seine Ortungsexperimente beschrieben und um Unterstützung durch den Koko-Interpreter gebeten. Er war an einem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr weiterkam, weil ihm entsprechende Anlagen fehlten. An Bord des ENTDECKERS gab es diese hochwertigen Positroniken.
    Ein Blick auf die Zeitanzeige seines Kombiarmbands. 15.10 Uhr mittlerweile. Und mit jeder Stunde, die verstrich, kam Ganymed dem Gasplaneten um mehr als vierzigtausend Kilometer näher. Nicht mehr allzu lange, dann würde Jupiter den halben Horizont ausfüllen. Ein erdrückendes Bild.
    Bull ertappte sich dabei, dass er schon wieder den linken Arm anwinkelte und auf die Anzeige blickte.
    15.12 Uhr. Er stieß eine deftige Verwünschung aus und überlegte, ob er Kaci Sofaer anfunken solle. Sie blieb lange fort. Zu lange!
    Er verschränkte die Hände im Nacken, drückte mit dem Kopf dagegen. Seine Wirbel knackten leicht, er war verspannt. Ich sollte demnächst mehr an mich denken. Verrückt. Als wenn das jetzt wichtig wäre!
    Perry steckte irgendwo in der Jupiteratmosphäre und kam dort nicht mehr weg.
    Ich hätte Starbatty fragen sollen, welche Sicherheitseinrichtungen MERLIN hat. Die Faktorei muss doch hervorragend flugfähig sein. Warum löst sie sich nicht längst aus Jupiters Schwerefeld?
    Niemand gab ihm darauf eine Antwort. Weil er die Frage nicht einmal aussprechen wollte. Wahrscheinlich war Perry längst tot. Mit seinen Begleitern im Glutball der explodierenden Micro-Jet umgekommen. Genau das sagte ihm sein Verstand. Inzwischen hasste Bully diesen kalten, nüchternen, logisch denkenden Verstand ebenso wie die Zeit.
    Möglich, dass jene Wissenschaftler Recht hatten, die mit Nachdruck behaupteten, Zeit sei eine Illusion und nur Ausdruck der Beziehung unterschiedlicher Objekte zueinander. Ihm lief sie davon, weil er immer unerbittlicher versuchte, sie festzuhalten. Als spielte sie mit ihm und machte sich über ihn lustig.
    Ich mache mich selbst verrückt. Kaci wird in Kürze zurück sein.
    Und wenn nicht? Er konnte sich nicht wie ein Maulwurf unter der Hauptkuppel von Galileo City hindurchgraben und einfach losmarschieren, so weit ihn die Füße trugen. Fast dreitausend Kilometer zerklüftete Eiswüste bis Ovadja Regio lagen dann vor ihm. Dazu tödliche Kälte und ungebremste Strahlenschauer. Trotz der geringen Schwerkraft des Mondes wäre das ein unmögliches Unterfangen.
    15.20 Uhr.
    Abschätzend wog er den kleinen Impulsstrahler des Beirats Kobschinsk in der Hand.
    Er bemerkte, dass einige Arbeiter ihn beobachteten. Sie glaubten wohl, es falle ihm nicht auf. Erst als er auf sie zuging, vertieften sie sich wieder in ihre Tätigkeiten.
    »Wir machen hier so lange weiter, bis die ersten Schiffe über Ganymed stehen«, sagte Bull. »Egal, wie viele von diesen Funktorpedos wir einsetzen müssen, ich verspreche euch, dass wir es schaffen.«
    Die Leute in den Labors wussten, was sich abspielte und dass ihnen ziemlich genau zweieinhalb Tage blieben. Sie hatten die Informationen gefasst aufgenommen – vielleicht auch nur deshalb, weil sie eigentlich unfassbar waren.
    Einer der Ganymedaner zeigte auf die Waffe, die wieder in Bullys Gürtel steckte. »Ich habe gesehen, wie du den Impulsstrahler betrachtet hast«, sagte der Mann. »Keiner von uns hat eine Erklärung dafür, warum Galileo City von der SteDat abgeriegelt wird. Die können doch nicht wollen, dass Ganymed zerstört wird!«
    »Es geht um Jupiter!«, rief jemand aus dem Hintergrund. »Ganymed ist unwichtig.«
    »Der Tod kommt schnell und rafft alles an sich.«
    »Nein«, sagte der Mann, der Bull angesprochen hatte. »Ich glaube nicht, dass Jupiter zum Schwarzen Loch wird. Davon verstehe ich ohnehin nur die Hälfte. Aber hat nicht jeder von uns in letzter Zeit diese dummen Geschichten gehört? Manche reden von Lebewesen in der Atmosphäre,

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