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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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vermutete, dass der Gang um zwei Aggregathallen auf dieser und der nächsthöheren Etage herumführte und entweder in einem der als Konferenzraum gekennzeichneten Säle oder zwischen den Einzelbüros mündete.
    Der Kampflärm war leiser geworden. Bull schaltete kurz die SERUN-Ortung ein, erhielt jedoch keine Daten. Auch der Funkempfang war tot. Er schloss daraus, dass zumindest dieser Korridor abgesichert war.
    Das fahle Zwielicht aus einzelnen Leuchtelementen reichte nicht weit. Dass der Gang abrupt endete, bemerkte Bull erst wenige Schritte vor dem in die Höhe führenden engen Schacht. In der Wand verankerte einfache Haltegriffe zogen sich in sanfter Windung nach oben.
    Bull verzichtete darauf, es sich mit dem Antigrav leichtzumachen. Er hängte sich den Karabiner über die Schulter und hangelte nach oben. Mehrmals hielt er inne. Es war still geworden, als sei er allein in dem gewaltigen Gebäude.
    Gut zwanzig Meter, schätzte er, also wirklich zwei Etagen, waren zu überwinden. Oben führte wieder ein waagerechter Korridor weiter. Bull zählte seine Schritte. Bei fünfzig angekommen, hielt er inne und rief die Kartenspeicherung wieder ab. Der Konferenzraum grenzte unmittelbar an; im günstigsten Fall gab es in diesem Bereich einen verborgenen Durchgang. Bull taxierte die Wand, nahm dann die Fingerspitzen zu Hilfe ...
    ... etwas veränderte sich. Der Aktivatorträger hielt den Atem an und bewegte sich nicht. Er hatte sich nicht geirrt. Wieder erklang das Rascheln von Stoff und zudem ein Geräusch, als sauge jemand nachdenklich und abwartend zugleich an seinen Lippen.
    Langsam wandte er sich um.
    »So ist es recht!« Die Frau, die einige Meter entfernt vor ihm stand, gab sich keine Mühe, den leisen Spott in ihrer Stimme zu verbergen. »Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt, Bully. Du hast doch nichts dagegen, dass ich dich Bully nenne?«
    »Meine Freunde nennen mich so.«
    Tianna Bondoc, die Urenkelin des Syndikatsgründers, lachte hell. Der Minister gestand sich ein, dass er sie hier nicht erwartet hatte. Ihr weißes, kurz geschnittenes Haar schimmerte fahl im Halbdunkel. Von ihren Augen sah er eher das Weiße. Sie fixierte ihn und fuhr sich dabei langsam mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich bin mir unschlüssig, was mit dir geschehen soll, Bully.«
    »Dann sage ich es dir: Du stellst mir einen schnellen Gleiter zur Verfügung, ich fliege damit sofort nach Port Medici, gehe an Bord der Korvette und greife endlich das Artefakt an. Es muss zerstört werden, eigentlich schon um jeden Preis.«
    »Genau das befürchtet Daubert.«
    »Er sollte eher erleichtert sein, dass jemand versucht, Ganymeds Bevölkerung zu retten.«
    »Hast du dich schon gefragt, Bully, ob du wirklich immer das Richtige tust?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das erübrigt sich diesmal. Das Leben ...«
    Auf einmal hielt die Frau einen kleinen Nadler in der Hand. Reginald Bull hatte den Eindruck, dass sie zwischen seine Augen zielte. Da spielte es keine Rolle, ob das Magazin vergiftete Nadeln oder kleine Sprengsätze enthielt.
    »Ich bin überzeugt, dass Daubert weiß, was er tut. Wenn du nicht kooperierst, Bully, musst du eben den Weg alles Alten gehen. Und Starbatty wird bereuen, dass er für dich Partei ergriffen hat.«
    Alles ging blitzschnell. Bull sah, dass Bondoc den Finger krümmte, er warf sich zur Seite und riss sich dabei den Karabiner von der Schulter. Dass der Nadler kein hauchdünnes Projektil ausspuckte, bemerkte er nicht, denn in dem Moment löste er den Desintegrator aus. Der grünlich flirrende Strahl traf die Frau, drang durch sie hindurch und fraß eine funkelnde Narbe in die Wand.
    Bondoc war nur ein Hologramm gewesen, wenngleich eine perfekte Täuschung, zu der auch die Düsternis beigetragen hatte. Bull schüttelte benommen den Kopf. Er wollte sich aufrichten ...
    ... und stutzte, denn da stand eine andere Gestalt wenige Schritt entfernt.
    »Eviglich? Das ist jetzt ein Scherz, oder?«
    »Sieh es, wie du willst«, antwortete der Befehlshaber der SteDat. »Du scheinst nicht gerade meiner Meinung zu sein.«
    »Muss ich das?« Bull kam langsam wieder auf die Beine. Eviglich und er waren fast auf den Zentimeter gleich groß. Nur wirkte der Venusier stiernackig. Bully beschloss, sich von dem Hologramm nicht aufhalten zu lassen. Als er weiterging, Eviglich ihm aber den Weg vertrat, hob er den Karabiner.
    Eine unsichtbare Kraft zerrte an der Waffe. Ehe Bull es sich versah, wurde sie ihm aus der Hand gerissen und fiel ein paar

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