Perry Rhodan - Jupiter
Schritte entfernt zu Boden.
Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Eviglich drang lachend auf ihn ein. Instinktiv riss Bull beide Arme hoch und blockte den gegen seinen Kopf geführten heftigen Fausthieb ab.
Das war kein Hologramm! Der Venusier griff an. Im Ausweichen erwischte Bully ein heftiger Hieb an der Schulter. Für einen Moment glaubte er, den Arm nicht mehr bewegen zu können, aber in seiner Seitwärtsbewegung lag noch so viel Kraft, dass der Dagor-Hieb mit der rechten Hand Eviglich taumeln ließ.
Reginald Bull setzte nach, wenn auch einen Sekundenbruchteil zu spät. Er brachte seine Schlagkombination nicht mehr an.
Eviglichs Rechte kam von unten hoch und rammte in seine Magengrube. Der SERUN dämpfte den Hieb, dennoch wich Bully rückwärts aus. Die Linke des Angreifers konnte er abblocken, aber Eviglich fuhr herum und trat nach ihm. Instinktiv packte Bull zu, setzte zur Drehung an und ließ ebenso jäh wieder los. Der eigene Schwung riss den Venusier von den Beinen. Gurgelnd fing er sich ab und schnellte wieder in die Höhe.
»Was geht auf Jupiter und Ganymed vor sich?«, fragte Bull.
»Nichts, was dich interessieren müsste.« Eviglich lachte und griff wieder an. »Du bist gut, Terraner. Trotzdem nicht gut genug. Du hättest ...« Ein heftiger Schlagabtausch, bei dem jeder Treffer einstecken musste. Eviglich stutzte. Blut rann aus seiner aufgerissenen Augenbraue über sein Gesicht. »... du hättest Ganymed verlassen sollen, als Zeit dafür war. Jetzt nicht mehr. Oread wird dich nicht mitnehmen ...«
»Oread, du sprichst von Oread Quantrill?« Bully lachte provozierend. »Wohin mitnehmen?«
Ein neuer Angriff, aber Bull hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden. Jeden Hieb des SteDat-Mannes blockte er ab, und als er jäh zurückwich und Eviglich die ineinander verschränkten Hände in den Nacken hieb, torkelte der Venusier gegen die Wand.
Für einen Moment hielt Eviglich inne, dann stieß er sich ab. Bully war darauf vorbereitet. Es krachte dumpf, als er dem Angreifer das Knie in den Magen rammte und ihn zurückstieß.
»Noch einmal: Wohin wird Quantrill mich nie mitnehmen?«
»Zu den Schlaflosen!« Eviglich schüttelte sich. »Du hast ... deine Chance vertan.«
Bully spürte jetzt, dass er diesen Zweikampf gewinnen würde. Der Venusier kannte längst nicht die Tricks, die man nur im Lauf von Jahrhunderten lernte. Leicht vornübergebeugt stand der Aktivatorträger nun da, die Hände hielt er locker vor sich, schien sich dem anderen geradezu anzubieten.
»Du hast deine Chance noch? Du gehörst dazu ...? Bist du sicher?«
»Zu den Schlaflosen ...« Eviglich lachte schallend. »Ich hab's geschafft!« Mit dem Handrücken wollte er sich das Blut aus dem Gesicht wischen, verschmierte es aber nur umso mehr. »Wenn du mich willst, Bully, dann komm her! Und falls du mich besiegst ... dann sage ich dir, was geschieht – nur dann.«
Sie starrten einander an. Lauernd, als gäbe es nichts außer ihnen beiden. Bull täuschte an, Eviglich reagierte zu langsam.
»Wie ist das mit Tau-acht? Ich sehe die Zusammenhänge nicht ...«
Der Venusier schüttelte den Kopf. »Kämpfen, Terraner, sonst sag ich dir gar nichts.«
»Wenn du es nicht anders willst.«
Bull griff an. Den linken Arm als Deckung, seine Rechte zuckte vor ... doch er taumelte, rang nach Luft. Sein Gesicht verzerrte sich. Die Augen weit aufgerissen, starrte er den Gegner an.
»Ich warte!«, höhnte Eviglich.
Dieses Gurgeln steckte tief in Bullys Kehle. Dann war die Blockade vorüber, keuchend atmete er ein.
»Genug? Hast du genug, oder willst du immer noch Antworten?«
Bull brachte nur ein Nicken zustande, dann spürte er die unheimliche Kraft wieder. Etwas Unsichtbares schlug ihn ins Gesicht. Ein heftiger Hieb traf ihn unter dem Brustbein. Er krümmte sich und taumelte zur Seite, und plötzlich überfiel ihn ein grässlicher Schmerz. Eine eisige Faust wühlte durch seinen Brustkorb und griff nach seinem Herzen. Er wollte schreien, konnte es aber nicht mehr. Mühsam hob er den Kopf, sah Eviglichs triumphierendes Lachen, begriff, dass der Venusier mit mentaler Kraft nach ihm griff. Telekinese. Alles in ihm schrie danach, zu fliehen, doch seine Beine wurden schwer. Er sackte in sich zusammen, fiel auf die Knie, und der unheimliche Griff in seinem Brustkorb zog sich enger.
Neben ihm lag der Karabiner. Bully sah die Waffe, vor seinen Augen tanzten schon bunte Schlieren. Er ließ sich einfach zur Seite kippen. Was Eviglich sagte,
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