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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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verstand er schon nicht mehr. Seine Finger schlossen sich um die Waffe, auch mit der anderen Hand packte er zu. Er fand den Auslöser, rollte sich herum und schoss. Dauerfeuer. Erst nach einigen Sekunden ließ er den Strahler wieder sinken.
    Der eisige Druck war verschwunden. Reginald Bull lag auf dem Rücken und versuchte, endlich ruhig und gleichmäßig zu atmen. Die belebenden Impulse des Aktivatorchips halfen ihm dabei.
    Dann sah er Eviglichs Leichnam; der Desintegrator hatte nicht sehr viel von dem Venusier übrig gelassen.
    Bully schmeckte Blut auf den Lippen. »Ich habe dich besiegt«, brachte er schwer hervor. »Aber ... wo bleiben meine Antworten?«
     
    Er hatte sich nicht getäuscht. Auf dem Schirm vor ihm standen die Daten der Venusian First Credit, zum einen in der Form, wie er sie vor dem Gespräch mit Yegor Varensmann vorgefunden hatte, zum anderen aktuell, nur eineinhalb Stunden später. Der Finanzchef des Syndikats hatte schnell reagiert, es gab diese fraglichen Transaktionen nicht mehr, auf die Adams so »leichtsinnig« verwiesen hatte.
    Die Frage, wie eine derartige Manipulation möglich sein konnte, interessierte ihn dabei in jenem Moment überhaupt nicht. Das war nebensächlich. Die Venusian war eine kleine lokale Bank. Ohne die Daten von Olymp hätte Adams nie vermutet, dass sie für Varensmann überhaupt interessant sein könnte.
    Adams blätterte die Liste durch, die er schon vor Monaten handschriftlich erstellt hatte und die es nicht als Datensatz gab. Er hatte durchgestrichen, darüber in Farbe Namen und Summen ergänzt, Querverweise gezogen. Vieles davon war inzwischen farblich markiert, das zeigte die Firmen, die er von einer Stunde zur nächsten bis zum letzten Galax einfrieren konnte. Die Verflechtungen waren vielfältig, alles nachprüfbar, nur standen diese Konstrukte, wenn es sein musste, auf tönernen Füßen.
    Es war Zeit, bei Henrike Ybarri vorzusprechen und die Lawine ins Rollen zu bringen. Vorübergehend war Adams versucht, die Erste Terranerin persönlich aufzusuchen, aber er traute Varensmann nicht über den Weg. Er hatte den Mann herausgefordert, nun durfte er nicht unnötig zögern.
    Er nutzte den Interkom ...
    ... und hatte sofort den Eindruck, zur denkbar ungünstigsten Zeit in eine aufgeregte Stimmung hineinzuplatzen.
    Die Erste Terranerin blickte ihn forschend an.
    »Du bist nicht informiert, Homer? Natürlich, du hast kein Ministerium mehr.«
    »Ich bin geduldet, wolltest du das sagen?«
    Ybarri ging nicht auf seine Bemerkung ein. »Jupiter ist für uns nicht mehr erreichbar, aber seine Gravitation scheint rapide anzusteigen. Die Heimatflotte wurde in Alarmbereitschaft versetzt.«
    »Perry, Reginald und Mondra befinden sind noch auf Ganymed?«
    »Wir haben keinerlei Nachricht von ihnen.«
    »Die Sache geht von dem Artefakt aus?«, fragte Adams in düsterer Vorahnung.
    »Offensichtlich liegt dort unser Problem. Aber wir kommen nicht ran.«
    »Vielleicht hat das Syndikat der Kristallfischer damit zu tun?«
    Die Erste Terranerin schaute Adams forschend an.
    »Einige auf Ganymed oder Jupiter spielen mit gezinkten Karten«, sagte er bedeutungsschwer. »Ich habe inzwischen Beweise, Henrike. Von dir brauche ich eine umfassende Vollmacht, dann kann ich auf breiter Front reinen Tisch machen.«
    »Riskant?«
    Adams lachte amüsiert. »Bestimmt nicht schlimmer als das, was sich im Jupiterorbit abspielt.«
    »Unter der Voraussetzung, dass alles legal abläuft und wir nicht das halbe Sonnensystem verspielen ... Ich werde meinen eigenen Finanzminister entsprechend anweisen. Unternimm, was du für nötig erachtest, Homer.«

4.
     
     
    Morgens vier Uhr. Es gab keinen Hauch von Morgenstimmung, vielmehr lastete ein seltsames Zwielicht über Galileo City. Jupiter überschüttete die Stadtkuppel mit trübem, rötlich-goldenem Schein.
    Erschöpft schloss Reginald Bull die Augen. Obwohl der Aktivatorchip in seiner linken Schulter belebende Impulse durch den Körper schickte, sehnte sich der Residenz-Minister längst nach einem Raumhelm voll Schlaf, es brauchte gar nicht mehr zu sein als eine halbe Stunde.
    Er schaffte es nicht, Ruhe zu finden. Der schwere SteDat-Gleiter, in dem außer dem Piloten und Bull zwei Männer aus Sofaers Einsatztrupp saßen, ließ soeben Vincenzio City hinter sich. Weniger als hundert Meter über der kahlen Eislandschaft beschleunigte die Maschine Richtung Süden.
    Die SteDat auf Ganymed existierte nicht mehr, Daubert Eviglich war tot und Tianna Bondoc

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