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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Koordinaten auf und löschte die seitliche Missweisung. Wegen der Höhenangabe wartete er auf die Sondenübertragung.
    Endlich kamen die ersten verzerrten Bilder. Sie öffneten einen Blick in die Hölle, brachen aber schon nach Sekunden ab. Die Sonde war explodiert.
    Augenblicke später sendete die zweite Sonde. Sie näherte sich dem Artefakt. Der Effektor war tief abgesunken und beim Aufprall auf eine Eisscholle umgefallen. Die Quader waren nicht auseinandergebrochen, wie Bull gehofft hatte, jedoch schimmerten einige Verbindungsstellen in einem irisierenden Licht, und es hatte den Anschein, als hätten sich die angrenzenden Würfelflächen verdunkelt.
    Die Transformexplosionen hatten die Eiskruste des Mondes aufgerissen und waren bis in den Bereich des zähen Wassereises vorgedrungen. Mit den schlechter werdenden Bildern übermittelte die Sonde die Daten ihres Tiefenmessers. Reginald Bull übernahm die Werte und feuerte die Transformkanone ab. Gleichzeitig erlosch die Bildübertragung.
    Nacheinander schickte der Aktivatorträger die beiden letzten kleinen Fusionsbomben in die Tiefe.
    Ovadja Regio brach auf. Es war eine gewaltige Katastrophe, die sich da anbahnte, aber doch nur ein Hauch dessen, was den Mond innerhalb der nächsten sechsunddreißig Stunden erwartete. Über Dutzende Kilometer hinweg wurde die Mondoberfläche um mehrere Hundert Meter angehoben. Schluchten brachen auf und dann stürzten die Platten zurück, verkanteten sich ineinander und drückten unter die Randgebiete, während aus der Tiefe eine neue Flutwelle zähflüssigen Wassereises emporquoll. Wie eine Sintflut wälzte das Eis heran, alles unter sich zermalmend, während das Land weiter einbrach. Hunderte Meter dick waren die Schollen, die sich an den Rändern der neu entstehenden Senken aufstellten. Zum Teil kanalisierten sie die heranbrandende Flut, die aus der Tiefe unaufhörlich Nachschub erhielt, zum Teil zerbarsten sie unter dem tosenden Ansturm und die Trümmer wurden mitgerissen.
    Immer weiter brach das Land ein, veränderte sich das Antlitz der Region in einer wahren Kettenreaktion, als habe der Weltuntergang soeben begonnen.
    Die Korvette ließ das alles schnell hinter sich. Aber sogar Hunderte Kilometer nördlich der untergehenden Ovadja Regio öffneten sich Kryovulkane und spien Eismassen hoch in die dünne Atmosphäre.
    »Diese extremen Schwerkraftfelder ... ich finde kaum mehr eine Spur davon!«, rief Melina Hubble von der Ortung. »Hier und da ein leichtes Aufflackern, in der Umsetzung sieht es aus wie zuckende, brennende Gasschwaden. Als würden die Gravitonen verwehen. Wir haben es geschafft!«
    »Es sieht in der Tat danach als, als wäre der Effektor ausgeschaltet«, pflichtete Ofdenham bei.
    Reginald Bull nickte zögernd. Nachdenklich beobachtete er die Panoramaholos. In einem zerklüfteten Bereich, den die Korvette soeben überflog, brach eine Bodenspalte auf, nicht sehr breit, einige Kilometer lang, aber dennoch unübersehbar.
    »Ganymed stirbt«, sagte er schwer. »Wir können das Ende nicht aufhalten.«
    Selbst wenn wir die Entwicklung Jupiters zum Schwarzen Loch abwenden konnten, ging es ihm durch den Kopf, den Eismond müssen wir schnellstens evakuieren – und wir werden ihn reparieren oder neu erschaffen müssen.

5.
     
     
    Reginald Bull wäre erleichtert gewesen, hätte es diese Krisensitzung nicht geben müssen, aber die Situation spitzte sich zu.
    »Ganymed hat keine Chance mehr. Wir müssen jetzt alles daransetzen, wenigstens die Bevölkerung vor dem Untergang zu retten. Uns bleiben dafür nicht einmal mehr eineinhalb Tage. Die letzten Stunden dürfen nicht für Rettungsaktionen verplant werden, wir brauchen sie als Risikopuffer.«
    Er schaute in die Runde, begegnete dem Blick jedes Einzelnen und sah Furcht in den Augen, Verzweiflung, auch Trotz und immer noch einen Schimmer Hoffnung.
    Sie hatten sich in den Laborhallen zusammengefunden, weil sie, wenn auch ungewollt, zum Hauptquartier geworden waren. Immel Murkisch hatte hier seine Anlagen und Messgeräte aufgebaut, hier wurden weiterhin Funksonden produziert. Zur Stadtverwaltung bestand seit einiger Zeit eine permanente abgesicherte Verbindung, Kaci Sofaer hatte somit jeden Zugriff, den sie benötigte. Nicht nur, dass immer neue Unruheherde gemeldet wurden, weil Ganymedaner versuchten, zum Raumhafen zu gelangen oder gar mit Gleitern den Mond zu verlassen, inzwischen gab es das Problem der Tau-acht-Konsumenten.
    Es hatte kurz nach der Landung der Korvette auf

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