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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Helfer vordringen und Querverbindungen schaffen. Bislang waren nur die ersten Kilometer überwunden, aber die Gitternetzstruktur, die letztlich alle vier Kuppeln unterfangen sollte, ließ sich schon erahnen. Roboter trieben kleine Stollen in die Flächen zwischen den Gitterlinien vor, gerade groß genug, um entweder die schweren Sprengsätze oder Schmelzladungen aufzunehmen.
    Eigentlich ungewollt warf Bull einen Blick auf die Zeitanzeige. Noch vierundzwanzig Stunden.
    Er dachte an Perry, an Mondra und die anderen. MERLIN, falls es sich wirklich um die Faktorei gehandelt hatte, war nicht mehr tief unter dem Goldenen Fleck zu sehen. Aber wahrscheinlich war das ohnehin nur eine Täuschung gewesen.
    Schnell war Mitternacht da. Vielleicht brach soeben der letzte Tag an, den er erleben durfte. Bull schickte diesen selbstzerstörerischen Gedanken zum Teufel, er ging zu seinem Gleiter und verließ ebenfalls die Stadtkuppel.
    Mit dem leichten Desintegratorgewehr, das Sofaer ihm besorgt hatte, reihte er sich zwischen die Ganymedaner ein, die hier vor knapp einer Stunde begonnen hatten, in das Eis vorzudringen. Nicht mehr als zweihundert Meter bisher. Die Waffe auf Dauerfeuer und breiteste Fächerung justiert, drang er langsam tiefer vor.
    Nach einigen Minuten registrierte er eine Bewegung neben sich. Wie aus dem Nichts erschienen, stand ein junger Mann da und klebte Desintegratorstreifen auf, wie sie in Bergbauregionen verwendet wurden. Die Streifen, bis zu zehn Meter lang, hafteten auf nahezu jedem bekannten Material. Einmal aktiviert, emittierten sie die atomare Strukturen auflösende Desintegratorstrahlung, bis ihre Speicherenergie aufgezehrt war oder sie abgeschaltet wurden. Im Eis, schätzte Bull, reichte eine Ladung für gut fünfzig Meter.
    Der junge Mann, der hinter der leicht spiegelnden Helmscheibe schlecht zu erkennen war, lächelte dem Residenz-Minister zu. Im nächsten Moment war er spurlos verschwunden. Nur der aufgeklebte Desintegratorstreifen verriet, dass da eben jemand gewesen war.
    Ein Teleporter, erkannte Bull, einer der Kleinst-Mutanten, wie auch Daubert Eviglich einer gewesen war. Teleporter, Telekineten, jemand, der durch Handauflegen unzerstörbares Glassit zerplatzen ließ, die Spanne der besonderen Fähigkeiten schien nicht eben klein geraten zu sein.
    Keineswegs alle Tau-acht-Konsumenten hatten Parafähigkeiten entwickelt. Aber seit den frühen Abendstunden wachten immer mehr von ihnen aus dem Schlaf auf. Sie stellten sich nicht gegen das, was auf Ganymed geschah, sie boten vielmehr ihre Hilfe an. Auch Tianna Bondoc gehörte zu ihnen, als hätte die tiefe Schlafphase manches wieder geradegerückt.
    Mit diesen Ganymedanern ein neues Mutantenkorps aufzubauen, eine Truppe parapsychisch begabter Menschen, wie es sie schon zu Beginn des Solaren Imperiums gegeben hatte, war für Bull ein verlockender Gedanke. Leider nicht mehr als das. Ihm war bereits klar, dass alle diese Paragaben nur durch die räumliche Nähe des Artefakts hervorgerufen worden sein konnten. Einige der neuen Schläfer, die schon im Lauf des Abends wieder erwacht waren, hatten ihre besondere Fähigkeit sehr schnell wieder verloren. Der Verlust der Paragabe kam ohne Vorwarnung.
    Möglicherweise, argwöhnte der potenziell unsterbliche Terraner, hatte das Artefakt nicht nur Gravitonen ausgestreut, sondern sogar Psionen. Und deren Ausbleiben machte aus scheinbar leistungsfähigen Mutanten sehr schnell wieder paranormal unbegabte Menschen.
    Ein Anruf über Helmfunk riss Bull aus seinen Überlegungen.
    Er brauchte zwei oder drei Sekunden, um zu erfassen, was die Stimme zu ihm sagte. Die CHARLES DARWIN II war gekommen. Der große Kugelraumer schwebte am Rand von Galileo City über dem Eis.
     
    »Betrachte uns als die Vorhut«, sagte Hannan O'Hara lachend, als Reginald Bull die Hauptzentrale betrat. »Es war, nun ja, ein wenig stürmisch, Ganymed zu erreichen. Aber nachdem wir deinen Hilferuf empfangen hatten ...«
    »Hilferuf?«, unterbrach der Aktivatorträger. »Ich habe euch über die eingeleiteten Rettungsmaßnahmen informiert.«
    »Und wir konnten uns an den Fingern abzählen, dass Unterstützung dringend nötig ist«, wandte Robert Marion Morrison ein. »Wie viele Desintegratoren und Thermogeschütze sind auf dem Mond verfügbar?« Er lachte, als Bull die Frage unbeantwortet ließ. »Wir liegen also gar nicht so schlecht mit unserer Vermutung.«
    »Was wir anbieten können, sind dreißig Space-Jets und hundertachtzig Flugpanzer«,

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