Perry Rhodan - Jupiter
Fingernägel – nicht dass dort auch nur ein Stäubchen Schmutz zu finden gewesen wäre. »Onezime hat einen Fehler begangen und wurde von einer Gegnerin enttarnt. Dafür musste er den Preis bezahlen, denn das Spiel kennt keine Gnade.« Er legte eine zweifellos exakt bemessene theatralische Pause ein. »Genau wie das Leben.« Hinter ihm schloss sich die Wand fugendicht; niemand konnte erahnen, dass es dort einen Durchgang zur letzten Spielwelt des Parcours gab.
Die Plattform löste sich mit einem Knacken von der Wand und glitt langsam in die Tiefe. »Unten werde ich eine kleine Ansprache halten. Unser Publikum giert geradezu danach. Zumindest diejenigen, die noch bei klarem Verstand sind. Irgendwie gerät seit einiger Zeit alles außer Kontrolle. Nun, es ist kein großer Schaden. Man muss flexibel sein und seine Pläne ändern, wo es sich als notwendig erweist. Hätten Mächte wie TRAITOR oder auch die Chaotarchen selbst dies schon vor langer Zeit beherzigt, wer weiß wie die Galaxis heute aussehen würde.«
»Weder du noch ich könnten im Solsystem leben, wenn ...«, begann Mondra, wurde jedoch von ihm unterbrochen.
»Eben. Es spielt keine Rolle. Noch heute wird ohnehin alles enden.« Quantrill tippte auf das dünne Armband, das dicht über dem Handgelenk saß. Sofort entstand darüber die Projektion der aktuellen Uhrzeit: 3.07 Uhr am 12. Februar 1461.
Mondra nahm es beiläufig wahr und überschlug, wie lange sie nicht mehr geschlafen hatte. Fast sechzig Stunden. Anfangs hatte ihr, genau wie Porcius, der SERUN Aufputschmittel injiziert; deren Wirkung würde bald nachlassen. Einige Stunden noch, dann war die Grenze der Belastbarkeit ihrer Körper erreicht. Sie brauchten Ruhe, doch sie gab sich keinen Illusionen hin. Es sah nicht so aus, als würden sie diese bald finden.
»Wenig mehr als zwanzig Stunden«, fuhr Quantrill seelenruhig fort.
»Bis ... was geschieht?«
Er winkte ab, als sei es nicht wichtig. »Ihr habt den Parcours gewonnen. Ich habe euch einen Preis versprochen. Genauer gesagt, werde ich euch eine Jet überlassen, damit ihr MERLIN unbehelligt verlassen könnt. Aber zuvor geht ihr bitte durch DANAES Torbogen, um den Parcours wirklich zu beenden. Die Siegerehrung gehört dazu. Ich werde die Zuschauermenge beiseitescheuchen und euch freie Bahn verschaffen. Ihr werdet mit Tau-acht überschüttet. Danach führe ich euch zum Hangar.«
»Oread«, sagte Anatolie von Pranck unvermittelt.
Er drehte sich um, rascher, als es eigentlich nötig gewesen wäre. »Was?« Dann, freundlicher: »Alles in Ordnung?«
Die Chefwissenschaftlerin zögerte kurz, dann nickte sie.
Die Plattform setzte auf. Rundum flirrte es kurz; der Schutzschirm desaktivierte sich. Gleichzeitig umringten die fünf Techno-Jaguare Mondra und ihren Kollegen noch enger, öffneten das Maul, ließen die Lefzen hängen. »Wir begleiten euch«, sagte einer mit der sanften Frauenstimme, die weder zu seinem Äußeren noch zur Situation passte. Die Drohung in den wenigen Worten war unüberhörbar.
Oread trat an den Rand der Plattform und hob die Arme. »Seht her! Die strahlenden Sieger des Parcours!« Er winkte Mondra und Porcius zu sich, doch die beiden blieben wie angewurzelt stehen. Die Jaguare knurrten drohend. Krallen kratzten über den Boden.
»Spielen wir mit«, sagte Mondra. Gemeinsam stellten sie sich neben Quantrill.
Dieser trat scheinbar bescheiden eine Winzigkeit zurück. »Diese beiden Menschen haben die härtesten Bedingungen überstanden, unter denen jemals gespielt wurde! DANAE hätte es wohl nicht für möglich gehalten. Seht sie euch an! Sie. Sind. Könige!«
Die Menge jubelte. Ein Siganese flog auf einer winzigen Schwebeplattform über den Köpfen der anderen. Er schwenkte die kleinen Ärmchen. Das Gesicht war vor Aufregung dunkelgrün. Ein einzelner Jülziish stand in der Masse; als Mondra ihn ansah, glaubte sie das Zirpen zu hören, mit dem er seiner Begeisterung Ausdruck verlieh.
»So gebt ihnen den Weg frei zu DANAES Bogen, auf dass sie überschüttet werden mit Tau-acht! Ihr Glanz wird auf euch alle abstrahlen!«
Zwei der Techno-Jaguare verließen die inzwischen gelandete Plattform und sorgten dafür, dass Quantrills Bitte entsprochen wurde. Spätestens als die Robottiere ihre Zähne fletschten, wich die Menge zurück.
Oread Quantrill machte eine einladende Handbewegung. »Geht!«, forderte er leise.
Porcius verschränkte die Hände ineinander. »Wir verzichten.«
Ein süffisantes Lachen antwortete ihm. »Niemand
Weitere Kostenlose Bücher