Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain

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hatte.
    Wieder berührten sich ihre Schwerter zum Gruß, und sie begannen erneut.
    »Das war das letzte Mal, dass du mich vor dem König beleidigt hast, Grünling«, zischte Flogger.
    »Der König?«
    »Hast ihn nicht gesehen, wie?«
    Nein, das hatte sie nicht. Sie blickte quer über das Übungsfeld, um ihn zu suchen, aber die meisten Zuschauer waren bereits gegangen.
    KNUFF!
    »Aua!«, schrie Karigan und umklammerte ihren Unterarm, während ihr Übungsschwert zu Boden fiel. Schmerzwellen brandeten zwischen ihrem Handgelenk und Ellenbogen. »Das war nicht fair!«
    »Nicht fair? Wir haben den Waffengruß ausgeführt. Du hast nicht aufgepasst.«
    So ungern sie es auch zugab, Flogger hatte recht, aber es
war schwer, sich nicht durch Gedanken an König Zacharias ablenken zu lassen. Hatte es ihn erfreut, ihr beim Kampf zuzusehen? Hatten ihm ihre Bewegungen gefallen? Sie hatte ihn seit ihrer Rückkehr nicht gesehen.
    Sie räusperte sich und schüttelte den Schmerz aus ihrer Hand, als ihr bewusst wurde, dass sie nur albern lächelnd dastand, aber es war nicht nur die Anstrengung, die ihre Wangen erröten ließ.

SCHATTEN UND FÖRMLICHKEIT
    »Er hatte ein Brandzeichen auf der Brust«, sagte Laren, die ihr Bestes tat, das Zittern in ihrer Stimme zu kontrollieren. Als sie sich daran erinnerte, schienen sich die Schatten in ihrem Quartier um sie zu schließen, und sie schauderte.
    »Ein Brandzeichen?«, fragte Elgin. Er half ihr in den Umhang.
    Laren schloss die Augen und sah immer noch den verwesenden, misshandelten Leichnam Osrics vor sich, wie er auf dem Operationstisch der Todeschirurgen lag. Sie hatten getan was sie konnten, um ihn zu säubern, und sie hatte viel Schlimmeres gesehen, aber es war trotzdem nicht einfach, einen ihrer Reiter tot zu sehen, den man so früh in seiner Laufbahn umgebracht und dessen Leiche man geschändet hatte. Elgin legte ihr eine Hand auf die Schulter, und sie wusste, dass er sie verstand.
    »Es war primitiv gemacht«, sagte Laren, »aber trotzdem deutlich – ein Löwe, der einen Schädel frisst.«
    Elgin zog die Augenbrauen zusammen. »Ich dachte, das Zweite Reich benutzt einen toten Baum als Symbol.«
    Laren knöpfte ihren Umhang zu. »Das stimmt, aber die Historiker meinen, dass dieses Brandzeichen einem Symbol ähnelt, das das Eliteregiment von Mornhavon dem Schwarzen benutzte – die Löwen. Birch verspottet uns nicht nur, sondern er lässt uns auch wissen, dass er eine überlegene Streitmacht
zusammenzieht, die an die Tage des Langen Krieges erinnert.«
    Sie öffnete die Tür und blinzelte in das Sonnenlicht, das die Schatten ihres Quartiers in die Ecken zurückdrängte.
    »Die Todeschirurgen nehmen an, dass Osric erst nach seinem Tod gebrandmarkt wurde.«
    »Ich danke den Göttern auch für die kleinste Gnade«, murmelte Elgin.
    »Die Mörder kannten jedenfalls keine Gnade, als sie ihm die Klinge im Rücken herumdrehten«, antwortete Laren. »Feiglinge. Ihn von hinten zu erstechen. Birch hält sich vielleicht für klug, uns diese Botschaft zu schicken, aber er hat uns damit auch gezeigt, dass er keine Ehre besitzt.«
    »Böse Menschen haben selten Ehre«, sagte Elgin.
    Sonnenlicht überflutete Laren, als sie von der Türschwelle auf die tauende Erde trat. Die Luft war kalt und roch frisch und sauber; sie roch nach einem neuen Anfang. Es war eine Aufforderung, die Dunkelheit abzuschütteln. Sie konnte es sich nicht leisten, allzu lang in den Schatten zu bleiben, wenn noch so viel Arbeit vor ihr lag und so viele Reiter, die noch quicklebendig waren, sich auf ihre Leitung verließen.
    Leider bedeutete Leitung häufig endlose Sitzungen, und auch jetzt war sie wieder einmal auf dem Weg zu einer weiteren, wenn auch sehr wichtigen Beratung. Zacharias war entschlossen, Sacorider mit den Eletern in den Schwarzschleierwald zu schicken, und es war an der Zeit zu beschließen, wer in das Kontingent berufen werden sollte.
    »Also, erzähl mir«, sagte Laren, als sie vorsichtig den Pfad entlangging, um Pfützen und vereisten Stellen auszuweichen, »wie geht es dir? Findest du dich gut zurecht?« Oft konnte sie sich nur in solch kurzen Momenten zwischen den Beratungen über die Aktivitäten ihrer Reiter informieren.
    »Ich habe es sehr bequem im Reiterflügel«, sagte Elgin.
»Und meine Mädchen und Eimer sind auch zufrieden, obwohl Hep über den Lärm, den Eimer zur Fütterungszeit veranstaltet, einiges zu sagen hätte.«
    Laren grinste. »Und was hältst du von meinen neuen Reitern?«
    »Sie sind