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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Situationen, in denen sie sich befand, ist es ihr immer und immer wieder gelungen zu überleben. Muss ich fortfahren? Braucht Ihr weitere Gründe?«
    »Ich wünsche nicht, dass sie dorthingeschickt wird.«
    Zacharias war selten halsstarrig. Normalerweise war er logischen Argumenten zugänglich, aber dies war keine normale Situation, was bewies, wie tief seine Gefühle für Karigan waren. Laren konnte nur versuchen, ihn von der Weisheit ihrer Entscheidung zu überzeugen.
    »Sie ist die einzige Reiterin, die eine reale Chance hat, lebend aus dem Schwarzschleierwald zurückzukommen.« Sie hielt inne, als ihr bewusst wurde, wie angespannt sie war und
wie fest sie die Fäuste gegen ihre Flanken drückte. Zacharias ging auf den kalten Kamin zu und betrachtete das Gemälde einer Jagdszene über dem Sims, aber sie bezweifelte, dass er es überhaupt wahrnahm.
    »Ich weiß, welche Gefühle Ihr für Karigan hegt«, sagte Laren.
    Zacharias sah sie scharf an, aber sie hielt seinem Blick stand.
    »Ich weiß, dass Ihr sie nicht lediglich ›hoch schätzt‹. Ihr liebt sie, und deshalb wollt Ihr nicht, dass ich sie in den Schwarzschleierwald schicke.«
    Er sah ihr direkt in die Augen, und sie spürte, welcher Sturm in ihm tobte.
    »Ich halte es für meine Pflicht, das anzusprechen«, fuhr Laren schnell fort, »als Karigans Hauptmann wie als Eure Ratgeberin, aber vor allem als Eure Freundin. Mir ist klar, dass es schwierig ist, die eigenen Gefühle zu zügeln, besonders wenn sie der Pflicht widersprechen, aber Ihr dürft nicht zulassen, dass Euer Herz Euer Urteilsvermögen trübt. Unser Land braucht die Kraft Eurer Ehe mit Lady Estora. Ich kann Euch nicht nahelegen, Karigan nicht zu lieben, aber Ihr müsst sie ziehen lassen. Lasst sie ziehen.«
    »Ich glaube, ich habe genug gehört, Hauptmann.« Und das war alles, was er sagte. Er verließ mit langen Schritten den Raum, durchquerte den größeren Versammlungssaal und betrat den Gang. Sie zuckte zusammen, als er die Tür hinter sich zuknallte.
    Sie hatte seinen Zorn zwar erwartet, aber dadurch wurde es nicht einfacher, ihn ausgelöst zu haben. Ihr einziger kleiner Trost war, dass ihr seine Heftigkeit zumindest bewies, wie recht sie hatte. Mit der Zeit würde er vielleicht ein Einsehen haben und dem gesunden Menschenverstand folgen, und dieser forderte, dass Karigan zu der Gruppe gehörte, die in den Schwarzachleierwald ging.

    Es war nötig gewesen, seine Gefühle für Karigan anzusprechen, bevor jemand mit bösen Absichten davon hörte. Die politischen Konsequenzen, die Gefahr für Karigan … Es war unvermeidlich gewesen, und als seine Freundin und Vertraute lag es an ihr, dieses schwierige Thema anzusprechen.
    Sie konnte seinen Zorn ertragen, wenn dadurch größere Probleme vermieden wurden. Schließlich war es nicht das erste Mal.
     
    Richmont Spane fummelte an seinen Papieren und seinem Mantel herum, während die anderen den Versammlungsraum verließen. Er beobachtete, wie Hauptmann Mebstone mit dem König in die angrenzende Kammer ging, um privat mit ihm zu sprechen. Vor ihm lagen zwar noch andere Termine, aber er war extrem neugierig, und man konnte ja nie wissen, wann ein verstohlenes Lauschen zu wertvollen Informationen führte.
    Nachdem er sich ein letztes Mal vergewissert hatte, dass alle anderen fort waren, schlich er zur Tür des Nebenraumes. Sie stand einen Spalt offen, was es ihm erleichterte, dem König und dem Hauptmann zuzuhören, wobei meistens der Hauptmann redete.
    »Selbstverständlich«, sagte Hauptmann Mebstone, »aber meine Sorge gilt vor allem Karigan, da Ihr sie, wie ich glaube, besonders hoch schätzt.«
    Richmont machte kein Geräusch und hörte dem folgenden Austausch aufmerksam zu. Als der König schließlich sagte: »Ich glaube, ich habe genug gehört, Hauptmann«, hastete Richmont gerade noch rechtzeitig aus dem Sitzungssaal in den Korridor. Er sah, wie der König herauskam und die Tür hinter sich zuschlug. In seinen Augen lag etwas Wildes, als er wegstürmte, während seine Waffe ihren Posten vor der Tür verließ und ihm zügig folgte.
    Richmont rieb sich das Kinn. So wie sich der König verhielt,
konnte er nur annehmen, dass der Hauptmann genau ins Schwarze getroffen hatte: Der König war verliebt, verliebt in eine Grüne Reiterin.
    Richmont ging in die entgegengesetzte Richtung und dachte, dass Hauptmann Mebstone auch in einer anderen Hinsicht recht hatte: Seine Liebe konnte das Urteilsvermögen des Königs trüben, was seine Verlobung betraf,

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