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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ich habe Ihre Flugaufzeichnungen mit anderen Aufzeichnungen verglichen, und soweit ich das feststellen kann, Coxswain Mendoza, haben Sie mit Ausnahme Ihrer ersten Woche nach der Ankunft und dieser letzten Woche nur zwei Stunden im Simulator und weniger als neun Stunden in Booten verbracht. Also sind Sie formal betrachtet als Coxswain nicht qualifiziert.«
    »Verstehe«, sagte Mendoza mit gepresster Stimme.
    »Was übrigens auch erklärt, weshalb Sie den Wolf-Einsatz nicht geflogen sind«, fügte Dana hinzu.
    »Also nicht, weil Sie eine Beziehung mit Tyler Vernon haben?«, fragte Mendoza.
    »Und weil Tyler Vernon aus verschiedenen Gründen mich gebeten hat, den Einsatz zu fliegen«, sagte Dana. »Und man hat mir die Entscheidung überlassen, wer von den dienstjüngeren Coxswains das andere Boot übernehmen sollte. Ich habe Benito gewählt, weil ich ihn zwar persönlich für ein Schwein halte, er aber ein guter Pilot ist.«
    »Und ich bin das nicht«, sagte Mendoza.
    »Wie könnten Sie das sein?«, fragte Dana ärgerlich. »Es gibt drei Voraussetzungen, um etwas gut steuern oder lenken zu können, ob es nun ein Pferd oder ein Weltraumschiff ist. Training, Erfahrung und Talent. Die Grundzüge des Trainings hatten Sie, aber die verlernt man wieder , wenn man nicht ständig übt und sich auf dem Laufenden hält. Das hier ist kein Pferd, ja nicht einmal ein Auto. Sie müssen dreidimensionale Vektoren berechnen. Dazu muss man die physikalischen Voraussetzungen nicht nur kennen, man muss auch darin geübt sein, damit umzugehen. Sie müssen die Tricks lernen und sie praktizieren. All das erreichen Sie durch Erfahrung , Coxswain, und das ist wirklich wichtig, deshalb sollten Sie gut zuhören. Vergessen Sie, dass sie Halo gespielt haben und zu Partys gegangen sind, wo Sie doch eigentlich hätten im Simulator sitzen sollen. Sie hätten mehr Simulatorzeit verlangen müssen. Und offen gestanden jeden Augenblick, den Sie nicht im Simulator gesessen haben, hätten Sie in den Booten draußen im Schwarz sein müssen. Das ist nicht Ihre Schuld, das ist die Schuld Ihrer Vorgesetzten und der Technik. Ich weiß nicht einmal, ob Sie Talent haben. Ich habe Sie nicht hart fliegen sehen, und nur da kommt das Talent ins Spiel. Nach dem Training und der Erfahrung erkennen Sie selbst, ob Sie talentiert sind. Ein Coxswain können Sie auch sein, wenn Sie nicht talentiert sind. Sie sind dann bloß nicht überragend. Hat nichts zu sagen. Die Navy braucht keine überragenden Coxswains. Die Navy braucht erfahrene, gut trainierte Coxswains.«
    »Und was die Navy braucht, bekommt sie auch?«, fragte Mendoza.
    »Was die Navy sich wünscht, ist das, was das Sonnensystem braucht .« Dana seufzte. »Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich damit Ihre kulturellen Vorbehalte durchdringe. Aber ich meine, Sie wissen doch, dass man üben muss, um ein Auto steuern oder ein Pferd reiten zu können, oder nicht? Und das hier ist zehnmal schwieriger.«
    »Autofahren kann ich gut«, sagte Angelito. »Was Pferde angeht, bin ich kein großer Sohn.«
    »Übersetzungsproblem«, erklärte Dana. »Oder wollen Sie sagen, dass Sie nicht reiten, weil Sie für Ihre Familie kein großartiger Sohn sind?«
    »Ich meine, ich bin nicht der Sohn eines …« Angelito hielt inne und überlegte. »Auf Spanisch würde ich sagen ›eines großen Mannes‹, aber das kommt nur als großer Mann raus.«
    »Ja.« Dana nickte. »Das heißt, dass Ihr Dad kein wichtiger Typ in Ihrer Regierung ist?«
    »Nein.« Angelito zuckte die Achseln. »Er ist ein hoher Beamter beim ecuadorianischen Militär. Aber wir sind nicht … wir wohnen nicht in einem großen Haus, wo Tausende Bauern ständig vor uns katzbuckeln.«
    »Das ist jetzt … ein Witz, nicht wahr?«, meinte Dana.
    »Na ja, ein wenig übertrieben«, gab Angelito zu. »Aber nur ein wenig. Wissen Sie, weshalb Palencia und Benito nicht so gut miteinander auskommen?«
    »Chilene und Argentinier?«
    »Ja, deswegen auch«, erwiderte Mendoza. »Aber hauptsächlich ist das … kulturell bedingt. Und eine Frage der Klasse. Und für Palencia ist es sehr wichtig, der richtigen Klasse anzugehören. Für ihn bedeutet das eine sehr kleine und distinguierte Gruppe. Mein Vater beispielsweise gehört dieser Klasse nicht an, und ich deshalb auch nicht. Benis Urgroßvater war Hafenarbeiter. Benitos Großvater ist als Händler reich geworden. Mit einem Betrieb im Hafen übrigens, und er hat ebenfalls als Hafenarbeiter angefangen.
    Er hat seine Verbindungen

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