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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht?
    „Na ist doch wahr. Das schleppt er schließlich schon seit...“
    „Lass ihn das alleine machen, Frank.“
    Sein Vater schnaubte. „Das tue ich doch. Ich sitze hier nur und gucke Fernsehen, sonst nichts.“
    „Du lauscht“, warf seine Mutter seinem Vater vor, was der zuerst mit einem, „Tze“ kommentierte, bevor er triumphierend verkündete,
    „Genau wie du.“
    „Frank!“
    Dominic prustete los, genau wie die Anderen. Das waren eindeutig seine Eltern. Was sollte man dazu noch sagen? Am besten gar nichts und das schienen auch Devin, Colin und Cameron so zu sehen, die im nächsten Moment die Karten auf den Tisch warfen, um draußen einige Runden Basketball zu spielen, wie Cameron verkündete, bevor er ihm ein Lächeln zuwarf und sich mit Devin dermaßen schnell in den Flur verzog, dass Colin und er sich synchron an die Stirn tippten. Dass war ja wohl mehr als auffällig, aber Dominic hatte nicht vor, sich darüber zu beschweren. Er kam allerdings nicht dazu, Colin erneut zu sagen, dass es ihm leidtat, denn der war schneller.
    „Ich kann dich verstehen.“ Colin grinste schief, bevor er einen Blick aus dem Fenster warf. Durch das gekippte Fenster waren Devin und Cameron in der Einfahrt zu hören. „Ich hätte ihn daran hindern müssen, ins Auto zu steigen, aber ich hab's nicht getan. Ich werde nicht lügen, denn ich war nicht so besoffen, dass es mir völlig egal gewesen wäre.“ Colin sah ihn wieder an und Dominic ahnte, was jetzt kam. „Ich hatte einfach nicht den Schneid, etwas zu sagen.“
    Genau damit hatte er gerechnet. Dominic kannte seinen Bruder und er kannte Colin. Devin setzte gern seinen Kopf durch, das hatte er schon früher immer wieder versucht, und Colin war ruhig. Eher ein Mitläufer, als ein Anführer, aber dafür hielt er treu zu Devin. Vielleicht waren die Zwei auch deswegen so gute Freunde, denn der Ire gehörte mit zu den Wenigen, die seinem Bruder nach dem Unfall noch geblieben waren. Colin hatte früher an Devins Seite gestanden und er tat es heute. Dass Devin querschnittsgelähmt war, kümmerte ihn nicht. Und irgendwie war Colin gerade deswegen in seiner Gunst in den letzten paar Minuten bis nach ganz oben gerutscht. Dominic schüttelte über sich selbst den Kopf, weil er nicht fassen konnte, wie bescheuert er gewesen war.
    „Es tut mir leid. Ich habe mich unmöglich benommen und...“
    „Nein, das hast du nicht“, unterbrach Colin ihn und deutete nach draußen. „Wärst du nicht gewesen, wäre Devin heute vermutlich tot. Von mir aus, kannst du mich für den Rest deines Lebens verachten, solange du nur für ihn da bist.“
    Dazu fiel Dominic nur ein Wort ein. „Dito.“
    Colin stutzte einen Moment, dann begriff er, lachte er leise und nickte. „Einverstanden. Und jetzt werde ich diesen beiden Angebern da draußen mal zeigen, wie man einen vernünftigen Korb wirft.“
    Weg war er und Dominic trat ans Fenster, als er Cameron draußen lachen hörte, um nach draußen zu sehen, wo in dem Moment Devin den Ball im Korb versenkte und losjubelte, was Colin, der eben aus dem Haus kam, mit einem, „Anfänger“ und einer abwertenden Handbewegung kommentierte, im nächsten Moment aber ebenfalls loslachte. Dominic wandte sich einem amüsierten Grinsen ab und ging zu seinen Eltern ins Wohnzimmer. Im Fernseher lief irgendein Actionfilm, der seinen Dad gerade zum Kopfschütteln brachte, während seine Mum den Blick auf eine Zeitschrift gerichtet hatte. Ein paar Sekunden überlegte Dominic, ob jetzt der passende Zeit war, sie nach seiner Mutter zu fragen, aber im Grunde war es egal, wann er das tat. Ob heute oder morgen, was machte es für einen Unterschied?
    „Mum? Dad? Wisst ihr, ob sie immer noch in der Klinik ist, aus der ihre Briefe kamen?“ Damit hatte er umgehend ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, denn sein Dad schaltete den Fernseher aus und sah ihn nachdenklich an, während seine Mum ihre Zeitung sinken ließ. Sie schwiegen, aber ihre Blicke waren genauso deutlich, wie die Frage in ihren Augen, ob er sich wirklich sicher war, dass er es wissen wollte. „Ja, ich bin mir sicher.“
    Es dauerte ein paar Minuten, währenddessen sich seine Eltern nur stumm ansahen, wie sie es schon so oft getan hatten, um ohne Worte Dinge zu klären, bevor sein Vater schlussendlich nickte und sagte, „Ja, das ist sie.“

    Der Schnee glitzerte und verwandelte den gesamten Garten in eine weiße, schimmernde Traumlandschaft, obwohl es längst dunkle Nacht und draußen außerdem erbärmlich kalt

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