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PR Action 26 Der Tod in Terrania

PR Action 26 Der Tod in Terrania

Titel: PR Action 26 Der Tod in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegen.
    Mit dem Drink in der Hand sah sich der Agent im Lokal um, wie ein Unentschlossener, der nicht wusste, wo er sitzen wollte. Kein Gast oder Angestellter entging seinem Blick. Wer von den Feiernden hatte etwas zu verbeigen?
    Schließlich fesselte ein kleines Grüpp-chen in einer besonders dunklen Ecke seine Aufmerksamkeit. Vier Personen an einem Tisch. Zwei Muskelmänner in schwarzen Anzügen flankierten einen
    wesentlich kleineren Kerl mit rotbraunem Haar. Ähnlich wie die Studenten trug er einen grauen Anzug und einen passenden Filzhut.
    Er wandte Trock den Rücken zu und rührte sich kaum auf seinem Schemel, aber die Haltung seiner Schultern und die Starre seines Nackens verrieten höchste Anspannung.
    Ihm gegenüber saß eine weitere hagere Gestalt in einem grauen Trenchcoat, Trocks eigenem Ledermantel nicht unähnlich. Der Kragen war hochgeschlagen, ein großer, eigentlich zu großer Filzhut tief in die Stirn gezogen. Hinter den zwei Hünen halb verborgen, duckte er sich zusätzlich in den Schatten. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Zwischen ihnen auf dem Tisch lag ein schmaler grauer Aktenkoffer.
    »Vergessen Sie es! Ich krieg Sie dran!« Der Rothaarige zuckte, als wolle er aufstehen, blieb im nächsten Moment jedoch starr sitzen. Es dauerte zwei Sekunden, bis Trock die Hand des Sitznachbarn sah, die das Handgelenk des Kleineren wie ein Schraubstock gefangen hielt und auf die Tischplatte zwang. Es mochte am Rauch liegen, aber die Haut des derart am Tisch fixierten Fremden schien dunkel und zu blau für einen Terraner.
    Rotes Haar, blaue Haut, nicht sehr groß - ein Ferrone? Trock kniff die Augen zusammen und sah noch genauer hin.
    Wieder versuchte der Fremde aufzustehen, doch es gelang ihm nicht. Seinem Gegner war keine Anstrengung anzumerken. Dennoch erweckten seine ruckartigen Bewegungen die Aufmerksamkeit der anderen Gäste. Es war schwer einzuschätzen, ob er die Blicke im Rücken spürte oder einfach nur stur war, denn er wehrte sich erneut - und diesmal nicht gerade leise.
    »Sie können mich nicht festhalten. Schließlich bin ich ...« Ein Kinnhaken unterbrach jäh seine Tirade. Er kippte vom Stuhl.
    In der Tat war er ein Kind Ferrols. Nicht nur das, Trock kannte sein Gesicht aus den Akten des Falls Saquola. Das war Yalinu, Saquolas Assistent.
    Seit einer Routinebefragung am Vortag hatte er sich nicht mehr in der Botschaft gezeigt; er war wie Saquolas gesamter Stab beurlaubt. Da bisher noch keine Beweise oder Indizien vorlagen, die eine Verwicklung des restlichen Botschaftspersonals in die Affäre Saquola bezeugten, hatte es keine Handhabe für Verhaftungen gegeben.
    Von daher hatten die Diplomaten lediglich die Auflage, Terrania nicht zu verlassen. Aber dass er ausgerechnet während einer verdeckten Ermittlung Trocks Weg kreuzte, war sicher nicht dem Zufall geschuldet.
    Der wandelnde Kleiderschrank sprang auf. Die Polster seiner Anzugjacke ließen seinen Nacken verschwinden und seine Schultern wie Berge erscheinen, als er den Ferronen mit bemerkenswerter Geschwindigkeit in einem Klammergriff packte, auf den Bauch drehte und dann in einer fließenden, lockeren Bewegung auf die Füße zerrte.
    »Dir verpassen wir Bleischuhe«, knurrte der Kamerad des Stiernackens und schlug zweimal kurz hintereinander mit der geballten Hand zu. Einmal in die Magengegend und einmal ins Gesicht.
    Yalinu stöhnte auf und krümmte sich. Blut lief aus seiner Nase. Die Kundschaft des Lokals blieb bemerkenswert unbeteiligt. Im Gegenteil, einige feuerten die Schläger sogar durch Pfiffe an.
    Trock stellte seinen Drink ab. Er wollte sich auf keinen Fall zu erkennen geben, aber langsam ging die Sache zu weit. Plötzlich spürte er eine beschwichtigende Hand auf dem Unterarm.
    »Keine Sorge. Das ist alles nur Show.« Trock hob die Augenbrauen.
    »Ach ja?«
    »Kleine Vorführung für die Gäste.«
    Der Barkeeper zwinkerte. »Sie wissen schon, das Ambiente.«
    »Hm.« Trock nickte langsam, bevor er sich wieder der Vorführung zuwandte. Er glaubte dem Barkeeper kein Wort. Selbst wenn es der Zufall wollte und ein Diplomat von Ferrol in einem Ambien-telokal das arme Opfer mimte, dann entsprach sein anachronistischer Auftritt nicht der Sorgfalt, mit der das Chicago der Vergangenheit inszeniert worden war.
    Niemand, der liebevoll ein Automobil restaurierte und die Tische künstlich altem ließ, stellte für eine solche Rolle einen Nicht-Terraner an.
    Aber wenn Trock trotz der »Aufklärung« des Mannes hinter der Theke eingriff,

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