Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
sich auf den Boden der Zentrale und kringelte sich wieder zusammen.
    Wie müde sie war.
    »Was? Wieder schlafen, altes Mädchen?« Der Tonfall ihres Lini-Os war weniger besorgt als vielmehr höhnisch. Sie ignorierte ihn.
    Der Boden der Zentrale schäumte kurz auf und bildete eine wollige Kuhle. Aus Drüsen am Rand der Senke schossen Kunstfaserfäden, die sich zu einem Gazeschleier verwebten, zu einem leichten Tuch, das sich wärmend über den kindlichen Körper legte.
    Farashuus Müdigkeit nahm rasch zu, riss sie förmlich in die Tiefen des Schlafes.
    Übergangslos fand sie sich in einem fast unmöblierten Raum wieder, keine Tür, kein Fenster. Die Wände reichten hoch hinauf, kein Dach schloss sie ab. Dort oben zogen weiße Wolken.
    Farashuu saß nackt auf einem Holzstuhl. Nackt innen wie außen. Sie trug weder Kleidung noch ihre Quantronische Armierung.
    Einige Schritte vor ihr befand sich das zweite Möbelstück, ein Stehpult auf dürren Beinen. Farashuu erhob sich. Es war warm hier, aber nicht zu warm. Sie schwitzte nicht, sie fror nicht. »Ich träume«, sagte sie.
    Sie sagte es laut. Ihre Stimme klang normal. Nichts hallte. Kein Echo. Keine Verzerrung.
    Sie stand auf und ging zu dem Pult hinüber. Ihre nackten Füße machten die Geräusche, die nackte Füße auf Holzboden eben machten.
    Auf der angeschrägten Ablagefläche des Pultes befand sich ein altertümlicher, roter Druckknopf. Daneben lag ein zusammengefalteter Zettel.
    Sie nahm den Zettel, entfaltete ihn und las: »Für Wiedergeburt hier drücken!«
    Die Schrift wirkte vertraut, aber es war wohl nicht ihre Schrift. Allerdings hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr mit der Hand geschrieben.
    Sie versuchte, die Quantronik ihrer Armierung zu kontaktieren, erhielt aber keine Antwort.
    »Ich träume«, wiederholte sie, als würde das etwas erklären.
    Sie kehrte zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich. Sie überlegte. Sie stand erneut auf und untersuchte die Wand. Keine Tür, kein Fenster. Sie sah zu der offenen Decke hinauf. Die Wolken zogen. Sie setzte sich wieder. Sie wartete. Dann stand sie wieder auf, ging zu dem Stehpult und drückte den Knopf.
    Übergangslos war sie wach.
    Sie fühlte sich erfrischt wie selten. Am liebsten hätte sie sich gleich wieder schlafen gelegt, um den Traum fortzusetzen.
    »Hallo, Schlafmütze«, quietschte ihr Lini-O. »Hallo, du Quatschtüte.«
    Der Lini-0 verzog sein kleines Gesicht, schob die Zunge zwischen die Lippen und produzierte einen Lippenfurz. »Du weißt, dass ich den Namen nicht mag. Ich mag überhaupt keinen Nick. Ich bin Lini-O.«
    Farashuu achtete nicht mehr auf ihn. Sie tastete ihren Körper ab und den aquariumsförmigen Helm.
    Die Symbionten wichen ein wenig von ihr zurück.
    Aber sonst war alles bestens.
Zweites Buch:
Das Mentale Symposion
    Ich weiß nicht mehr, wie viele Stunden ich auf der Bank an den Gräbern der Rhodans gesessen habe. Der Abend dämmerte, Dunst stieg aus den Feldern wie zahllose, unendlich feine Schleier.
    Ich sah sie im Nebelkleid auf mich zukommen, ihre schöne, schlanke Gestalt. »Da bist du ja endlich«, sagte Deborah und setzte sich neben mich.
    »Ja«, sagte ich, »da bin ich endlich.« Schattenhaft sah ich auf dem Rasen vor dem Haus gegenüber drei Mädchen Seilspringen, sah den ins Rollen gekommenen Wagen, spürte, wie Mutter mich fortstieß, in Sicherheit, wie ich strauchelte und mit dem Gesicht gegen den Torpfosten stieß, während Deborah, die kleine Deborah, vom Auto überrollt wurde.
    Ich rieb mir die Narbe am rechten Nasenflügel, die ich von dem Sturz gegen den Pfosten zurückbehalten hatte, und sah Deborah an. »Ich habe damals gleich gewusst, dass du es nicht überleben wirst«, sagte ich.
    »Woher wusstest du das?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich wusste es eben. In der Nacht bist du gestorben.«
    »Und du weißt, wer ich bin?«, fragte sie.
    »Du bist Deborah. Meine tote Schwester.«
    »Dann weißt du auch, wer du bist. Hallo, Perry.« Sie strich mir sanft durchs Haar.
    Ich sah nicht auf, ich schloss die Augen, ich versuchte, sie einzuatmen, ihre Wärme in mich aufzunehmen.
    »Schön, dass du da bist«, sagte ich. »Aber dass du da bist, ist eine Lüge, nicht wahr?«
    Sie lachte leise. »Dass ich da bin, ist keine Lüge. Mein Dasein ist nur ein wenig anders als deines.«
    »Warum hast du mir an diesem Tag nicht einfach gesagt: Du bist nicht Ry Walker, du bist Perry Rhodan?«
    Sie lachte spöttisch. »Ich hätte zu dir kommen und dir sagen sollen: ›Guten Tag, Mr

Weitere Kostenlose Bücher