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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Katagi unterstanden.
    Die fremden Drachenreiter überquerten rasch den Südfluss und griffen jene Luftschiffe an, die bereits bis zu der dem Fluss zugewandten Seite Sukaras vorgedrungen waren und drängten sie zurück. Mehrere Luftschiffe gingen in Flammen auf oder wurden durch Drachenschwanzschläge schwer beschädigt, sodass sie manövrierunfähig am Himmel trudelten.
    Schon drangen die ersten dieser fremden Drachenreiter bis zum eigentlichen Schlachtfels auf der Südseite der Stadt vor. Einige der Dampfgeschütze waren inzwischen feuerbereit. Die genau dem Durchmesser der Mündungen angepassten Kugeln flogen mit ungeheurer Wucht dahin. Eine dieser Kugeln zerriss förmlich einen der Gondeldrachen, woraufhin er blutüberströmt mitsamt der Schützengondel zu Boden stürzte. Todesschreie gellten, dann zerschellte die Schützengondel und wurde anschließend noch von dem zerfetzten, massigen Körper des Gondeldrachen begraben.
    Aber ansonsten hielten sich die Verluste auf Seiten des Drachenheeres in Grenzen, und Rajin sah, dass sein Plan aufgegangen war. Durch die Zerstörung des priesterherzöglichen Residenzschiffs fehlte jegliche Ordnung in den Reihen des Gegners. Nur hin und wieder erschollen Hornsignale, mit denen offenbar einzelne Kommandanten versuchten, den Befehl an sich zu reißen.
    Vergebens. Schon waren die Tajimäer in heilloser Flucht begriffen. Einheiten von Dreiarmigen und Echsenkriegern lösten sich auf, als sie merkten, dass die Luftschiffe, die sie eigentlich hätten an Bord nehmen müssen, bereits im Rückzug begriffen waren.
    Immer öfter gingen Luftschiffe in Flammen auf. Manche stießen bei dem überhasteten Rückzeug gegeneinander und wurden dabei schwer beschädigt. Auch die Bedienungsmannschaften der auf dem Boden in Stellung gebrachten Katapulte und Dampfkanonen versuchten nur noch sich selbst zu retten. Manche schafften es noch, an Strickleitern auf ihre bereits aufsteigenden Luftschiffe zu gelangen. Andere waren ihrem Schicksal überlassen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die heillose Flucht.
     
     
    Ganjon und die getreuen Ninjas des Fürsten vom Südfluss hatten inzwischen den südlichen Rand des Schlachtfeldes erreicht. Sie verbargen sich im Unterholz eines Waldstücks, das auf einer Anhöhe gelegen war. Von dort aus konnte man selbst im Dämmerlicht des aufgehenden Blutmondes bis zu den Mauern von Sukara sehen.
    Jeder der Männer trug das schwarze, leichte Wams und die eng anliegenden Hosen, die die Schattenkrieger in der Dunkelheit fast unsichtbar machten. Der Kopf war mit dunklem Seidentuch umwickelt. Nur die Augen blieben frei. Jeder von ihnen war mit einer drachenischen Matana-Klinge bewaffnet, die über den Rücken gegürtet war. Darüberhinaus trugen sie zumeist noch ein Kurzschwert, verschiedene Dolche und Shuriken und andere Wurf-und Schleuderwaffen sowie Blasrohre und ein Wurfseil bei sich.
    Andong befand sich in Ganjons Nähe und meinte: „Es scheint, als kämen wir umsonst. Die Schlachtordnung des Feindes hat sich bereits aufgelöst.“
    „Aber ich glaube nicht, dass die Schlacht um Sukara schon vorbei ist“, bekannte Ganjon. „Die Tajimäer werden sich wieder sammeln und neu ordnen.“
    „Vielleicht haben sie es sich etwas leichter vorgestellt, diese abgelegene Provinzhauptstadt einzunehmen“, glaubte Andong.
    „Gut möglich“, murmelte Ganjon. „Aber ich frage mich, wer die Drachen geschickt hat, die vom Ostmeerland her über den Südfluss kamen. Das kann eigentlich nur ein Kommandant Katagis gewesen sein.“
    „Dann werden wir uns dieses Sieges kaum freuen können“, gab Andong zurück.
    Eine Gruppe von Echsenkriegern näherte sich im Laufschritt. Sie waren gepanzert und trugen schwere Waffen. Ihre Schwerter erinnerten Ganjon an die mächtigen Klingen seiner seemannischen Heimat. Und die Armbrüste und Langbögen, mit denen ein Teil von ihnen ausgerüstet war, waren größer und schwerer als jede Waffe, die ein menschlicher Krieger hätte einsetzen können.
    Jeder dieser Echsenkrieger überragte selbst die größten Seemannen noch um etwa einen Kopf. Ihre geschuppte Haut schimmerte grün, hatte aber nicht annähernd die Widerstandskraft ihrer großen Drachenverwandten oder der Dreiarmigen, weshalb sie auf Rüstungen angewiesen waren. Ihre Kraft war allerdings sprichwörtlich, und so machte ihnen das tagen schwerster Harnische und Schilde nicht das Geringste aus. Ihre schlangengleichen Zischlaute drangen bis zu den Ohren der Ninjas.
    „Was tun wir?“,

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