Prinzessin meiner Traeume
den Kopf. Im Grunde bin ich nicht besser als Douglas. Daher war es wahrscheinlich umso besser, eine Zweckehe einzugehen.
Schließlich wäre es einem Mann gegenüber, der etwas für sie empfand - falls es überhaupt einen gab -, nicht fair gewesen, ihn zu heiraten, wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte. Was für ein Glück, dass Jonah mir über den Weg gelaufen ist, dachte sie.
„Ich habe einfach nur Bammel", erwiderte sie. „Beachte mich gar nicht."
„Das schafft wohl kein Mann, Katie."
Erschrocken über seinen beinah ernsten Tonfall, wandte sie sich zu ihm um und blickte ihn starr an. Obwohl es erst Nachmittag war, war es wegen des Gewitters ganz dunkel, und sie konnte seine Miene nicht ergründen, zumal er nach vorn sah.
Schließlich drehte er sich zu ihr um und lächelte zerknirscht. „Ich glaube, ich habe auch Bammel. Ich werde deinen ignorieren, wenn du meinen nicht beachtest."
„Abgemacht."
Er nahm ihre Hand und legte sie auf seinen Schenkel, dann legte er seine darauf. Sobald Kathryn seine Körperwärme spürte, entspannte sie sich. Als er nach einigen Minuten wieder das Lenkrad umfasste, war sie ganz durcheinander. Es dauerte einen Moment, bis ihr bewusst wurde, dass sie sich immer noch an ihn lehnte und ihn auf eine Weise berührte, wie sie Douglas nie berührt hatte. Schnell zog sie die Hand zurück und beugte sich vor, um das Radio einzuschalten.
„Willst du den Wetterbericht hören?" fragte Jonah mit einem trockenen Unterton.
„Es wäre ziemlich dumm, wenn wir auf dem Weg zum Geldautomaten fast ertrinken und der Regen zehn Minuten später aufhören würde."
„Ich glaube, so schnell hört er nicht auf. Das da vorn ist Eau Ciaire."
„Gut. Ich halte Ausschau nach einer Bank. Bestimmt gibt es eine direkt am Highway."
„Ich nehme lieber den Weg in die Stadt auf mich. Dann sieht es nicht so aus, als wären wir nur durchgefahren."
Kathryn lehnte sich zurück und betrachtete ihn nachdenklich. „Hörst du denn nie auf, dir solche Manöver auszudenken, Jonah?"
„Nein. Aber es kommt nicht oft vor, dass ich so viel Stoff habe."
„Du solltest dich selbstständig machen. Was meinst du, wie weit wir in die Stadt fahren müssen?"
„Du willst es schnell hinter dich bringen, stimmt's?"
Sie nickte. „Ich fühle mich besser, wenn wir wieder flüssig sind. Du hast Recht, ich hätte das Geld nicht für ein albernes Souvenir ausgeben sollen."
Er zerzauste ihr das Haar. „Es wird schon klappen, Katie Mae."
Am liebsten hätte sie sich wieder an ihn gelehnt, denn sie fühlte sich so wunderbar geborgen, wenn sie ihn spürte und seine Stimme hörte.
„Falls uns das Geld ausgeht, lasse ich dich irgendwo Böden schrubben", fügte er hinzu.
Nachdem sie mit Kathryns Karte Geld abgehoben hatten, kamen sie auf dem Rückweg an einem Secondhandshop der Heilsarmee vorbei. „Das war nicht gerade Armani", bemerkte Kathryn, während sie die beiden Tüten hinter der Sitzbank verstauten. „Aber mein neuer Pullover gefällt mir - und auch deine neue Cargohose." Sie kletterte in den Pick-up. „Jetzt geht es weiter nach Madison, oder?"
Jonah trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. „Wir sollten vielleicht in Bau Ciaire bleiben.
Aber da es mit dem Geldabheben so gut funktioniert hat, könnten wir in Madison etwas mehr riskieren."
„Was zum Beispiel?" erkundigte sie sich misstrauisch.
„In eine Bank gehen. An der Kasse bekommt man sicher eine größere Summe als am Automaten."
„Am Sonntagabend hat keine Bank geöffnet."
„Dann übernachten wir in Madison und gehen gleich morgen früh in eine Bank. Bei dem Wetter hätte ich, ehrlich gesagt, nichts dagegen, den Highway zu verlassen, vor allem wenn es dunkel wird. Sieh mal auf der Karte nach, ob es auf dem Weg nach Madison irgendwo ein kleines Motel gibt."
„Wenn wir viel Geld haben, könnten wir uns doch in einem richtig schönen Hotel einquartieren", bemerkte Kathryn sehnsüchtig.
Jonah schüttelte den Kopf. „Selbst wenn du bar bezahlst, kannst du in einem großen Hotel nicht einchecken, ohne deine Kreditkarte vorzuzeigen. Und sie ziehen sie erst durch, bevor sie dir einen Schlüssel aushändigen."
„Daddy hat meine Karte aber offenbar nicht sperren lassen."
„Das würde er auch nicht tun. Wahrscheinlich hat er die Kreditkartengesellschaft beauftragt, ihm über jede Kontobewegung
Auskunft zu geben. Und wenn man ihm telefonisch mitteilt, dass du in einem schicken Hotel in Madison, Wisconsin, eingecheckt hast, ist er zehn Stunden später
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