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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Spurenelement wie Zink?«
    Azurs Entsetzen war fast spürbar. »Ganz bestimmt nicht! Einige Kreaturen verschaffen sich, was sie an wichtigen Elementen brauchen, indem sie es aus den Körpern anderer stehlen, doch die Mehrheit holt sich die Stoffe direkt aus dem Erdreich. Ich stöpsle mich mal aus und zeige es dir.«
    »In Ordnung.«
    Er wappnete sich dagegen, aber da war kein Schmerz, als der Alien die Verbindung unterbrach. Die beiden Ranken rutschten glatt und ohne Blutstropfen aus dem Ohr. Azur löste den Griff um Evans Schultern und sprang zu Boden, wobei er den Aufprall locker mit seinen zehn Beinpaaren abfing.
    Nachdem er eine geeignete Bodenfläche gefunden hatte, entfernte er das Blasengras, senkte den Kopf und saugte das sandige Erdreich mit der kurzen biegsamen Schnauze auf. Zwei Minuten lang war er damit beschäftigt, dann drehte er sich zu Evan um und summte. Trotz der Warnung zuckte Evan zusammen, als der Alien ihm auf die Schultern zurücksprang. Der Alien. Er hatte einen Namen, oder nicht? Er war intelligent, oder nicht?
    Es war weitaus schwieriger und machte für Evan einen Akt konzentrierten Willens erforderlich, regungslos dazustehen und die Hände herabhängen zu lassen, während ihm Azur seine Kommunikationsantennen wieder in den Schädel senkte.

8
    ES HALF NICHTS, dass er bei vollem Bewusstsein war, während die Prozedur vorgenommen wurde. Er konnte fühlen, wie die glatten Fasern geschmeidig in sein Ohr glitten, vorbei am Trommelfell und tiefer in den Kopf hinein. Und auch diesmal war da kein Schmerz, sondern nur ein schwacher Eindruck von Kälte. Es kam nicht zu dem Gefühl, >eingestöpselt< zu werden. Aber als die Antennen sich nicht mehr bewegten, kehrte die pulsierende Stimme zurück.
    »Ich spüre dein Unbehagen«, murmelte Azur. »Dabei gibt es gar keinen Grund für diese Unbequemlichkeit. Die Steckvorrichtung ist da, um auch benutzt zu werden.«
    »Ich kenne einen Chirurgen, der sich gern einmal mit dir darüber unterhielte.«
    »Einen Chirurgen? Meinst du einen Arzt? Vielleicht kannst du mit meinem Arzt sprechen.«
    Evan war sofort interessiert. Welche Geheimnisse würde ein Silikat-Schamane ihm enthüllen? Wie ging einer vor, der Schäden bei Kreaturen reparieren musste, die aus Silizium-, Beryllium- und Borverbindungen bestanden?
    »So etwas wie du ist mir noch nie begegnet«, stellte Azur fest.
    Evan lächelte sacht. »Ich habe eine Reihe von Freunden, die mehr oder weniger das gleiche über mich gesagt haben.«
    »Du musst von einem Ort kommen«, – und hier benutzte er (Evan betrachtete seinen Freund als einen Er, obgleich allem bisherigen Anschein nach Azur absolut asexuell war) einen Begriff, dessen Bedeutung nicht besonders gut deutlich wurde –, »der sehr weit entfernt ist.«
    »Weiter, als du dir vorstellen kannst.« Als er eine gemütliche Stelle fand, setzte Evan sich und gab sich alle Mühe, sich selbst zu erklären, seine Herkunft und die Gründe seiner Anwesenheit auf Azurs Welt zu schildern.
    Der Alien reagierte rasch, nachdem Evan geendet hatte. »Eins ist faszinierender als das andere! Du musst mit mir zur Assoziation kommen und alles den Bibliotheken erzählen.«
    »Ihr habt mehr als eine Bibliothek?«
    »Sicher. Unsere Assoziation ist eine von den fortschrittlichen.«
    »Dann musst ihr eine Menge Bücher haben.«
    »Was sind Bücher?«
    Nun war Evan an der Reihe, verwirrt zu sein. »Bücher und Bänder und entsprechende Speichermedien gehören zu einer Bibliothek.«
    »Speichermedien. Soviel verstehe ich noch.«
    »Ich kann dich jetzt nicht begleiten, Azur. So gern ich es täte, ich kann es nicht.« Er zeigte ihm sein Handgelenk mit dem ständig blinkenden Leitstrahlindikator. »Ich versuche, diesen anderen Menschen zu finden. Ich habe dir davon erzählt.«
    Azur überlegte. »Aber du bist nicht sicher, was den Standort deines Kollegen angeht?«
    »Nein. Ich kann mich nur auf diese Einrichtung verlassen, um wenigstens in die Nähe der Stelle zu gelangen. Dann muss ich mich dort umschauen und kann nur hoffen, dass ich damit Glück habe.«
    »Vielleicht können wir dir helfen. An der Frequenz deiner kleinen Sendeeinrichtung ist nichts Ungewöhnliches.« Er wies mit einem Beinpaar auf den Strahl. »Komm mit mir, und ich werde dein Problem unseren Rednern vorstellen. Sie können jeden, der sendet, genau lokalisieren.«
    Evan runzelte die Stirn; es erschien ihm höchst unwahrscheinlich, dass Azurs Volk über etwas so Raffiniertes verfügte wie über einen

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