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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Assoziationen zugänglich zu sein.«
    »Sehr gern bin ich behilflich. Aber zuerst brauch ich, wenn ihr nichts dagegen habt, etwas zu essen.«
    Die Mahlzeit hielt die grenzenlos wissbegierigen Bibliothekare nicht auf. Zwischen den einzelnen Bissen wurde Evan gedrängt, in allen Einzelheiten den Prozess zu erklären, mit dessen Hilfe sein Körper feste organische Materie in chemische Energie umwandelte. Das Thema war eine Quelle unendlichen Staunens für die Bibliothekare, und er bekam kaum einen Mundvoll von seinem Essen hinunter, ehe er nicht schon mit einem halben Dutzend weiterer Fragen bombardiert wurde.
    Bis zum frühen Abend war alles geklärt. Die Redner der Assoziation würden nicht nur versuchen, die Position von Ophemerts Leitstrahl festzulegen; Azur bekäme auch die Erlaubnis, Evan für den Rest seines Aufenthaltes zu begleiten. Die Assoziation würde auch eine Anzahl zusätzlicher Mitglieder ausschicken, um den Erfolg der Suche zu gewährleisten. Die begeisterte Reaktion auf sein Bitten war mehr, als Evan zu hoffen gewagt hatte. Er legte sich schlafen und fühlte bezüglich seiner Lage so viel Zuversicht, wie er sie nicht mehr kannte, seit er seinen MFW aufgegeben hatte.
    Ein Freund, den er durch Zufall gefunden und kennengelernt hatte, hatte ihm zu einer Gemeinschaft von Verbündeten verholfen. Ihre Bemühungen würden ihm Tage sinnlosen Umherwanderns auf Prismas gefahrvoller Oberfläche ersparen. Falls sich herausstellen sollte, dass die Ophemert tot war, was er erwartete, dann könnte er seine neuen Freunde vielleicht überreden, ihn den ganzen Weg zurück zur Station zu begleiten.
    Er rollte sich in der provisorischen Schutzhöhle zusammen, die zwei Gräber für ihn geschaffen hatten. Azur lag in der Nähe, ausgestöpselt, so dass Evan sich ungestört im Schlaf hin und her drehen konnte. Ein halbes Dutzend Flekten versammelte sich draußen, um zu gewährleisten, dass die letzten Strahlen der Sonne in die Höhle drangen. Ein Leitungsrohr kam herüber und bescherte Evan eine Menge Wasser zum Trinken, aus dem die letzten Mineralienspuren herausgefiltert waren, dann eilte das Wesen davon, um die Abfälle eines müden Sammlers aufzunehmen.
    Evan wollte eine ganze lange Nacht lang schlafen, aber Prisma hatte anderes mit ihm vor.
    Die Laute waren scharf und rau und unterschieden sich völlig von dem, was er bisher gehört hatte. Sie weckten ihn augenblicklich. Er durchlebte jenen langen Moment totaler Verwirrung, die man erlebt, wenn man an einem völlig fremden Ort aufwacht, bis er die glatte Rundung aus Stein über sich und den Bogen miteinander verbundener Flekten wahrnahm, die in der Nähe schliefen. Licht von allen drei Monden Prismas umfloss die reglose Gestalt Azurs. Seine zusammengerollten Kommunikationsfäden schimmerten im Licht.
    Die Geräusche erklangen wieder. Evan war nicht überrascht. Im Unterschied zu Azur und seinen Freunden, zu den Busck und den tanzenden Diamanten gab es Kreaturen, die die ganze Nacht hindurch in den Wäldern Prismas unterwegs waren – die Organosilikate, hybride Lebewesen mit Silikathüllen und entsprechenden Körperteilen, jedoch mit eiweissgebundenen Innereien. Er war bereits einigen begegnet. Die kleinen hatte er verspeist.
    Der Lärm dauerte an. Evan kroch nach draußen und stand auf. Innerhalb der Wände der Assoziation rührte sich nichts. Die Mitglieder hatten sich zur Ruhe begeben und warteten geduldig darauf, dass die Sonne ihre photoelektrischen Herzen wieder mit Energie füllte.
    Evan trat hinaus ins Mondlicht. Er brauchte nicht lange, um die Quelle des Lärms ausfindig zu machen.
    Mehrere Wandteile lagen verstreut herum, die Außenhüllen, aus denen Eingeweideflüssigkeit in den Sand sickerte, waren zerbrochen. Eine von ihnen zuckte schwach, und die kurzen Arme und Beine rotierten, während sie den sicheren Haltegriff ihrer Gefährten suchte und die letzten Reste noch vorhandener Lebensenergie mit verzweifelten Gesten vergeudete.
    Eine Lücke war in die Barriere gebrochen, Einzelwände waren herausgerissen worden, und mehrere Erscheinungen marschierten durch die Öffnung, jede etwa halb so groß wie Evan, aber um einiges massiger. Sie bewegten sich langsam auf vier stummelartigen dicken Tentakeln vorwärts, deren Spitzen sich nach hinten rollten. Vier schlankere Tentakel, ähnlich kurz und kräftig, streckten die Angreifer einsatzbereit vor. Ein Paar Augen, sehr groß, um die Nachtsicht zu verbessern, starrte in die Welt. Es waren normale Augen, erschreckend

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