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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herablassend klang. »Eine bereits existierende Konstruktion nachzubauen, ist die eine Sache, aber ich bin mir nicht sicher, ob ihr über das Know-how verfügt, Verbesserungen anzubringen. Ihr habt zum Beispiel überhaupt keine Erfahrung im Bereich der Mikrotechnik oder der Fertigungsverfahren.«
    »Da magst du recht haben«, gab der erste Arzt zu. »Ich verstehe die Bedeutung dieser Begriffe nicht. Wir wissen lediglich, wie wir unsere Körper reparieren. Aber es macht Spaß, etwas Neues zu versuchen.«
    »Nun, ihr wisst, was euch schaden, euch verletzen kann und was nicht.«
    »Ja, das stimmt.«
    Evan hatte das untrügliche Gefühl, dass der Arzt sich bemühte, ihm gegenüber nicht zu herablassend zu klingen.
    »Tatsächlich«, fuhr der Alien fort, »haben wir die Möglichkeit erwogen, ein solches verbessertes Batterieorgan für dich zu bauen.«
    Evan tippte sich unterhalb des leuchtenden Leitstrahls gegen das Handgelenk. »Der ist schon in Ordnung. In dem ist noch genügend Energie vorhanden. Ich habe ihn erst vor kurzem in Gang gesetzt.«
    »Nein, du hast nicht richtig verstanden.« Der Arzt watschelte auf ihn zu und zeichnete einen Kreis auf Evans Brust. »Für dich! «
    Die Skala von Ausdrücken, die über Evans Gesicht lief, wäre für einen anderen menschlichen Beobachter faszinierend gewesen. »Du begreifst nicht«,, sagte er schließlich und teilte sich langsam und deutlich geistig mit. »Ich laufe mit chemischer Energie, nicht mit solarer. Ich habe keine Batterie. Mein Herz speichert keine Energie so wie deins, und es gibt keine Möglichkeit, seinen Inhalt zu steigern. Ich habe Millionen von viel kleineren Batterien, die Zellen genannt werden.«
    »Ich verstehe«, sagte der Arzt, nachdem er einige Sekunden lang angestrengt nachgedacht hatte. »Bei den Organikern gibt es noch sehr viel, was wir nicht wissen, obgleich wir sie bei jeder Gelegenheit eingehend studiert haben.«
    Ich bin keine neue Gelegenheit, glaubte Evan sie mit Nachdruck informieren zu müssen, aber es sollte eigentlich nicht notwendig sein, darauf hinzuweisen. »Ich finde diesen Gedanken gut, wirklich. Eine Batterie wäre keine schlechte Idee. Vielleicht wäre ich dann nicht so oft hungrig wie in der letzten Zeit. Aber ich fürchte, die Analogie hört auf, sobald es um meinen Körper geht.«
    »Wie schade«, murmelte der vierte Arzt. »Du hast doch nichts dagegen, dass wir uns über dieses Konzept weiterhin Gedanken machen? Nur zu unserem eigenen Vergnügen.«
    »Überhaupt nicht.« Er war neugierig zu erfahren, welche bizarren Ideen am Ende herauskamen. Vielleicht käme einer von ihnen auf den glorreichen Gedanken, ihm einen zweiten Magen zu bauen.
    Ja, er war neugierig, denn er hatte gesehen, was sie leisteten, und das eröffnete Möglichkeiten für Profite, die niemand hatte vorhersehen können. Diese Aliens waren tatsächlich in der Lage, komplizierte Konstruktionen aus Rohmaterialien zu erschaffen. Man stelle sich vor, einige von ihnen wären einem Raumschiff der Firma zugeteilt worden. Er fragte sich, in welchem Maß sie Hitze und Kälte ertragen konnten. Sie atmeten nicht. Er sah vor seinem geistigen Auge mehrere ausgebildete Ärzte, die sich auf der Außenhaut eines Raumschiffs aufhielten, dort gefährliche und komplizierte Reparaturen ausführten, ohne von der Einsatzbereitschaft von Anzügen und Werkzeugen abhängig zu sein, da sie die notwendigen Ersatzteile innerhalb ihrer Körper heranwachsen ließen.
    Weit hergeholt? Sicher, aber nicht extremer als das, was er auf Prisma bereits gesehen hatte. Die Erforschung solcher Möglichkeiten erforderte jedoch, dass mehrere Dinge zuerst zu geschehen hatten. Nicht zuletzt musste er, wenn möglich, mit Martine Ophemert zur Station zurückkehren – und allein, wenn sie nicht mehr lebte.
    Die Redner der Assoziation lokalisierten durch Dreiecksmessung den schnell schwächer werdenden Leitstrahl, und eine Expedition, die Evan begleiten sollte, wurde zusammengestellt. Sie bestand aus einem Sammler und einem Prozessor, zwei Ärzten, einer ausreichenden Anzahl von Kriegern und – natürlich – Azur. Nach längerer Diskussion wurde entschieden, dass auch der erste Bibliothekar mitkommen sollte. Nicht so sehr um Evan bei seinem Vorhaben zu helfen, sondern um zu gewährleisten, dass jede Information und jede Erkenntnis, zu der die Gruppe gelangte, zur weiteren Verwendung durch die Gemeinschaft gespeichert würde.
    Am Morgen des Aufbruchs packte Evan seine Vorräte zusammen, während die übrige

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