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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Allein die Tatsache dieser Mitteilung war schon ungewöhnlich. Konversation war nicht die starke Seite der Krieger.
    Evan richtete sich auf, blinzelnd und immer noch verschlafen. »Verbesserungen… was?« Er schaute zu dem Arzt hinüber, der ihm eine Bestätigung gab. »Welche Art von Verbesserungen?«
    »Es ist nicht genug, einem Angriff widerstehen zu können. Manchmal muss man auch heftige Maßnahmen der Verteidigung ergreifen. Die anderen Kämpfer und ich haben bemerkt, dass du dafür nicht die entsprechenden Einrichtungen besitzt. Wir haben Vorschläge gemacht. Die Ärzte waren einverstanden. Gemeinsam brachten wir die Verbesserungen an, während du schliefst.«
    »Das war sehr rücksichtsvoll von euch.« Evan betrachtete die Kampfmaschine argwöhnisch. »Und wie setze ich diese Verbesserungen ein?« Er stand auf und fühlte sich seltsamerweise jetzt viel selbstsicherer angesichts der Tatsache, dass der Krieger zu ihm aufschauen musste.
    »Drück mal die Finger der rechten Hand richtig fest zusammen!«
    Evan befolgte die Aufforderung und zuckte unwillkürlich zusammen, als vier lange Dornen dicht über den Fingerknöcheln aus der Rüstung heraustraten. Während er die Finger entspannte und wieder zusammenpresste, zogen sich die Dornen zurück und schnellten wieder vor wie die Krallen einer Katze. Die linke Hand war ähnlich ausgerüstet. Die Silikatdolche passten perfekt in die Rüstung, die sein Handgelenk und seinen Handrücken bedeckte.
    Irgendwelche Federn, die abgestimmt waren auf die Spannung seiner Sehnen aktivierten die Waffen. Während er eine Hand zur Faust ballte, untersuchte er die Dornen der rechten Hand eingehend. Sie waren vollkommen durchsichtig, jede endete in einer scharfen Spitze. Sie war eindrucksvoll genug, um viele Silikatgeschöpfe abzuwehren, und fähig, jedwedes organische Leben in die Flucht zu schlagen.
    »Danke«, sagte er direkt zu dem Krieger, »es ist schön, eigene Waffen zu haben. Seit ich meinen Anzug verließ, bin ich mir immer ziemlich hilf- und wehrlos vorgekommen. Es ist schon beschämend, dass ich mich die ganze Zeit über auf einen Schutz durch euch verlassen musste.«
    »Warum?« fragte der Bibliothekar ihn. »Wir alle verlassen uns auf unsere Krieger, damit sie uns schützen. Niemand von uns ist entsprechend ausgerüstet, um sich zu verteidigen. Nur die Krieger.«
    »Und Kundschafter«, warf Azur ein. »Deshalb meinten die Krieger wohl auch, dass du dich mit eigenen Waffen viel wohler fühlen würdest. Ich stimmte dem zu.« Er wandte sich um und wies nach vorn. »Ich bin vorausgegangen, wie es meine Aufgabe war. Es kommt eine weitere Schlucht, die wir überwinden müssen.«

11
    DIE ZWEITE ÜBERRASCHUNG DES MORGENS erwartete Evan, als sie aus dem Wald traten und Azurs Schlucht zum erstenmal sahen. Rein technisch gesehen, war die Beschreibung durch den Kundschafter richtig. Er hatte jedoch vergessen, eine weitere Tatsache zu erwähnen.
    Die Schlucht war voller Wasser.
    »Das ist ein Fluss!« rief Evan laut aus. Diesmal kein Strom, sondern ein langsam fließendes, breites Gewässer von beträchtlicher Größe.
    Seine Gefährten waren nicht stehengeblieben, um sich alles anzuschauen. Azur drehte sich zu ihm um und fragte sich, warum sein Freund wohl zögerte. »Eine Schlucht, die mit dichterer Luft gefüllt ist. Wo liegt das Problem?«
    »Ich kann nicht so einfach hindurchgehen, musst du wissen.«
    Azur musterte ihn verständnislos. »Du kannst es nicht?«
    »Wir vergessen die Eigenart des Energiesystems unseres Freundes«, ließ der Bibliothekar sich vernehmen. »Weiche Dinge brauchen die ständige Aufnahme von Gas, nicht von Flüssigkeit, um ihren Körper anzutreiben. Es ist daher offensichtlich, dass ein Untertauchen in schwereren Flüssigkeiten das Gas daran hindert, in der erwünschten Weise ins System zu gelangen.«
    »Bestimmte weiche Dinge können die dichtere Luft sehr wohl verwenden«, meinte einer der Ärzte.
    »Ich bin kein Fisch, wenn du das meinst«, informierte Evan ihn. »Ich fürchte, ich kann nur das dünne Gas verarbeiten.«
    »Kannst du nicht einfach für eine Weile alles stilllegen? Wir tragen dich hinüber«, schlug einer der Krieger vor.
    Evan schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Wenn meine Art alles stilllegt, dann ist dieser Zustand nicht mehr umkehrbar.«
    »Wie unpraktisch«, murmelte ein weiterer Krieger.
    »Ich fürchte schon, aber so ist die Lage nun einmal.«
    »So etwas habe ich schon früher gesehen.« Azur betrachtete den Fluss und

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