Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
sich hinter das Heck des BMW, während die Kugeln Löcher ins Blech rissen.
Was in O'Maras Kopf vor sich ging, konnte man sich leicht denken. Jemand hatte seinen Boß erschossen und jetzt sah er einen Mann bei dessen Leiche, den er für einen Gorilla der Konkurrenz hielt. Der Fall mußte ihm klar erscheinen.
Als das Feuer etwas verebbte, tauchte Jo aus seiner Deckung hervor, und brachte seine Automatic in Anschlag.
Jo ballerte einmal in O'Maras Richtung. Der Rotschopf feuerte noch einmal zurück und dann machte es 'klick!'. Er hatte seine Waffe leergeschossen und rannte nun davon. Jo kam hinter dem BMW hervor und spurtete hinterher.
Die Jagd ging durch die Einfahrt, aus der BMW gekommen war.
O'Mara war sicher stark wie ein Bär, aber kein sehr schneller Läufer. Jo holte zusehends auf. O'Mara begann zu keuchen. Aus der Jackentasche fingerte er dabei ein Ersatzmagazin für seine Pistole.
Er drehte sich halb herum und sah, daß Jo ihn einholen würde. O'Mara hielt an, schob das Magazin in den Pistolengriff und ballerte einen Sekundebruchteil später los.
Jo duckte sich hinter einen Pulk von Mülltonnen. Die Projektile, die die Blechtonnen schrammten, verursachten eine ganz eigene Art von Musik. Dann rannte O'Mara weiter und erreichte den Wendehammer mit Parkplatz, der sich vor dem Hintereingang des Mega Star befand. Dabei ballerte er mehr oder weniger ungezielt nach hinten.
Jo konnte sich denken, was O'Maras vorhatte.
Er wollte im Dämmerlicht des Mega Star zwischen den vielen Menschen untertauchen. Und wahrscheinlich war das auch das Aussichtsreichste, was der Rothaarige im Moment versuchen konnte.
Einen Augenblick später sah Jo ihn durch den Hintereingang verschwinden. Es würde alles andere, als leicht sein, ihn da drinnen aufzutreiben. Aber vielleicht war es die letzte Gelegenheit, bevor O'Mara ganz abtauchte. Schließlich hatte man seinen Boß umgebracht und er hatte sicher keine Lust, ebenso zu enden.
Jo hatte den Wendehammer zur Hälfte überquert, da sah er mit den Augenwinkeln einen Mann zwischen zwei parkenden Wagen auf dem Asphalt liegen. Ein leises Röcheln war zu hören.
Wer immer er auch sein mochte, einfach liegen lassen konnte man ihn schlecht. Jo ging zu ihm, hielt dabei aber den Finger straff um den Abzug der Automatic gelegt, denn nur wenige Zoll neben dem Kerl lag etwas auf dem Boden, das wie eine MPi aussah.
Der Mann blickte auf.
Das eigentlich weiße Hemd unter seinem Jackett war rot eingefärbt. Er blutete auch aus dem Mund. Jo beugte sich über ihn, aber da schien jede Hilfe zu spät zu kommen.
Er würde sterben, und seinem Blick nach wußte er das auch. Er sank nach hinten, seine Augen erstarrten.
In seinem Rücken hörte Jo dann ein Geräusch. Er drehte den Kopf und blickte in die blanke Mündung eines 38er Special.
Eine Sekunde lang hing alles in der Schwebe. Ein nervös wirkendes Augenpaar fixierte Jo.
"Keine Bewegung und Waffe weg!"
Drei, vier Bewaffnete stürmten zusätzlich heran. Allesamt mit schußbereiten Waffen. Jo hatte nicht den Hauch einer Chance.
"Polizei!" rief einer von ihnen und holte seine Marke hervor.
Jo ließ die Automatic auf den Asphalt fallen und hob langsam die Hände. "Seid ihr vom Rauschgift?"
"Mund halten!" zischt jemand. "Sie haben das Recht zu schweigen..."
Jo kannte den Spruch auswendig. Ein paar Sekunden später waren seine Hände mit Handschellen zusammengekettet, während einer der Männer versuchte, Walkers Lizenz so zu halten, das etwas Licht darauf fiel.
Der Mann war klein und untersetzt. Zwischen Nase und Stirn hatte er eine markante Falte, die seinem Gesicht etwas Unfreundliches gab. Auf seinem Kopf waren kaum noch Haare. Sozusagen als Ausgleich dafür hatte er sich die Koteletten stehen lassen.
"So, Privatdetektiv sind Sie also...", murmelte er und trat nahe an Jo heran.
"Walker... Ich habe Ihren Namen schon einmal gehört!"
"Kann gut sein. Ich habe oft mit der New Yorker Polizei zusammengearbeitet!"
Der Glatzkopf lachte heiser und bleckte dabei die Zähne. Er war ein bissiger Hund, das war Jo gleich klar.
"Was Sie nicht sagen, Walker! Diesmal scheinen Sie aber auf der anderen Seite zu stehen!"
Jo kniff die Augen zusammen. "Was soll das heißen?"
Der Glatzkopf deutete auf den Toten. "Vielleicht erklären Sie uns mal, was hier passiert ist!"
"Denken Sie, daß das auf mein Konto geht?"
Der Glatzkopf zuckte die Achseln. "Ich glaube gar nichts. Aber wenn wir jemanden antreffen, der sich mit einer Automatic in der Hand über
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